Le Mans Series
05.04.2011
Podiumsplatzierung für Hankook Team Farnbacher
Gemischte Emotionen beim Hankook Team Farnbacher nach dem 3. Rang beim LMS-Auftakt im französischen Le Castellet. Einerseits verhinderte viel Rennpech ein besseres Resultat, andererseits hat die Performance des Autos, der Reifen und des ganzen Teams bewiesen, dass man auf dem richtigen Weg ist.
Nachdem Allan Simonsen den neuen Ferrari 458 Italia auf den 4. Startplatz gestellt hatte, kämpfte der Däne von Beginn des Rennens an um die Spitze. Und konnte diese sogar mit einem gekonnten Überholmanöver gegen Markenkollege Gianmaria Bruni übernehmen.
Leider gab es dann einige Zwischenfälle, die verhinderten, dass Allan Simonsen und Dominik Farnbacher bis zum Ende um den Sieg mitkämpfen konnten. Es gab eine Stop&Go-Strafe wegen eines Vergehens beim Boxenstopp, einen Aufhängungsschaden und am Ende noch Probleme mit der Servo-Lenkung. Dass es dennoch zum dritten Platz in der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse reichte, zeigt die starke Leistung des Gesamtpaketes, wenn man natürlich auch teilweise vom Pech der Konkurrenz profitierte. Und angesichts der Tatsache, dass das Team das neue Auto erst zwei Tage vor dem ersten Training in Italien abgeholt hat, ist das Ergebnis noch höher zu bewerten.
Selbst vom Pech angezogen war Dominik Farnbacher: „Warum die Aufhängung kollabierte, müssen wir noch feststellen, da ein anderer Ferrari 458 ähnliche Probleme hatte, ist es möglicherweise noch eine Kinderkrankheit. Aber es gibt sicher schönere Momente im Leben, als in einer der schnellsten Kurven der Strecke einen Aufhängungsschaden zu erleiden. Mir rutschte das Herz ganz schön in die Hose!“
Einen großen Anteil an der Leistungssteigerung haben neben dem neuen Auto vor allem die weiterentwickelten Hankook-Reifen. Dominik Farnbacher: „Hankook hat riesige Fortschritte gemacht, wir kommen den Wettbewerbern immer näher. Gegen Ende eines Stints wurden die Reifen nicht schlechter, im Gegenteil, sie legten sogar noch zu. Sie passen sogar noch besser zum Ferrari 458 Italia als zum alten Modell, mit dem wir alle Tests im Winter absolviert haben. Ein wenig Feintuning noch, dann sind wir voll mit dabei!“ Teamkollege Allan Simonsen ergänzt: „Vielleicht war heute mehr drin, aber ich bin dennoch sehr zufrieden! Ich musste unter dem Helm richtig lachen, als ich gegen Ende meines ersten Stints den trainingsschnellsten Bruni im Ferrari von AF Corse überholen konnte. Ich war es gewohnt, gegen Ende eines Stints den Anschluss nach vorne etwas zu verlieren, nun kam ich sogar näher und konnte angreifen!“
Teamchef Horst Farnbacher zieht ebenfalls ein positives Resümee aus dem ersten Einsatz des Teams in der neuen Saison und dazu noch mit neuem Auto: „Wenn man gewinnen kann,n sollte man die Chance nutzen. Das haben wir heute nicht getan. Auf der Leistung heute aber können wir aufbauen. Wir waren über die gesamte Distanz schnell, die harte Arbeit mit Hankook über den Winter scheint sich auszuzahlen. DerFehler beim Boxenstopp, für den wir eine Strafe bekamen, geht auf unsere Kappe, das darf und wird sich nicht wiederholen. Die technischen Probleme, die bei einem neuen Modell nicht unüblich sind, werden wir gemeinsam mit Ferrari aussortieren. Ich glaube, wir stehen am Beginn einer sehr guten Saison.“
Der nächste Einsatz des Hankook Team Farnbacher mit dem Ferrari 458 Italia ist am Ostersonntag beim Testtag für die 24h von Le Mans, dem weltweit wichtigsten Langstrecken-Rennen. Bei dem Test zum Saisonhighlight, bei dem das Hankook Team Farnbacher im letzten Jahr Rang zwei belegte, werden sich Allan Simonsen und der Amerikaner Leh Keen, der wie 2010 zum Team stösst, das Steuer teilen.(Text: Guido Quirmbach)