Rallye DM
24.03.2011
Carsten Mohe brennt auf Start im Renault Mégane R.S.
„Das Projekt kam sehr kurzfristig zustande, wir hatten nur zwei Wochen zur Vorbereitung“, berichtet der Crottendorfer. „Aber die Mechaniker haben super gearbeitet, ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir in der kurzen Zeit geschafft haben.“
Erst am vorigen Dienstag fand der erste Rollout des 280 PS starken Fronttrieblers statt – zugleich die einzige Testmöglichkeit vor dem Deutschland-Debüt des Gruppe-N-Mégane R.S. „Wir sind rund 60 Kilometer auf trockenem Asphalt gefahren – also bei ähnlichen Verhältnissen, wie wir sie am kommenden Wochenende bei der Wikinger Rallye erwarten“, berichtet Carsten Mohe. „Von der Traktion des Autos bin ich extrem beeindruckt. Natürlich ist der Mégane für uns noch komplettes Neuland. Statt der sequenziellen Schaltung des Clio R3 besitzt er eine Dogbox-H-Schaltung. Außerdem muss ich in ganz anderen Drehzahlbereichen fahren. Der Turbomotor hat extrem viel Drehmoment um 5.000 Touren, der Clio ging erst ab 7.000 richtig los. Und die 200 Kilo Mehrgewicht machen sich natürlich auch bemerkbar – ich wähle etwas frühere Bremspunkte.“
Jetzt wollen der Division-2-Meister von 2009 und seine Mannschaft sehen, wo der Renault Mégane R.S. N4 im direkten Vergleich mit der Konkurrenz steht – und die ist bei der Wikinger Rallye mit sechs S2000-Fahrzeugen, vier GT-Boliden und zahlreichen Allradlern reichlich vertreten. Carsten Mohe hält den Lauf im hohen Norden für fahrerisch extrem anspruchsvoll: „Es gibt schnelle Kurven und viele Kuppen, manche davon ,blind‘. Auf Sicht fahren ist dort undenkbar“, weiß er. Das Zusammenspiel mit Copilotin Katrin Becker ist also wichtiger denn je. „Viele Wertungsprüfungen der ,Wikinger‘ sind neu, der Aufschrieb aus den Vorjahren hilft nicht weiter. Das macht die Sache noch interessanter. Ich ziehe den Hut vor dem Veranstalter, der tolle Strecken und ein herausragendes Starterfeld zusammengestellt hat. Vor allem aber freue ich mich, dass es nun endlich wieder losgeht.“
Ein Platz unter den Top Ten im Gesamtklassement wäre angesichts der äußerst starken Konkurrenz ein toller Erfolg, schätzt Carsten Mohe. Im Vordergrund steht beim Saisonauftakt jedoch das Kennenlernen des neuen Untersatzes. „Wir fangen fast bei Null an“, räumt der Kfz-Meister ein. „Das Set-up werden wir während der Rallye erarbeiten. Es gibt zwar Abstimmungsdaten aus Frankreich, aber in Schleswig-Holstein herrschen andere Bedingungen: ein sehr ebener, aber auch sehr staubiger Asphalt mit geringem Grip.“ Für Carsten Mohe und seine Mannschaft eine willkommene Herausforderung: „Wir wollen nicht nur schnell fahren, sondern als Team das Auto weiterentwickeln. Das haben wir mit den verschiedenen Generationen des Clio erfolgreich getan. Nun möchten wir auch aus dem Renault Mégane R.S. N4 das Maximum rausholen.“