Wintersaison
18.01.2011
Euro-Winterpokal beendet die Winterpause
Und auch Petrus zeigte sich diesmal besser gelaunt und bescherte den rund 120 angereisten Teilnehmern deutlich mildere Temperaturen und trockene Bedingungen – auch wenn die Strecke sich morgens noch als sehr rutschig erwies. Bereits am Samstag startete die Action, immerhin hatte man mit über zehn ausgeschriebenen Klassen und 14 geplanten Rennen einen voll gepackten Zeitplan vor sich.
Bambini: Julian Shirazi fährt zum Doppelsieg
Das erste Rennen der Bambini sah zunächst den Trainingsschnellsten Gilian Lipinski an der Spitze eines Sextetts. Innerhalb dieser Gruppe wechselten die Positionen regelmäßig und Lipinski musste sich vor allen Dingen mit Kevin Hilgenhövel auseinandersetzen, der ihm die Führung mehrmals streitig machen konnte. Gegen Rennende mischte sich dann auch Julian Shirazi ins Geschehen ein und übernahm das Kommando. Letztlich hatte er die besten Reserven, konnte sich leicht von den Verfolgern lösen und den Sieg in trockene Tücher bringen. Dahinter liefen Hilgenhövel und Lipinski auf den Ehrenplätzen ein, wobei Hilgenhövel im Nachhinein noch eine Zeitstrafe bekam.
Im zweiten Lauf übernahm erneut Julian Shirazi die Spitze, gefolgt von Manuel Klein. Diese beiden konnten sich schnell vom Rest der Meute absetzen und fuhren ihre Positionen in einem unspektakulären Rennen sicher nach Hause, während sich Gilian Lipinski im Kampf um Platz drei behaupten konnte. Die Tageswertung entschied Shirazi klar für sich und nahm ganz oben auf dem Podium Platz. Zweiter wurde Klein vor Lipinski.
Mini Max / Mini Junioren: Siege für Busser und Viscall
Die beiden Klassen Mini Max und Mini Junioren fuhren zusammen in einem Rennen mit getrennter Wertung. Bei den Mini Junioren holte sich Bent Viscall den Doppelsieg und gewann vor Bob Eisinga die Tageswertung. Bei den Mini Max setzte sich Gijs Busser vor Charlotte Verkuijlen und Rinus van Kalmhout durch.
Rotax Junioren: Janneau Esmeijer holt Tagessieg
Das erste Rennen der Rotax Junioren verlief unspektakulär an der Spitze. Bart Jonker konnte sich vom sechsten Startplatz aus sofort an die Spitze katapultieren, welche er über den Großteil des Rennens zu verteidigen wusste. Gegen Rennende geriet er jedoch noch einmal kräftig unter Druck vom Pole-Setter Janneau Esmeijer, der letztlich auch einen Weg vorbei fand und das Rennen gewinnen konnte. Den großen Kampf um Position drei entschied Finn Kooijman für sich.
Auch im zweiten Lauf war es Bart Jonker, der die Spitze übernehmen konnte. Doch schon in der zweiten Runde musste er Janneau Esmeijer passieren lassen und letztlich auch den Sieg überlassen. Jonker musste sich am Ende sogar noch gegen die weiteren Verfolger zur Wehr setzen, um nicht auch noch seinen zweiten Platz zu verlieren. Mit einer äußerst defensiven Fahrweise hielt er die Konkurrenz lange in Schach, musste aber letztlich doch noch Sam Schippers passieren lassen. In der Tageswertung hatte Esmeijer mit dem Doppelsieg die Nase klar vorn.
Rotax Senioren / 125 MAXXIS TaG: Maximilian Gunkel gewinnt
Die Rotax Senioren und 125 MAXXIS Tag traten in einem Rennen zusammen an, wobei Bastian Hummel als Solist in der TaG-Wertung antrat. Er gewann nicht nur optisch beide Rennen, sondern auch seine entsprechende Klassenwertung. Spannender war das Geschehen in der gut besetzten Rotax-Klasse. Pole-Setter Nico Klasen hatte im ersten Rennen alle Hände voll zu tun, die weiteren Verfolger in Schach zu halten, was ihm letztlich auch nur bedingt gelang. Er rutschte bis auf Position vier ab und musste Tim Schneider, Maximilian Gunkel und Christopher Friedrich den Vortritt lassen.
Im zweiten Lauf duellierten sich Maximilian Gunkel und Bryan van Eerden um den Sieg. Zur Halbzeit hatte der Niederländer die Oberhand bevor Gunkel aber gegen Rennende kontern konnte und mit dem Laufsieg auch den Tagessieg der Rotax Senioren nach Hause fahren konnte. Auf dem Podium nahmen am Abend Christopher Friedrich als zweiter und Tim Schneider als Dritter Platz.
KF3: Kim-Luis Schramm nicht zu stoppen
Birel-Pilot Sebastian Balthasar war der schnellste Mann der 23 KF3-Junioren im Zeittraining und durfte somit von der Pole-Position ins erste Rennen gehen. Diese nutzte ihm am Start nicht viel, wurde er doch sofort zurückgereicht. Vorne übernahm Tony Kart-Pilot Mick Betschen das Kommando vor seinen Markenkollegen Kim-Luis Schramm und Dario Mackenrodt. Innerhalb des grünen Führungstrios musste Betschen allerdings bei zunehmender Renndistanz Federn lassen und sowohl Schramm als auch Mackenrodt ziehen lassen. Letztlich stand der Sieg Schramms nicht mehr in Frage und auch der zweite Platz von Mackenrodt war eine klare Angelegenheit, während Betschen haudünn seinen dritten Platz vor David Beckmann ins Ziel retten konnte.
