ADAC GT Masters
15.07.2012
Frentzen: "So teilen wir uns auch das Leid..."
Herr Frentzen, der erste ADAC GT Masters-Lauf hier am Nürburgring endete nach einem Dreher für Sie vorzeitig im Kiesbett. Wie beurteilen Sie Ihr Rennen?
Ich denke, im Nachhinein betrachtet, können wir sagen, dass wir zu früh auf die Slicks gewechselt sind. Denn nach unserem Boxenstopp kam der zweite große Schauer und dann war auf den Slicks nichts zu machen. Wir haben durch dieses Risiko sicherlich zwei Punkte verschenkt. Die Reifen wurden einfach nicht warm. Es gab zwei Stellen auf der Strecke, die schon halbwegs trocken waren und dort konnte ich dann die Reifen aufwärmen. Dadurch haben wir locker 30 Sekunden verloren.
Wie zufrieden sind Sie, wenn sie auf den Verlauf Ihrer zweiten Saison in den ADAC GT Masters zurückblicken?
Unzufrieden, wir können einfach nicht zufrieden mit dem Verlauf sein. Wenn man sich unsere Teamkollegen Diego Alessi und Christian Keilwitz anguckt: Für die lief die erste Saisonhälfte nahezu perfekt. Aber Andreas Wirth und ich sind auch immer weiter mit dem Extragewicht eingebremst worden. Aber solange der Wagen nicht durchhängt, geht's noch.
Wenn man sich die letzten Ergebnisse anguckt: Wie ist es um den persönlichen Ehrgeiz bestellt?
Du kannst den Motorsport einfach nicht gelassen sehen, man muss Spaß an dem haben, was man macht. Aber neben dem Spaßfaktor gibt es natürlich auch den Ehrgeiz. Man setzt sich generell das Ziel, vorne mitzufahren.
Wie sehen Sie die Zukunft der ADAC GT Masters?
Die ADAC GT Masters-Serie ist für mich immer noch eine Breitensport-Serie. Es gibt ein unwahrscheinlich großes Spektrum an Fahrern und auch eine hohe Rücksichtnahme der Amateure. Und wir haben pro Fahrzeug auch zwei Fahrer, so teilen wir uns auch das Leid. Aber beim Erfolg auch die Freude. Ich denke, hier komme alle auf ihre Kosten.
Wie wird es nach dieser Saison weitergehen? Bleiben Sie der Serie erhalten?
Wir müssen mal schauen. Es ist noch zu früh darüber zu sprechen. Es macht mir Spaß. Wenn ich Klaus Ludwig sehe, habe ich ja noch 18 Jahre Zeit (lacht...)
Heinz-Harald Frentzen fährt in seiner zweiten Saison für das Team Callaway Competition mit einer Corvette. Nach Sven Hannawald 2011 startet er in dieser Saison mit seinem Teamkollegen Andreas Wirth und Unterstützung von Buchbinder, Playboy und Emotional Engineering by Axel Watter im ADAC GT Masters.