Automobilsport
26.08.2012
Mensch und Material kommen an die Grenzen
Wie beim letzten Rennen in Spa ging die erste Startreihe an die Ford Escort RS 1600 Fahrer Wolfgang Kaufmann, der sich mit Dieter Dörmann den Kremer Escort teilte und den Österreicher Dieter Karl Anton. Der Österreicher Anton ging das Rennen als Solist an, konnte sich schnell vom Feld etwas absetzen und führte das Rennen bis zur vorletzten Kurve an.
Nach einem leichten Dreher in der Schikane vor Start-Ziel sah Dieter Karl Anton nun Wolfang Kaufmann formatfüllend im Rückspiegel und musste nach einem tollen Manöver von Kaufmann in der Fahrerlagerschikane diesen vorbeilassen. „Ich bin die letzten fünf Runden wie in Trance gefahren. Es war das anstrengendste Rennen meines Lebens. Nach ein paar Minuten im Medical Center und dem nötigen Auffüllen des Flüssigkeitspegels konnten wir Dieter Karl Anton nach Schrecksekunde zu Rennende aber zur Klassensiegerehrung wieder bei uns zu begrüßen. Mit Olaf Rost komplettierte ein alter Bekannter das Podium. „Ich bin hier seit 2007 nicht mehr hier gefahren. Die Fahrerlagerschikane kannte ich so gar nicht. Dafür war der vierfache Meister der Youngtimer Trophy aber schnell unterwegs...
Im zweiten Rennen war es dann Edgar Salewsky (Porsche 911 Carrera RSR, Aachen), der nach Trainingsbestzeit auch seinen zweiten Gesamtsieg im Rahmen der Youngtimer Trophy feiern konnte. Zu Rennbeginn war es Michael Küke (Essen), der im Porsche 944 turbo Führungsluft schnupperte, sich aber dann im Laufe des Rennens noch Stefan und Max Roof (Porsche 911 Carrera RSR), Wiesloch beugen musste. „Jau, geil, sind wir Zweiter?“ ungläubiger Jubel vom Senior der Roofs, als er den Helm abnahm, fuhr man doch das beste Resultat bei den Youngtimer ein. Michale Küke konnte aber mit Gesamtplatz drei und Klassensieg in der Gruppe A+B über 2500ccm mehr als zufrieden sein, übernahmen er doch auch die Führung in der Gesamtwertung der Youngtimer Trophy.
Mit dem TT Circuit in Assen steht nun im September eine sehr schnelle Strecke auf dem Programm der Youngtimer, ehe dann der heiße Herbst in der Eifel angegangen wird.
Jürgen Marmulla (Witten) und Guido Sälzer (Sprockhövel) gewannen im NSU TT mit 14.932 Sekunden Vorsprung vor den Benra-Brüdern. Das Duell der 2 Liter Fahrzeuge 1971 gewann das Team Ingo Bender (Hagen)/Sebastian Lohmann (Schwalmtal) im BMW 2002ti. Wer noch einen hubraumstarken Youngtimer zu Hause hat sollte diesen schnellstens aktivieren. Clemens Diewald (Koblenz) würde sich über Konkurrenz freuen. Mit dem Opel Commodore eilt er derzeit von Klassensieg zu Klassensieg. Das Luxemburger Team Pascal Denis und Claude Back sicherten sich den Sieg bei den 1300ern bis 1975 im Simca Rallye II vor Solist Norbert Blessing (Bedburg-Hau). Die Junioren im Rahmen der Youngtimer Trophy, Julia Reinders (Korschenbroich) und Nico Fröhlingsdorf (Bergheim) gewannen einmal mehr die Klasse der seriennahen Tourenwagen bis 1300ccm. Mal kein VW Golf sondern der giftgrüne VW Scirocco war bei den 1600ern ganz vorne unterwegs. Die Brüder Gerhard und Hugo waren im VW Keil von den nachfolgenden Jörg Becker (Waldgassen) und Thomas Böling (Mechernich), der mit 2:07.136 Minuten die schnellste Zeit der Klasse fuhr, nicht zu schlagen.
Verschwitzt aber überglücklich war auch der Senior Karl-Heinz Jathe im Youngtimer-Feld im Ziel. Gemeinsam mit Ingo Zabel (Detmold) im Ford Escort RS 2000 unterwegs, konnte sich der 74-jährige über den Klassensieg bei den seriennahen 2 Liter Fahrzeugen freuen.
Der drittplatzierte Olaf Rost (Audi 50, Solingen) hatte auf den schnellen VW Derby mit Thomas Schröder (Bünde) am Volant, 12,468 Sekunden Vorsprung. Dieser musste sich der schnellen Vater-Sohn Paarung Herbert und Michael Schmitz (Bergisch-Gladbach) im KWL-Audi 50 erwehren, die nur 6,252 Sekunden später die Ziellinie kreuzten.
Die Youngtimer Trophy steht für familienfreundlichen Sport. Zwei weitere Vater-Sohn Teams waren in der Gruppe A bis 1300ccm vorne zu finden. Tim und Thomas Verhoeven (Korschenbroich) trotzen der Suzuki Macht und gewannen vor Dieter und Florian Baldus (Lochum) im schnellsten Japaner.
Früher im VW Golf in der 1600er Klasse ganz vorne dabei, waren Norbert Peters und Dieter Ritterbecks (Heinsberg) bei den Gruppe A Fahrzeugen über 1600ccm siegreich. Nur knapp dahinter folgten Andreas Höne (Overath) und Bernd Over (Hürth) mit der Toyota Corolla GT. „Mit einem ordentlichen Fahrwerk können wir sicher noch die ein oder andere Sekunden holen“ Andreas Höne sieht hier noch Potential in seiner ersten Saison bei den Youngtimern.
Nicht nur bei den seriennahen Tourenwagen bis 1600ccm war ein VW Scirocco erfolgreich unterwegs, auch bei den verbesserten Gruppe 2 Fahrzeugen. Hier war Solist Harald Holmig (Rehden) erfolgreich. Das Duell der Opel Kadetten entschieden Frank Niederhausen (Altenkirchen) und Guido Sobisch (Erftstadt) für sich, die als Zweitplatzierte der Klasse vor Christoph Renicke (Dreieich) ins Ziel kamen. Dieser lieferte sich rundenlang einen tollen Fight mit seinem Markenkollegen Michael Nolte (Willich), der aber zum Rennende hin zurück fiel.
Yann Munhowen (BMW 323i, Luxemburg) konnte trotz kleiner Starterzahl in der Klasse der Gruppe 2 Fahrzeuge über 2000ccm weiter fleißig Punkte mit seinem Klassensieg sammeln und ist nun Siebter in der Gesamtwertung.
Ihre Spitzenposition – Platz 3 in in der Meisterschaft – festigten Heinz-F. Pott (Beckum) und Peter Schnittger (Vlotho) nach Klassensieg in der Gruppe N vor Christoph Hilberath (Garben), der wie die Sieger auf die Power eines BMW M3 setzte.
Die Tabellenführung übernommen haben Kai Riebetz (Bochum) und Peter Röllinghoff (Wetter), die wie schon mal vor zwei Jahren, wo sie lange Zeit Leader der Meisterschaft waren, die Mission Titel vor Augen haben. Hinter Riebtz/Röllinghoff waren zwei BMW 325 Treter – Harald Schilling (Bornheim) und Günther Bechtluft (Michelstadt) – in der Gruppe A bis 2500ccm vorne zu finden.