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ADAC GT Masters
17.07.2012

Schwieriger Einstand für Daniel Bohr in der Eifel

Bei dem siebten und achten Lauf zeigte sich die Eifel wieder einmal im typischen Gewandt. Leichter Sonnenschein wechselte sich fast minütlich mit Starkregen ab. Obwohl Daniel Bohr die Eifelstrecke und ihre Wetterbedingungen eigentlich recht gut kennt, machtem gerade letztere das Rennfahrerleben in seinem neuen Arbeitsgerät – dem über 600 PS starken Lamborghini Gallardo LP 600 Plus – sehr schwer. Trotz Ausrutscher im zweiten Rennen zeigte sich der junge Luxemburger zufrieden.

Am vergangenen Wochenende startete der junge Rennfahrer aus Luxemburg zum ersten Mal mit dem Lamborghini Gallardo LP 600 Plus des Teams Grasser Racing im Rahmen des Internationalen ADAC Truck Grand Prix im ADAC GT Masters. Bis auf den Test in Spielberg hatte Daniel Bohr keinerlei Erfahrung sammeln können mit seinem neuen Arbeitsgerät.

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Pünktlich zu den freien Trainingssitzungen der ADAC GT Masters regnete es dann. Da bei dem Testtag im österreichischen Spielberg trockene Bedingungen herrschten, hieß es für den junge Luxemburger – der den Lamborghini noch nie unter nassen Bedingungen gefahren war -nun, sich mit dem über 600 PS starken Boliden langsam an die neuen Bedingungen heranzutasten, was er auch mit Bravour meisterte.

So hoffte das Team auch auf Regen in den zwei Zeittrainings, die für die Startaufstellung der beiden Rennen an einem Wochenende maßgebend sind.

Doch das Wetter änderte sich. Der Regen vom Vormittag hatte sich zurückgezogen und sogar die Sonne zeigte sich ein bisschen. Dieser Umstand sorgte dann schlussendlich dafür, dass es Daniel Bohr und dem Team nicht möglich war die Zeiten der Spitze mitfahren zu können, da bisher keine Daten über das Verhalten des Lamborghini auf dem Nürburgring bei trockener Strecke gesammelt werden konnten.

So mussten sich Daniel Bohr und Gottfried Grasser schlussendlich für das erste Rennen mit dem 34. Starplatz und für das zweite Rennen mit dem 32. Startplatz zufrieden geben. „Da es in den beiden freien Trainingssitzungen nass war, hat uns in Sachen Abstimmung einfach die Erfahrung mit unserem Lamborghini bei trockenen Bedingungen gefehlt. So konnten wir den Speed der Spitze leider nicht ganz mitgehen. Gerade bei diesem so eng zusammen liegenden Feld ist es besonders wichtig dass alles genau passt!“, so Daniel Bohr nach dem Zeittraining.

Die Wetterbedingungen zum Rennen am Samstag hatten sich gegenüber dem Freitag nicht geändert. Pünktlich zum Start des Rennens Nr. sieben der Saison im ADAC GT Masters fing es heftig an zu regnen. Der junge Luxemburger, der den Start fuhr, kämpfte mit den „Wassermassen“, schaffte es aber schließlich das Auto ohne irgendeine Blessur nach ca. 30 Minuten an seinen Teamkollegen Gottfried Grasser auf eine nun fast wieder abtrocknende Eifel-Strecke zu übergeben.

Am Ende der einstündigen Renndistanz freute sich das Team über einen 26. Platz in der Gesamtwertung: „Der Start war ganz schön schwierig. Ich musste fast blind fahren. Durch die Gischt konnte ich kaum die vorausfahrenden Fahrzeuge erkennen. Bewusst habe ich nichts riskiert. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich den Lamborghini auf der Strecke halten konnte. Das Ergebnis ist zwar nicht, das, was wir uns als Ziel gesetzt hatten, aber dennoch denke ich, dass wir von Platz 34 kommend mit dem 26. Rang von 41 Fahrzeugen im Ziel sehr zufrieden sein können!“, so Daniel Bohr nach dem ersten Rennen des Wochenendes.

Beim Rennen am Sonntag zeichnete sich das gleiche Bild ab: wie in den Tagen zuvor: sintflutartige Regenfälle wechselten sich mit trockenen Momenten ab. Bei diesem Rennen übernahm Daniel Bohrs Teamkollege Gottfried Grasser den Start. Auch er hatte mit der Gischt zu kämpfen, da es auch bei diesem Rennen kurz vor dem Start wieder heftig geregnet hatte, der aber nachließ und die Strecke mehr und mehr abtrocknete. Daniel Bohrs Teamkollege schaffte es in seinem Stint bis auf Position 19 vorzufahren, doch dieser Vorsprung sollte nicht lange halten. Ein Kontrahent drehte den Lamborghini um und so musste Gottfried Grasser dem Feld wieder quasi hinterher hetzen.

Nach 30 gefahrenen Minuten in dem ebenfalls einstündigen Rennen am Sonntag übernahm nun Daniel Bohr den Lamborghini. Allerdings unter keinen guten Bedingungen, denn in der Eifel hatte der Wettergott wieder seine Schleusen geöffnet und es schüttete wie aus Kübeln. Erneut hatte der junge Luxemburger mit schwierigen Streckenbedingungen zu kämpfen. Dennoch schaffte er es, den vorher verlorenen Vorsprung wieder etwas aufzuholen. Lange Zeit konnte Daniel Bohr auch den Speed der anderen Kontrahenten recht gut mitgehen.

Doch dann passierte es: Beim Anbremsen der Kurzanbindung fuhr der Lamborghini nur noch geradeaus und Daniel Bohr rutschte vehement in die Reifenstapel. Da auch der Motor abstarb, schien das Rennen vorzeitig zu Ende zu sein, doch derLuxemburger Rennfahrer schaffte es, den an der Seite beschädigten Renner über die Ziellinie zu bringen. So blieb für das Team am Ende nur ein 35. Gesamtrang: „Auch bei diesem Rennen waren die Wetterbedingungen für mich wieder schwierig, als ich den Lamborghini übernommen habe. Aber ich konnte hier einige Plätze gut machen, bis halt zu meinem Unfall in der Kurzanbindung. Ich denke, da war eine Ölspur, denn plötzlich rutschte das Auto nur noch geradeaus … Ich hatte keine Chance irgendetwas zu machen …“, so Daniel Bohr nach dem zweiten Rennen des Wochenendes am Nürburgring.

Trotz der schwierigen Bedingungen an seinem Premieren-Wochenende im ADAC GT Masters fällt das Fazit des jungen Luxemburgers durchaus positiv aus: „Das war für mich ein richtig schwieriger Einstand. Aber dafür, dass ich so gut wie keine Erfahrung auf dem Lamborghini Gallardo 600 Plus hatte, bin ich eigentlich sehr zufrieden. Den Speed der Kontrahenten konnte ich auch unter diesen schweren Streckenbedingungen gut mitgehen!“, so Daniel Bohr zum Abschluss und er ergänzt: „Wichtig ist jetzt, dass ich bei den zukünftigen Rennen noch mehr Erfahrung auf diesem Auto sammle, die mir im Moment logischerweise noch fehlt und daran werde ich zukünftig hart arbeiten!“
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