CIK/FIA
23.07.2012
EM-Titel für Russell – Vorläufiger Sieg für Verstappen
Auch für die insgesamt acht deutschen Piloten, von denen zwei in der KF3 und sechs in der Klasse der KF2 an den Start gingen lief nicht alles wie erhofft. Keiner der Fahrer schaffte es in das international stark besetzte Finale.
Russell wird Europameister in der KF3
In der Klasse KF3 schien es erst weniger glücklich für den Briten George Russell auszugehen, denn im Zeittraining belegte er lediglich Platz 30. Für die Heats bedeutete dies schlechte Startpositionen und ein komplettes Feld, das es zu überholen galt. Gesagt, getan. Ohne Probleme pflügte der Youngster durch das Feld und fand sich am Ende der Vorläufe auf dem siebten Platz wieder. Die Weichen für ein gutes Finalrennen waren gestellt. Russell konnte sich gleich bis an die Spitze vorkämpfen und verteidigte seine Position auch im zweiten Lauf.
„Im ersten Rennen machte ich einen Raketenstart und konnte mich gleich zu Beginn des Rennens vom Feld absetzen, im zweiten Rennen machte es mir Martin Kodric (FA Kart/Vortex) sehr schwer. Dennoch hab ich gewonnen und bin überglücklich“, erklärte Russell nach dem Rennen.
Zwei heiße Favoriten für das Finale waren Dorian Boccolacci (Intrepid/TM) und Martin Kodric (FA Kart/Vortex). Bereits im Prefinale lieferten sich die Piloten spannende Zweikämpfe und belegten Platz zwei und drei. Im Finalrennen kollidierten die jungen Fahrer miteinander und gaben den Weg frei für Alex Palou (CRG/BMB). Der Spanier, welcher punktemäßig weit vorne lag, konnte sich mit zwei sechsten Plätzen den Vizetitel sichern. Dritter wurde Dorian Boccolacci.
Für Kim-Luis Schramm (Zanardi/Parilla) und Moritz Horn (Zanardi/Parilla) gab es leider keinen Einzug ins Finale. Auch wenn Schramm sich in den Heats im vorderen Mittelfeld behaupten konnte verpasste er das Finale um nur fünf Punkte. Im B-Finale belegte er dann nach einem spannenden Rennen den elften Platz, der ihm jedoch aufgrund einer Dreisekundenstrafe zunichte gemacht wurde. Dennoch gelang es dem Youngester, einen guten 14. Platz zu belegen. Moritz Horn konnte nach einem lehrreichen Rennen mit schnellen Zeiten und dem 26. Platz im B-Finale überzeugen.
Wird Max Verstappen Europameister?
Auch wenn der Niederländer Max Verstappen (Intrepid/TM) punktemäßig mit großem Abstand den Titel des Europameisters für sich entscheiden konnte, so steht nicht fest ob er diesen auch behalten kann.
Nach einer Kollision in einem der Heats am Samstag Nachmittag, erhielt Verstappen eine Zehnsekundenstrafe und wurde im Gesamtklassenment auf Platz 21 zurück gestuft. Dieser legte jedoch Einspruch ein und die Entscheidung des Urteils wurde vertagt. Als neunter durfte er in das Pre-Finale starten und konnte sich gleich zu Beginn an die Spitze setzen. Zweiter wurde im ersten Wertungslauf der Brite Sam Snell (Energy/Parilla), den dritten Platz belegte der zweite Meisterschaftsfavorit Ben Barnicoat (ART GP/Parilla).
Im Finale ging es noch einmal heiß her. Nach etlichen Führungswechseln hatten noch sechs Fahrer die Chance auf einen Laufsieg. Durchsetzen konnte sich letztendlich der Italiener Felice Riene (CRG/BMB). Zweiter im Felde wurde Antonie Fuoco (Tony Kart/Vortex). Der Niederländer Max Verstappen sicherte sich noch einen guten dritten Platz und gewann so in der Gesamtwertung vor Barnicoat und Charles Leclerc (Art GP/Parilla).
Innerhalb der nächsten 30 Tage wird vom englischen Motorsportverband MSA entschieden, ob Verstappen seinen Titel behalten darf.
Für die sechs deutschen Piloten der Klasse KF2 hielt das Wochenende nichts bereit. Tim Zimmermann (Maranello-TM), Lucas Speck (Mach1 Kart-TM), Lisa-Christin Brunner (Mach1 Kart-TM), Fabian Erle (Maranello-TM), Michael Waldherr (RK Kart-BMB) und Florian Stüger (RK Kart-BMB) schafften nach spannenden Vorläufen leider nicht den Sprung ins Finale. Florian Stüger sicherte jedoch einen sauberen 18. Platz im B-Finale und Norris belegte nach harten Kämpfen und einem turbulenten Rennen Platz vier. Für ein erfreuliches Ergebnis sorgte am Ende auch das Team RS Motorsport von Roland Schneider. Obwohl in Brandon punktleer ausgegangen, belegte das deutsche Team dank Thomas Krebs den beachtlichen siebten Schlussrang in der Meisterschaft.
(Text: Lukas Baust)