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Formel 1
24.05.2011

Pirelli bringt erstmals superweichen Slick

Direkt nach dem Grand Prix auf der schnellsten Strecke des Rennkalenders hat sich Pirelli aufgemacht zum langsamsten, aber zugleich auch glamourösesten Kurs: Monaco. Die engen, kurvigen Straßen des Fürstentums sind ein ideales Terrain für den superweichen Pirelli P ZERO Rennreifen mit der roten Markierung, der im Fürstentum am kommenden Wochenende erstmalig zum Einsatz kommt.
Der Slick mit der gelben Markierung wurde erstmals als Primärreifen nominiert, nachdem er bei den ersten fünf Rennen der Saison die Option war. Der superweiche P ZERO Rot zählt zu den extremsten Pneus der Pirelli Kollektion. Zwar ist er kein Reifen für das Qualifying, jedoch bietet er im Rennen ein hohes Gripniveau.
Eine seiner besonderen Eigenschaften ist die bemerkenswert kurze Aufwärmzeit. Das bedeutet: Die Fahrer können von Beginn an die volle Leistung abrufen. Allerdings führt die extrem weiche Mischung auch dazu, dass er weniger als zehn Runden hält. Und zu Beginn des Rennens, wenn die Boliden mit etwa 200 Litern Treibstoff voll betankt sind, baut er am schnellsten ab. Der Straßenkurs von Monaco bietet nur wenige Überholmöglichkeiten. Das Qualifying ist daher enorm wichtig. Dennoch zeigte sich in der Vergangenheit: Zwischenfälle und Unterbrechungen gehören bei den meisten Rennen zur Tagesordnung. Auch das Wetter kann sehr wechselhaft sein. Das macht den Großen Preis von Monaco zu einer der unkalkulierbarsten und spannendsten Veranstaltungen des Jahres. In der Vergangenheit gab es dort mehrere Überraschungssieger. In diesem Jahr geben die von Pirelli nominierten Reifen den Teams weite Gestaltungsspielräume, wenn es gilt, die Chancen durch eine kreative Strategie zu verbessern – so, wie man es bereits am vergangenen Wochenende in Barcelona gesehen hat.
Das sagt der Motorsport Direktor von Pirelli:
Paul Hembery: „Monaco ist ein außergewöhnliches Grand Prix-Rennen. Einerseits ist der Kurs mit keiner anderen Rennstrecke zu vergleichen. Anderseits ist der Event immer noch das Kronjuwel des Rennkalenders. Wir freuen uns sehr darauf, unsere superweichen P ZERO Rot Slicks dabei zu beobachten, wie sie am kommenden Wochenende in den kurvigen Straßen ihr Debüt geben. Dieser Kurs wird uns komplett neue Erfahrungen bringen, da wir bisher nur auf permanenten Strecken getestet haben. Der superweiche Pneu wurde entworfen, um über eine kurze Zeit eine außergewöhnliche Leistung zu erbringen. Doch das geht zu Lasten der Haltbarkeit. Deshalb müssen alle Teams ihre Strategie sorgfältig entwickeln. Die richtige Taktik entscheidet hier über Sieg oder Niederlage. Für längere Stints hat sich der P ZERO Gelb bereits als zuverlässiges und beliebtes Produkt erwiesen. Er leistet seinen Beitrag zu extrem spannenden Rennen und liefert den Fahrern die Sicherheit, die sie brauchen, um das Maximum aus ihren Fahrzeugen herauszuholen. Wir sagten von Anfang an, dass wir die Rennen den Rennfahrern zurückgeben wollen. Und wir hoffen, dass Monaco ein klassisches Beispiel dafür sein wird."
Der Mann hinter dem Steuer sagt:
Jarno Trulli (Team Lotus): „Monaco ist für jeden Teilnehmer eine sehr spezielle Erfahrung. Es ist eine der spannendsten Veranstaltungen des ganzen Jahres. Gleich, ob man fährt oder nur über die Strecke geht: Man kann es fast einatmen, wie aufregend das Ganze ist. Jeder Fahrer auf der Welt möchte in Monaco siegen. Und ich kann mich glücklich schätzen, dass mir das 2004 gelungen ist. Aber man steht so unter Druck, dass es schwierig sein kann, Zeit zum Nachdenken zu finden und sich auf das aktuelle Rennen zu konzentrieren. Es ist eine Herausforderung, eine gute Runde zu fahren. Aber wenn man mit dem Verkehr, also den Konkurrenten, klar kommt, dann macht einen das sehr zufrieden. Die Reifen spielen natürlich eine große Rolle. Wir haben in dieser Saison bereits gesehen, wie wichtig es ist, die richtige Reifenstrategie zu haben. Und ich denke, auf einem Kurs wie Monaco, wo Aerodynamik keine so wichtige Rolle spielt, wird die Leistung der Reifen noch wichtiger sein."
Weitere Fakten:
Monaco ist das langsamste Rennen des Jahres. Der Straßenbelag verändert sich im Verlauf des Wochenendes. Die Straßen sind nicht nur vor dem Rennen für den allgemeinen Verkehr freigegeben, sondern auch an den Abenden während des Rennwochenendes. Deshalb verändert sich der Grip ständig und ist sehr schwer zu kalkulieren.
Der legendäre Ayrton Senna ist mit insgesamt sechs Siegen der erfolgreichste Fahrer in Monaco – fünfmal gewann er in Folge. McLaren ist mit 15 Siegen der erfolgreichste Konstrukteur: das letzte Mal gewann das Team 2007 mit Fernando Alonso.
Monaco hält den Rekord als Rennen mit den wenigsten Boxenstopps in der Geschichte: Während des gesamten Rennens 1992 gab es nur zwei Stopps. Martin Brundle (Benetton-Ford) kam in Runde 17 in die Boxengasse und Nigel Mansell (Williams-Renault) in Runde 71. In Monaco fand auch das Rennen mit den wenigsten Zieleinläufen statt. 1966 wurden nur vier Fahrer gewertet