VLN
17.05.2011
Technischer Defekt für Küchen-Künstler
Nach dem ersten Rennen der Saison Anfang April, das Axel Duffner mit Bravour auf Platz eins der Klasse SP8T beendete, standen ausgiebige Test- und Einstellfahrten auf dem Hockenheimring an. Unter den Augen des Teamchefs Dieter Götz (Beilstein) drehte Duffner etliche Runden, um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu gelangen, in Folge derer das Setup des Wagens verbessert werden konnte. Dass die Arbeit Früchte trug, zeigte sich am vergangenen Wochenende auf der längsten Rennstrecke der Welt, dem Nürburgring und der Nordschleife. Bereits im Training konnte Duffner mit einer Rundenzeit von 9:10 Minuten seinen eigenen Rekord auf der fast 25 Kilometer langen Rennstrecke unterbieten. Duffners Fahrt wurde jedoch von vielen, langsameren Fahrzeuge eingebremst. Weit Bessere Voraussetzungen hatte sein Teamkollege Christian Kohlhaas (Andernach), der mit 9:04 Minuten dem Team einen vorderen Startplatz in der Klasse SP8T und den 55. Gesamtplatz von fast 200 Startern sicherte.
Aus nach weniger als der Hälfte
Axel Duffner übernahm den Start des anstehenden 6h-Rennens, der um 11:30 Uhr erfolgte. Gekonnt hielt sich der Küchenchef aus den Kämpfen der ersten Kurven raus und schonte somit den Wagen für das lange Rennen. Ohne den Kontakt zu den Klassengegnern zu verlieren, fand Duffner schnell seinen Rhythmus und konnte mit 9:06 Minuten schon in der zweiten Rennrunde seine persönliche Bestzeit unterbieten. Ab dann standen die ersten Überrundungen für Duffner an, was die Rundenzeiten in die Höhe trieb. Gleichzeitig bemerkte der versierte Rennfahrer sich anbahnende Getriebeprobleme. Die großen Gänge ließen sich nur noch mit enorm viel Gefühl schalten, und so musste Duffner seinen Fahrstil den Gegebenheiten anpassen: Unter Ausnutzung des breiten Drehzahlbandes reduzierte er die Schaltvorgänge auf ein Minimum und schonte damit das Getriebe. Nach rund 1,5 Stunden war der erste Stint für den Küchenprofi beendet und er übergab den Wagen an seinen Fahrerkollegen Kohlhaas, dem nun ebenfalls 1,5 Stunden bevorstanden, ehe Duffner sich erneut hinters Volant klemmen sollte. Doch soweit kam es nicht: Bereits nach wenigen Runden von Kohlhaas spürte er Vibrationen im Antriebsstrang des über 400PS starken Audi. Noch ehe Fahrer und Team reagieren konnten, rollte Kohlhaas ohne Antrieb auf der Nordschleife aus. Eine Antriebswelle des Allrad-Audi war abgeschert und machte so jede Weiterfahrt zunichte. Für Axel Duffner und das Team Götz Motorsport war das Rennen frühzeitig beendet.
Duffners Resümee: „Der Wagen war extrem gut vorbereitet, unsere Arbeit in Hockenheim hat sich ausgezahlt. Wir können deutlich schneller und dennoch entspannter fahren. Die technischen Probleme, die wir nun hatten, muss das Team „aussortieren“: Es gilt herauszufinden, was zum Abscheren der Antriebswelle geführt hat und warum sich das Getriebe nicht mehr schalten ließ. Ich bin zuversichtlich, dass die Mechaniker unter der Leitung von Dieter Götz die Ursachen rasch finden und das Auto für das 24h-Rennen entsprechend präparieren. Das Team hat in jeder Situation extrem souverän gearbeitet, ohne dabei den Spaß an der Sache zu verlieren. Das ist genau das, was ich als Erholung zwischen meinen langen Schichten als Küchenchef in unserem Hotel brauche.“