VLN
14.06.2011
ATM-Motorsport: Acht-bares Ergebnis für Jacques
Die VLN zeigte sich beim 5. Lauf des Jahres 2011 von einer fast ungewohnten Seite. Keine oder kaum Werksautos am Start. Vorne nur zwei Frontrunner und dahinter ein Feld, das den Namen „Breitensport“ wirklich wieder einmal verdiente. Mitten in diesem Feld befand sich auch wieder das Team ATM-Motorsport aus dem Siegerland, das beim 4. Lauf zwei Wochen zuvor wenig Grund zum Lachen hatte. „Jacques“ verschluckte sich, wie sich später herausstellte, an einer verstopften Benzinpumpe. In der Zeit zwischen dem 4. und 5. Lauf wurde er vom Mechanikerteam rund um Ferdinand Baratella und Christian Bulba wieder gesundgepflegt und stand voll im Saft.
Nach dem morgendlichen Zeittraining war trotzdem Grund zum Jammern - diesmal aber glücklicherweise auf höherem Niveau. „Ich hatte starkes Übersteuern“, gibt Jana Meiswinkel zu Protokoll, die sich mit den vor dem Wochenende gemachten Änderungen am Setup weniger zufrieden zeigte als Ernst Berg. Nach weiteren kleinen Änderungen am Fahrwerk nahm Berg dann von einem Platz im hinteren Mittelfeld der 21 Fahrzeuge starken Clio-Klasse das Rennen auf. Direkt zu Beginn des Rennens fand er sich, Cup-typisch, in einer Kampfgruppe wieder. „Das hat am Anfang viel Zeit gekostet, im Pulk hält man sich ja doch immer etwas auf“, so Berg, der sich in seinem Turn aber schadlos hielt und an seine Teamkollegin nach rund zwei Rennstunden übergab.
Auch Jana Meiswinkel blieb von Unwägbarkeiten verschont, besser noch: Sie fuhr mit einer Zeit von 10:03,244 Minuten so schnell um die knapp 24,4 Kilometer der Nordschleife plus Sprintstrecke wie nie zuvor. Mit der neuen persönlichen Bestzeit und konstanten Zeiten unter 10:10 Minuten bekam sie auf Platz acht liegend die Zielflagge beziehungsweise die rote Flagge gezeigt. Diese wurde von der Rennleitung gezückt, als es auf der Strecke rund 15 Minuten vor Rennende zu regnen und hageln (!) begann. Sonst wäre es vielleicht sogar noch weiter nach vorne gegangen. „Ich weiß nicht, wieso wir in der zweiten Rennhälfte immer so aufholen. Scheinbar haben die anderen Teams nicht so eine ausgeglichene Fahrerbesetzung wie wir“, vermutet Jana Meiswinkel, die im Parc fermé mit großem Jubel vom Team empfangen wurde.
Auch ihr Vater war sichtlich stolz: „Alle haben heute toll gearbeitet und Jacques hat auch problemlos durchgehalten - alles super!“, freut sich Teamchef Werner Meiswinkel. Den nächsten Renneinsatz des Teams gibt es dann beim Renault Race Festival im Rahmen des 24h-Rennens Nürburgring am 23.-26. Juni. Jana Meiswinkel wird dann ins Lenkrad greifen, Technikchef Baratella schnappt sich gleichzeitig Jacques‘ kleinen Bruder Jean-Pierre, den zweiten Renault Clio des Teams. Beide werden auch beim 24h-Rennen selbst auf einem BMW 325i des Teams Sorg Rennsport an den Start gehen. Der nächste VLN-Lauf ist erst wieder nach der langen Sommerpause am 30. Juli, dann wieder nur mit Jacques.