Markenpokale Allgemein
06.04.2011
Spektakuläre Aufholjagd von Platz 24 aufs Siegerpodest
Bereits in den Trainingssitzungen hatte sich angedeutet, dass von Niesewand an diesem Wochenende zu den schnellsten Piloten des neu ins Leben gerufenen Markenpokals von Renault Sport gehören würde. Seine Rundenzeit im Qualifying reichte zwar "nur" zu Startposition drei, doch die Konstanz und seine reifenschonende Fahrweise ließen für die beiden Rennen über je 30 Minuten noch einiges erwarten. "Ich bemerkte, dass ich meine Bestzeit ohne Probleme mehrfach hintereinander fahren kann und nicht nur einmal beispielsweise wegen eines Windschattens erreicht habe", erklärte der Diplom-Wirtschaftsingenieur. "Für das Rennen hatte ich eine sehr gute Ausgangsposition und war voller Angriffslust!"
Marc-Uwe's Vorwärtsdrang fand jedoch bereits in der ersten Runde von Lauf eins ein jähes Ende. In der superschnellen Parabolica-Kurve gerieten die beiden vor ihm fahrenden Konkurrenten aneinander, woraufhin einer der beiden Renault Clio-Piloten sich drehte und genau vor das Auto des gebürtigen Adenauers schleuderte. "Ich hatte keine Möglichkeit mehr auszuweichen und traf ihn frontal. Dabei wurden der Kühler und die gesamte Frontpartie meines Autos zerstört und das Rennen war für mich gelaufen."
Doch das Schweizer Team Schläppi Racing, für das von Niesewand in diesem Jahr an den Start geht, schaffte es in einer absoluten Rekordzeit, das französische Sport-Coupé wieder vollständig zu reparieren, so dass Marc-Uwe auch am zweiten Rennen des Tages teilnehmen konnte. Den Grundstein für seine sensationelle Aufholjagd legte er bereits am Start: "Auf dem Weg bis zur ersten Kurve habe ich bereits vier Plätze gut gemacht, nach der zweiten Runde waren es acht Plätze und so ging es immer weiter. Als ich Achter war, gab es eine große Lücke zum Vordermann. Aber ich kämpfte mich auch bis an diese Gruppe heran und konnte sie überholen. Zwei Runden vor Schluss war ich bereits Fünfter und hatte nur noch 2,8 Sekunden Rückstand auf die Spitze."
In der letzten Runde kam es dann in der Sachs-Kurve noch zu einer Kollision der beiden Führenden, bei der Marc-Uwe weitere Positionen gewann. Am Ende lagen nur noch der Slowake Miroslav Hornak und sein Teamkollege Dino Calcum vor ihm, doch hier wollte der 27-jährige kein unnötiges Risiko mehr eingehen. "In der letzten Kurve hätte ich vielleicht noch die Möglichkeit gehabt, an Dino vorbeizukommen, jedoch wäre das nicht ohne Kontakt und Lackaustausch gegangen. Und das wollte ich bei meinem Teamkollegen nicht riskieren. Aber das Rennen hätte von mir aus noch drei Runden länger laufen können - ich hätte sie alle geschlagen!"
Nach dem Saisonauftakt in Hockenheim macht der Renault Clio Cup Bohemia nun zunächst einmal eine siebenwöchige Pause, bevor dann am 21. und 22. Mai auf dem Slovakiaring die beiden nächsten Rennen ausgetragen werden.