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ADAC Formel Masters
08.05.2012

Höhen und Tiefen für Schiller Motorsport in Zandvoort

Ein durchwachsenes Rennwochenende erlebte das Team G&J Schiller Motorsport Anfang Mai bei der zweiten Veranstaltung des ADAC Formel Masters im niederländischen Zandvoort. Alessio Picariello sah im ersten der drei Wertungsläufe als Achter die schwarzweiß-karierte Flagge, erhielt jedoch anschließend eine Zeitstrafe, durch die er bis ans Ende des Teilnehmerfeldes zurückversetzt wurde.

Im zweiten Durchgang fuhr er mit einer starken kämpferischen Leistung bis an die fünfte Position nach vorne und hatte im dritten Rennen bereits einen Podiumsplatz vor Augen, als abbauende Reifen ihn wieder bis an die siebte Position zurückwarfen. Am Ende konnte die Mannschaft rund um den Siegburger Unternehmer Hardy Schiller dennoch insgesamt 34 Punkte mit nach Hause nehmen und erfolgreich den vierten Platz in der Teamwertung der populären Nachwuchsserie verteidigen.

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Der optimale Umgang mit den profillosen Slickreifen des Serienlieferanten Dunlop war in Zandvoort der Schlüssel zum Erfolg für die insgesamt 17 Teilnehmer des ADAC Formel Masters, denn der anspruchsvolle Dünenkurs vor den Toren von Amsterdam verlangte den Pneus eine Menge ab. Alessio Clemente Picariello, der in 2012 zusammen mit dem Kölner Sebastian Balthasar seine Debütsaison für das neu gegründete Team G&J Schiller Motorsport absol­viert, musste mit denkbar ungünstigen Voraussetzungen in das Wochenende starten, denn reglementbedingt musste er wie alle Mitbewerber mit einem gebrauchten Reifensatz aus der vorangegangenen Veranstaltung in Oschersleben ins Training gehen. Deren Lauffläche war jedoch schon so stark ramponiert, dass an schnelle Rundenzeiten nicht zu denken war und so beschränkte sich der junge Belgier darauf, den für ihn absolut neuen Kurs zunächst einmal kennenzulernen. Gemessen daran war Startplatz neun gar keine so schlechte Ausgangs­position.

Leider war das erste Rennen für Picariello quasi schon beendet, bevor es richtig begonnen hatte, denn der 18-jährige stellte seinen 145 PS starken Volkswagen-Dallara beim Einnehmen der Positionen etwas zu weit rechts in seine Startbox. Dafür bekam er von der Rennleitung nachträglich eine 30-Sekunden-Strafe aufgebrummt, welche ihn um die vier möglichen Punkte für Platz acht im Rennen brachten. Doch der dreifache belgische Kartmeister ließ sich dadurch nicht entmutigen und blies im zweiten Rennen des Wochenendes zur Attacke. Von Startplatz zwölf startete der Nachwuchsrennfahrer eine beispiellose Aufholjagd und begeisterte die zahlreichen Zuschauer auf den Naturtribünen des Circuit Park Zandvoort Runde für Runde mit spektakulären Ausbremsmanövern, die ihn am Ende bis an die fünfte Position nach vorne brachten.

Gerne hätte Picariello dieses Kunststück auch im dritten und letzten Durchgang noch einmal wiederholt, doch nachdem er bereits bis auf P3 vorgefahren war und einen Podestplatz vor Augen hatte, bauten seine Slicks erneut dramatisch ab und er wurde beinahe wehrlos bis an die siebte Stelle nach hinten durchgereicht. "Alessio hat einen phantastischen Speed und ist eine echte Kämpfernatur", lobte Technik-Chef Alex Schiller die Qualitäten seines Fahrers hinterher. "Leider hat er im dritten Lauf etwas zu hart attackiert und dabei die Reifen überfahren. Das führte zunächst zu einem Untersteuern in den schnellen Kurven und am Ende ist sein Auto über alle vier Räder gerutscht, was natürlich vor allem beim Einbiegen auf die Start-Ziel-Gerade viel Zeit gekostet hat. Aber wir stehen noch am Anfang eines Lernprozesses und werden uns mit Sicherheit im Laufe der Saison weiter steigern."

Das dritte Veranstaltungswochenende der ADAC Formel Masters findet am zweiten Juni-Wochenende auf dem Sachsenring statt. Auch auf der traditionsreichen Berg-und-Tal-Bahn in Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz stehen für das Team G&J Schiller Motorsport wieder drei Rennläufe auf dem Programm. (Text und Fotos: F. Wagner)