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Renault Clio Cup
25.12.2011

von Niesewand: "Großen Schritt nach vorne gemacht!"

Mit großen Erwartungen startete Marc-Uwe von Niesewand im Mai dieses Jahres in die Premieren-Saison des neuen Renault Clio Cup Bohemia. Doch anstatt konstant zu punkten und am Ende ein Wörtchen um die Titelvergabe mitzureden, erlebte der Lohmarer Rennfahrer in 2011 eine regelrechte Achterbahnfahrt, in der sich fast an jede Top-Platzierung auch ein zumeist unverschuldeter Ausfall anschloss.

So reichte es für den 28-jährigen Piloten am Ende nur zu Platz sechs in der Fahrerwertung des beliebten Markenpokals. Trotzdem zieht von Niesewand ein positives Fazit: "Ich bin sehr starke und erfolgreiche Rennen gefahren. Zwar hatte ich auch viel Pech, aber es überwiegt das gute Gefühl, dass ich motorsportlich einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht habe. Ich denke, wir haben in diesem Jahr die Basis für eine erfolgreiche Zukunft gelegt."

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Bereits im vergangenen Winter hatte der Rheinländer die Weichen für sein Engagement im Motorsport neu gestellt und war mit seinem Renault Sport Clio III RS zum Schweizer Team Schläppi Racing gewechselt. "Ich kenne Mathias Schläppi ja schon seit Jahren und bin früher in der ADAC Procar Serie unzählige Rennen gegen ihn gefahren. Daher weiß ich, dass die Autos, welche Schläppi Racing einsetzt, immer mit der sprichwörtlichen Schweizer Präzision vorbereitet werden und ich in dieser Mannschaft bestens aufgehoben bin."

Doch bereits beim Saisonauftakt im badischen Motodrom von Hockenheim musste Marc-Uwe feststellen, dass auch das beste Fahrzeug nichts nützt, wenn auf der Strecke das nötige Rennglück fehlt. Der gebürtige Adenauer kam im ersten Lauf gerade einmal drei Kurven weit, als vor ihm zwei seiner Gegner sich berührten und einer genau vor Marc-Uwe's Auto schleuderte. Es kam zu einem Frontal-Crash, der für den Fahrer den ersten ‚Nuller' und für sein Team eine Menge Arbeit bedeutete. Erst im zweiten Durchgang lief alles perfekt und von Niesewand bedankte sich bei seiner Mannschaft mit einer sensationellen Aufholjagd, die ihn am Ende sogar noch aufs Siegerpodest brachte.

Bei der nächsten Veranstaltung auf dem Slovakiaring bei Bratislava lief es genau umgekehrt. Im ersten Rennen fuhr Marc-Uwe als Vierter über die Ziellinie, doch im zweiten Lauf fuhr ihm gleich am Ende der Start-Ziel-Geraden ein Konkurrent so vehement ins Heck, dass der Clio des 28-jährigen ins Kiesbett flog und das Rennen für Marc-Uwe beendet war, bevor es richtig begonnen hatte. Den absoluten Tiefpunkt der Saison 2011 stellte jedoch von Niesewand's Heimrennen auf dem Nürburgring dar. Erneut erreichte der Wirtschaftsingenieur nach einem beherzten Rennen als Zweiter einen Platz auf dem Siegertreppchen, doch bei der anschließenden Kontrolle fanden die technischen Kommissare eine Unregelmäßigkeit an den vorderen Stoßdämpfern, die zur Disqualifikation führte.

"Es fehlten zwei kleine Gummiringe, sogenannte ‚bump stopper'. Unfassbar, denn wir haben beim Einbau des Cup-Fahrwerks zum Saisonbeginn peinlichst genau darauf geachtet, dass sich sowohl auf den Federn als auch den Dämpfern die Originalnummern befinden. Warum diese Gummiringe in meinen Stoßdämpfern nicht eingebaut waren, können wir uns absolut nicht erklären", so der enttäuschte Rennfahrer, dem als einziger Trost blieb, dass keiner seiner Mitbewerber ihm eine Absicht unterstellte.

Erst zum Beginn der zweiten Saisonhälfte konnte von Niesewand einen vorläufigen Schlussstrich unter seine Pechsträhne setzen. In der Motorsportarena Oschersleben, einer sehr anspruchsvollen Strecke, die dem Renault-Piloten schon immer lag, fuhr er im ersten Durchgang als Zweiter über die Ziellinie und konnte wenig später in Lauf zwei nach einer souveränen Vorstellung endlich den ersten Sieg feiern. In der Tabelle machte er damit noch einmal eine großen Sprung nach vorne, doch durch die vielen vorangegangenen ‚Nuller' war der Rückstand bereits zu groß geworden, um noch um den Meistertitel mitzukämpfen. Auch beim letzten Lauf in Brünn dominierte Marc-Uwe das ganze Wochenende. Doch wegen Ignorierens einer gelben Flagge erhielt der Lohmarer eine Zeitstrafe, die ihn um den verdienten Sieg brachte. "Ich hatte ein grandioses Auto und konnte alle 30 Konkurrenten besiegen, doch im Zweikampf habe ich eine gelbe Flagge übersehen. Sie wurde rechts geschwenkt, nur genau dort war gerade ein Konkurrent, den ich überholen wollte. Ausreden zählen jedoch bekanntlich nicht und somit habe ich den sicheren Sieg verschenkt."

Aber wer Marc-Uwe von Niesewand kennt, der weiß, dass dieser sich so schnell nicht unterkriegen lässt. Bereits jetzt arbeitet er mit Hochdruck an den Vorbereitungen für das kommende Jahr und wird alles daran setzen, in 2012 wieder mit konstant guten Ergebnissen anstatt mit Ausfallmeldungen auf sich aufmerksam zu machen. Alle Informationen zu den zurückliegenden Rennen sowie stets aktuelle News und Fotos gibt es auf der Homepage des Rennfahrers: www.von-niesewand.de.
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