Porsche Super Cup
11.09.2011
Starker Neuling Kévin Estre feiert ersten Supercup-Sieg
Mit seinem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup, der auf dem Leichtbau-Straßensportwagen 911 GT3 RS basiert, verwies der frischgebackene Meister im Porsche Carrera Cup France den Tabellenführer René Rast (Frankfurt) in einem spannenden Duell auf den zweiten Platz. Der vierfache Saisonsieger von VELTINS Lechner Racing machte damit gleichwohl einen weiteren großen Schritt in Richtung erfolgreiche Titelverteidigung.
Einer seiner schärfsten Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg musste im Autodromo Nazionale einen herben Rückschlag einstecken: Der Brite Sean Edwards (Team Abu Dhabi by tolimit) fuhr in der Verfolgergruppe, als er auf der Geraden nach der Schikane einen Konkurrenten berührte und in die Reifenstapel schleuderte. Der Einschlag war so heftig, dass das Feld fünf Runden lang inter dem Safety Car fahren musste, ehe die Streckenbegrenzung wieder notdürftig repariert war. Vom Ausfall des Barcelona-Siegers profitierten vor allem Norbert Siedler und Kuba Giermaziak. Der Österreicher vom Team VELTINS Lechner Racing wurde hinter dem italienischen Gaststarter Alessandro Balzan Vierter und zog in der Punktetabelle ebenso an Sean Edwards vorbei wie Kuba Giermaziak. Der für das VERVA Racing Team fahrende Pole, der zuletzt in Budapest und Spa zwei Siege hintereinander geholt hatte, kam als Sechster ins Ziel und verbesserte sich dadurch in der Meisterschaft auf den zweiten Platz.
Bei sommerlichen Temperaturen im Königlichen Park von Monza gewann René Rast mit einem Blitzstart den Kampf um die erste Kurve gegen den Trainingsschnellsten Alessandro Balzan. In seinem Windschatten setzte Kévin Estre immer wieder zu Überholversuchen an, musste sich aber bis vier Runden vor Schluss gedulden, ehe er am Titelverteidiger vorbeigehen konnte. Der Brite Nick Tandy von Konrad Motorsport, der im Vorjahr in Monza gewonnen hatte, wurde Fünfter und wahrte damit vor dem Saisonfinale mit zwei Rennen am 12. und 13. November in Abu Dhabi seine wenn auch eher theoretische Titelchance. In der Punktetabelle zog er an Jeroen Bleekemolen (Team Abu Dhabi by tolimit) vorbei, dem zweifachen Supercup-Gewinner aus den Niederlanden, der beim letzten Europa-Rennen überhaupt nicht in die Gänge kam und weit abgeschlagen auf dem 13. Platz landete.
Kévin Estre (Sieger): „Das war ein hartes Rennen. Ich habe schon in den ersten Runden versucht, René zu überholen, aber da war einfach nie genug Platz. Also musste ich mich bis nach der Safety-Car-Phase gedulden. Da kam dann endlich die Gelegenheit, auf die ich so lange gewartet hatte. Dieser Sieg und der Gewinn der Rookiewertung machen die Saison schon jetzt zu einem Erfolg für das ganze Team, dem ich ganz besonders für die tolle Unterstützung danke. Jetzt freue ich mich auf das Finale in Abu Dhabi.“
René Rast (Zweiter): „Für uns ist das Rennen optimal gelaufen. Zweiter Platz und wichtige Punkte gesammelt – damit bin ich sehr zufrieden. Nach der Safety-Car-Phase konnte ich nicht mehr mithalten. Bei Kévin hat der Windschatten super funktioniert, der kam regelrecht angeflogen, während bei mir überhaupt nichts ging. Für die Meisterschaft sieht es jetzt ganz gut aus. Wir müssen durchhalten und in Abu Dhabi einigermaßen vorne mitfahren, dann könnte das klappen.“
Alessandro Balzan (Dritter): „Ich bin von der Pole-Position gestartet und habe mir, ehrlich gesagt, schon etwas mehr erhofft als den dritten Platz. Wir sind hier schließlich in Italien. Ich bin aber trotzdem zufrieden. Man darf nicht vergessen, dass das erst mein drittes Supercup-Rennen war und ich natürlich aufpassen wollte, um nicht unfreiwillig in den Titelkampf einzugreifen. Anfangs hatte ich einige Probleme mit der Bremsbalance, doch nach einigen Runden war ich wieder richtig schnell unterwegs. Ich hoffe, dass ich jetzt auch beim Finale in Abu Dhabi am Start sein kann.“