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05.08.2012

Porsche-Piloten verpassen nur knapp zweiten Saisonsieg

Auf dem Mid-Ohio Sports Car Course haben die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA) ihren zweiten Saisonerfolg in der American Le Mans Series nur knapp verpasst. Mit dem Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports kämpften sie bis ins Ziel um den Sieg in der stark besetzten GT-Klasse. Im spannenden sechsten Saisonlauf der Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt mussten sich die Gewinner von Lime Rock am Ende nur um 0,283 Sekunden geschlagen geben.

Nach einem starken Qualifying ging Patrick Long vom dritten Startplatz ins Rennen und überholte sofort einen Konkurrenten. Als sich der Spitzenreiter verbremste und einen Umweg über die Wiese nehmen musste, war der Porsche-Pilot zur Stelle und nutzte diesen Fehler zur Führung.

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Wie schon in den vergangenen Rennen war die GT-Klasse auch auf dem 3,621 Kilometer langen Traditionskurs im US-Bundesstaat Ohio hart umkämpft. Die Zuschauer auf den Grashügeln rund um die Strecke erlebten packende Positionskämpfe und Führungswechsel. Als Patrick Long den Porsche mit der Startnummer 45 eine Stunde vor Rennende an Jörg Bergmeister übergab, lag er auf dem zweiten Platz. Der zweifache Mid-Ohio-Sieger konnte seinen Rückstand auf den Spitzenreiter zwar immer weiter verringern, kam aber nicht mehr in die Position für einen Erfolg versprechenden Überholversuch. Für die Mid-Ohio-Sieger von 2009 war es die zweite Podiumsplatzierung in dieser Saison.

„Unser Auto war auch für dieses Rennen wieder sehr gut abgestimmt und unsere Strategen haben genau die richtigen Entscheidungen getroffen“, sagte Jörg Bergmeister. „Wir haben unsere Reifen für einen Angriff kurz vor Schluss geschont. Heute waren wir etwas schneller als die führende Corvette, aber ich kam nie nah genug heran, um überholen zu können“, sagte Jörg Bergmeister. Patrick Long sagte: „Ich wurde anfangs etwas von langsameren Autos aufgehalten, doch als ich dann endlich vorbei und in Führung war, konnte ich die Spitze gut behaupten. Durch die folgende Safety-Car-Phase kamen unsere Verfolger dann aber wieder heran.“

Mit dem Porsche 911 GT3 RSR des Teams Falken Tire fuhren die Vorjahressieger, Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) und Bryan Sellers (USA), wie schon zuletzt in Mosport als Vierte knapp am Podium vorbei. Wolf Henzler war trotzdem zufrieden. „Normalerweise freue ich mich über einen vierten Platz nicht so sehr“, sagte er, „doch diesmal ist das wie ein Sieg für uns. Unglaublich, wie uns das Team nach vorne gebracht hat. Es hat alles richtig gemacht: Die Boxenstopps waren perfekt, das Benzin hat gerade so bis ins Ziel gereicht und auch die Entscheidung, beim letzten Stopp die Reifen nicht zu wechseln, hat auch gepasst. Trotzdem waren wir nicht schnell genug, das darf man nicht vergessen. Wir brauchen einen Reifen, der es uns erlaubt, die Zeiten der Spitze zu fahren. Ich weiß, dass Falken hart daran arbeitet. Das macht mich zuversichtlich für den Rest der Saison.“

Als Porsche-Werksfahrer Marco Holzer (Lochau) den zweiten Flying-Lizard-Porsche von Teameigner Seth Neiman (USA) übernommen hatte, lag er auf dem 13. Platz. Nach einer sehenswerten Aufholjagd kam er schließlich noch als Siebter ins Ziel. In seinem 100. Rennen in der American Le Mans Series belegte Sascha Maassen (Aachen) zusammen mit Bryce Miller (USA) im Porsche 911 GT3 RSR von Paul Miller Racing den neunten Platz.

„Das war unsere beste Mannschaftsleistung in diesem Jahr“, sagte Jens Walther, President von Porsche Motorsports North America. „Unsere Teams haben sich darauf konzentriert, das Setup ihrer Autos zu verbessern. Dazu haben alle Reifenhersteller sehr eng mit den Teams zusammen gearbeitet und ihnen dadurch geholfen, den Grip des Porsche 911 GT3 RSR zu verbessern. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir bis zum Ende der Saison noch das eine oder andere Rennen gewinnen können und ich freue mich sehr, dass wir den vielen GT-Fans in der American Le Mans Series so tollen Sport bieten.“

Den Sieg in der Klasse GTC sicherte sich in Mid-Ohio der zweifache Porsche-Supercup-Meister Jeroen Bleekemolen (Niederlande) zusammen mit dem Amerikaner Tim Pappas im Porsche 911 GT3 Cup.

Der siebte Lauf der American Le Mans Series wird am 18. August auf der Rennstrecke Road America in Elkhart Lake im US-Bundesstaat Wisconsin ausgetragen.

Ergebnis
Klasse GT

1. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette, 115 Runden
2. Bergmeister/Long (D/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 115
3. Auberlen/J. Müller (USA/D), BMW E92 M3, 114
4. Henzler/Sellers (D/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 114
5. Hand/D. Müller (USA/D), BMW E92 M3, 114
6. Sharp/van Overbeek (USA/USA), Ferrari F458 Italia, 113
7. Holzer/Neiman (D/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 113
9. Maassen/Miller (D/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 112

Klasse GTC
1. Bleekemolen/Pappas (NL/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 108 Runden
2. Pumpelly/Carter (USA/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 107
3. Huisman/Faieta (NL/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 107

Punktestände
Klasse GT

Fahrer
1. Oliver Gavin, Tommy Milner, Chevrolet, 93 Punkte
2. Joey Hand, Dirk Müller, BMW, 81
3. Jan Magnussen, Antonio Garcia, Chevrolet, 80
4. Scott Sharp, Johannes van Overbeek, Ferrari, 65
5. Jörg Bergmeister, Patrick Long, Porsche, 55
6. Bill Auberlen/Jörg Müller, BMW, 53
7. Wolf Henzler, Bryan Sellers, Porsche, 45
8. Sascha Maassen, Bryce Miller, Porsche, 33
9. Seth Neiman, Porsche, 30

Hersteller
1. Chevrolet, 114 Punkte
2. BMW, 94
3. Porsche, 85
4. Ferrari, 81

Teams
1. Corvette Racing, Chevrolet, 114 Punkte
2. BMW Team RLL, BMW, 89
3. Extreme Speed Motorsports, Ferrari, 67
4. Flying Lizard Motorsports, Porsche, 66
5. Team Falken Tire, Porsche, 45
6. Paul Miller Racing, Porsche, 33
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