Kim-Luis Schramm und Mick Betschen waren die Hauptdarsteller im zweiten Lauf. Das Duo konnte sich vom Start an absetzen und machte den Sieg fortan unter sich aus. Eng beieinander spulten die zwei Tony Kart-Fahrer die zwölf Rennrunden ab, bevor sich letztlich Schramm über den Lauf- und auch Tagessieg freuen durfte. Dabei profitierten die beiden auch vom Geschehen hinter sich, wo der Drittplatzierte Julius Schäfer zu Rennbeginn eine ganze Meute von Piloten hinter sich zu halten wusste, bevor er sich dann lösen konnte und einen sicheren dritten Platz nach Hause fahren konnte.
KF2: Sieg für Tom Lorkowski
Das zehnköpfige Feld der KF2 bestimmte der amtierende DMV-Meister Tom Lorkowski im Zeittraining. Doch im ersten Rennen konnte er seine Top-Position nicht mehr behaupten. Er musste sich mit Hendrik Grapp (KSM Racing Team), Dennis Marschall (Team Solgat) und Alex Wolters (Tony Kart) auseinandersetzen. Dieses Quartett bestimmte die Pace des ersten Laufs bis es zu einem folgeschweren Zwischenfall kam: Lorkowski verbremste sich auf der noch rutschigen Bahn und krachte ausgerechnet dem Führenden Grapp ins Heck, wodurch beide von der Strecke rutschten und dem Feld hinterher eilen mussten. Vorne ließ sich derweil Wolters nicht zweimal bitten, kämpfte sich an Marschall vorbei und gewann das Rennen vor dem Birel-Piloten. Rang drei ging letztlich an David Detmers (KSM Racing Team).
Drei Startversuche brauchte es bis das zweite Rennen freigegeben werden konnte. Hier erwischte Tom Lorkowski den besten Start, setzte sich an die Spitze und hatte mit Hendrik Grapp, David Detmers und Christian Sörensen das hartnäckige KSM-Trio im Nacken. Doch bevor ihm diese drei richtig gefährlich werden konnten, verschaffte sich der Energy-Pilot einen Vorsprung, den er letztlich bis ins Ziel verwalten konnte. Dahinter stritten sich die KSM-Piloten und auch Dennis Marschall um die Ehrenplätze. Letztlich kreuzte Grapp die Ziellinie als Zweiter vor Detmers, Marschall und Sörensen. In der Addition der Rennen ging der Tagessieg an Lorkowski vor Marschall und Detmers.
KZ2: Kievitsbosch regiert die Königsklasse
Die Königsklasse machte ihrem Namen an diesem Wochenende alle Ehre. Nicht nur, dass man stolze 25 Teilnehmer begrüßen durfte, sondern auch die Qualität des Starterfeldes konnte sich nicht zuletzt dank des Gaststarts vom siebenfachen F1-Weltmeister Michael Schumacher sehen lassen. Der erste Lauf gehörte dem Pole-Setter Arjan Kievitsbosch, der mit einem tadellosen Start sofort die Spitze übernahm. Dahinter flogen richtig die Fetzen und das gleich mehrere Runden lang. Als sich das Chaos gelegt hatte, machten Marvin Meindorfer (Energy), Christopher Bruchmann und Michael Schumacher den Kampf um Platz zwei unter sich aus. Hier hatte der F1-Star letztlich das beste Händchen und so machte sich Schumi auf die Verfolgung des enteilten Spitzenreiters. Mit den schnellsten Rundenzeiten egalisierte er den beachtlichen Rückstand in Windeseile. Aber Kievitsbosch war letztlich Profi genug, um den F1-Rekordweltmeister hinter sich halten zu können. Hinter den beiden sicherte sich Sven van Koutrik den dritten Platz.
Auch im zweiten Rennen legte Kievitsbosch den besten Start hin. Gleich hinter ihm sortierte sich Schumacher ein, der daraufhin nur eine Runde brauchte, um sich in der Spitzkehre nach Start-Ziel in die führende Position zu bremsen. Doch ganz so leicht sollte es der KSM-Teamchef nicht haben, setzten ihn Arjan Kievitsbosch, Symen Wiggers und Energy-Pilot Marvin Meindorfer gehörig unter Druck. Schumi musste letztlich nachgeben und Federn lassen. Es sollte ihn aber noch schlimmer erwischen und so musste der gebürtige Kerpener sein Kart letztlich sogar ganz im Aus abstellen. Grund für den zunehmenden Leistungsverlust war ein Pleuelschaden, wie der KSM-Teamchef am Abend berichtete. An der Spitze kristallisierte sich unterdessen Meindorfer als schnellster Mann heraus. Nacheinander legte sich der amtierende ADAC Kart Masters Champion seine zwei Vordermänner zurecht und gewann letztlich sogar mit einem respektablen Vorsprung vor Kievitsbosch und Wiggers. In der Tageswertung hatte jedoch Kievitsbosch die Nase vorn, hatte er doch in der Addition beider Rennen die meisten Punkte auf dem Konto.