Porsche Super Cup
23.05.2011
Schwieriges Supercup-Wochenende
„Barcelona war ein ausgesprochenes Katastrophenwochenende für unser Team“, ringt Teamchef Karsten Molitor Minuten nach der Zieldurchfahrt nach Luft. Soeben wird der SANITEC-Porsche seines amerikanischen Piloten Langhorne per Abschleppwagen ins Fahrerlager zurückgebracht. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir den bis zum Training am kommenden Donnerstag in Monaco wieder aufbauen können“, macht Teamchefin Iris Dorr bei einer ersten Begutachtung des Havaristen vor allem der enge Terminkalender zwischen dem Rennen in Barcelona und dem Saisonhöhepunkt in Monaco zu schaffen. Die beiden Veranstaltungen folgen im Wochentakt.
Mit den Plätzen fünfzehn und sechzehn im Qualifying hatte das zweite Meisterschaftswochenende des MRS-Teamsnoch ganz akzeptabel begonnen. „Die Positionen sind nicht gerade berauschend“, merkt Karsten Molitor an, „aber mit einem Abstand von nur 1.6 Sekunden liegt man in einer dermaßen leistungsstarken Meisterschaft wie dem Porsche Supercup halt nur am Ende des Mittelfeldes. „Ich hatte ein wenig Probleme mit der Bremsbalance, bin aber sicher, für das Rennen ein sehr gutes Auto zu haben“, zeigt sich Langhorne für die 14 Rennrunden optimistisch.
Den Optimismus sollte der 36-jährige Amerikaner allerdings nur für ein paar hundert Meter in die Tat umsetzen können. Noch in der ersten Runde wird er von Khaled Al Qubaisi in einer mehr als optimistischen Aktion aus dem Weg geräumt. „Ich kann mich nur tausend Mal bei William und dem gesamten MRS-Team entschuldigen“, nimmt der Geschäftsmann aus Abu Dhabi sofort die gesamte Schuld an dem Unfall auf sich. „Ich bin mir ganz sicher, dass Khaled mich nicht mit Absicht getroffen hat; er war wohl mit noch kalten Reifen ein wenig übermotiviert“, nimmt William Langhorne seinen Kontrahenten in Schutz.
Der Porsche des Amerikaners ist so heftig beschädigt, dass an eine Reparatur vor Ort im Fahrerlager nicht zu denken ist. „Für die Rückreise in unsere Werkstatt in Lonsee bleibt ebenfalls keine Zeit“, suchen Iris Dorr und Karsten Molitor nach Lösungen. „Da kam uns das Hilfsangebot des Porsche Zentrums in Barcelona gerade recht“, freuen sich die beiden über die spontane Reparaturzusage. „So sollten wir pünktlich am Donnerstag zum Training in Monaco sein.“
Langhornes Teamkollege Nicoals Filiberti belegte in seinem zweiten Supercuprennen Rang fünfzehn. Über mehrere Runden lieferte er sich vor den laufenden Fernsehkameras aus 100 Ländern sehenswerte Zweikämpfe mit Mathias Lauda. Genau wie der Argentinier Nicolas Filiberti ist auch der Sohn des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda erst seit Beginn des Jahres im Supercup am Start. „Es war stets fair und hat Spaß gemacht“, schauen die beiden mit einer Meinung auf ihr Rennen zurück.
Der nächste Lauf zum Porsche Mobil 1 Supercup wird bereits am kommenden Wochenende in Monaco gestartet. Dort wird auch der gebürtige Neuseeländer Matt Halliday zum Team hinzustossen. Der in Kalifornien lebende Profi-Rennfahrer fuhr bereits im letzten Jahr für das MRS-Team im Supercup.