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Porsche Carrera Cup
05.06.2011

Jaap van Lagen holt Start-Ziel-Sieg

Gelungenes Comeback in Österreich: Das erste Rennen des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem wiedereröffneten Rennkurs in der Steiermark bot Spannung vom Start bis ins Ziel. Mit 0,788 Sekunden Vorsprung auf Tabellenführer Nick Tandy feierte Jaap van Lagen auf dem Red-Bull-Ring seinen ersten Sieg im schnellsten Markenpokal Deutschlands. Der Niederländer von Land Motorsport ist damit der dritte Sieger im dritten Saisonrennen.

Von der Pole-Position aus gestartet, konnte sich van Lagen zunächst um einige Wagenlängen von seinen Verfolgern absetzen. Im zweiten Renndrittel kam Tandy im Konrad-Motorsport-Elfer jedoch sukzessive immer näher und klebte schließlich mit 0,3 Sekunden Rückstand förmlich am Heck des Führenden. Zwei Runden vor Schluss setzte der Brite ausgangs der Start-Ziel-Geraden zur entscheidenden Attacke an – verschätzte sich aber, kam zu weit nach außen und musste zurückstecken. Danach brachte der fünfmalige Saisonsieger des vergangenen Jahres seinen zweiten Platz ins Ziel, mit dem er auch seine Tabellenführung weiter ausbauen konnte.

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Während es an der Spitze des 20-köpfigen Starterfeldes bis auf die Schlussattacke eher ruhig zuging, gab es dahinter turbulente Rennszenen und ungezählte Überholmanöver. So musste Sean Edwards seinen dritten Platz mit allen fairen Mitteln entschlossen gegen Jeroen Bleekemolen verteidigen – schließlich sind der Brite und der Niederländer Teamkollegen im Team Deutsche Post by tolimit. Edwards atmete auf, als Zandvoort-Sieger Bleekemolen seinerseits von hinten Druck bekam. Mit Rang drei in Spielberg hält der Brite auch Platz drei der Gesamtwertung und Anschluss an die Tabellenspitze. Bleekemolen wiederum gelang es dank der Routine eines zweimaligen Supercup-Champions, den kämpferisch agierenden Martin Ragginger hinter sich zu halten. So wurde der Österreicher von Schnabl Engineering bei seinem Heimrennen auf dem Berg- und Talkurs immerhin Fünfter.

Uwe Alzen (Betzdorf, PZ Aschaffenburg Uwe Alzen Automotive) war im Verlauf der 19 Runden zwar in viele atemberaubende Duelle verstrickt, konnte sich aber gegenüber dem Training nicht verbessern. Der Vater einer sechs Tage alten Tochter namens Mina verlor durch Rang sechs den vierten Platz der Gesamtwertung an van Lagen. Zufrieden war der Österreicher Norbert Siedler. Der Routinier aus dem internationalen Porsche Mobil 1 Supercup fuhr bei seinem Carrera-Cup-Einstand für Aust Motorsport auf einen respektablen siebten Rang. Hinter ihm kam Nicki Thiim (Dänemark, Hermes Attempto Racing) als Achter ins Ziel, vor einem enttäuschten Jan Seyffarth (SMS Seyffarth Motorsport). Der Querfurter kam von Startplatz fünf aus gut ins Rennen, fiel aber als Opfer einer Kampfgruppe zurück. Umso größer war die Freude bei David Jahn. Der 20-Jährige aus Speyer, der neu ins Team von Uwe Alzen kam, feierte seinen zehnten Platz bei seinem Debüt im deutschen Markenpokal wie einen Sieg.

Für zwei der Favoriten endete das Rennen ebenso enttäuschend wie das gestrige Qualifying. Der amtierende Supercup-Champion René Rast (Steyerberg, Förch Racing) fiel nach Unfall aus. Der Meister des deutschen Markenpokals, Nicolas Armindo (Frankreich, Hermes Attempto Racing), ging wegen eines Reifenschadens erneut leer aus und liegt abgeschlagen auf Rang 20 der Tabelle.

Jaap van Lagen (Erster): „Wir feiern eine Riesenparty heute. Wir haben im Team ewig über die richtige Abstimmung diskutiert und schließlich zusammen die perfekte Entscheidung getroffen. Am Ende des Rennens bekam ich Übersteuern, weshalb Nick näherkam. Ich musste wirklich kämpfen, um den Sieg ins Ziel zu bringen.“

Nick Tandy (Zweiter): „Gratulation an Jaap. Er war unglaublich schnell unterwegs. Ich hatte wirklich erst in den letzten Runden die Möglichkeit, aufzuschließen. Da war ich dann so schnell, dass ich meine Chance einfach nützen musste. Zum Sieg hat es nicht gereicht, aber ich habe viele wertvolle Punkte mitgenommen.“

Sean Edwards (Dritter): „Es war ein schwieriges Rennen für mich. Nachdem ich den Start gegen Nick verloren habe, konnte ich zunächst ganz gut mithalten. Dann ist mir ein Fehler unterlaufen, bei dem ich meine Reifen stark strapaziert habe. Das Duell gegen Jeroen war aufregend, aber sehr fair.“