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CIK/FIA
22.10.2012

Flavio Camponeshi ist Kart-Weltmeister 2012

Obwohl der Brite Tom Joyner den zweiten Lauf der CIK-FIA Kart Weltmeisterschaft in Macau dominierte, konnte er Flavio Camponeschi an der Spitze nicht mehr abfangen. Der Italiener feiert mit dem Gewinn der Kart Weltmeisterschaft den größten Erfolg in seiner Karriere, Tom Joyner wird Vize-Weltmeister vor Felice Tiene auf Rang drei.

Nach Suzuka im Mai, war die Weltelite des Kartsports vom 19. bis 21. Oktober zum Finale der CIK-FIA Kart Weltmeisterschaft in Macau zu Gast. Der 1.203 Meter lange Kurs vor den Toren der asiatischen Metropole war schon mehrmals Austragungsort eines hochkarätigen Kartsport-Events und zog auch diesmal zahlreiche motorsportbegeisterte Asiaten in seinen Bann.

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Die vier Wertungsläufe hatten es auf jeden Fall in sich und bargen einige Überraschungen. Als Favorit reiste Flavio Camponeschi (Tony Kart-Vortex) nach Macau. Der Italiener entschied beim ersten Auftritt in Suzuka gleich drei Rennen für sich und durfte volle Punkte auf seinem Konto verbuchen. Seine ärgsten Verfolger waren der Japaner Daiki Sasaki (Kosmic-Vortex) und sein Landsmann Felice Tiene (CRG-BMB). Doch schon im ersten Rennen am Samstag bekam Camponeschi die volle Härte des Motorsports zu spüren. Nach nur drei Runden musste er sein Kart vorzeitig im Aus abstellen und verlor alle Chancen auf ein gutes Resultat.

Dabei hatte er am Ende jedoch Glück im Unglück: Von seinen Verfolgern konnte allein Daiki Sasaki als Siebter in die Punkte fahren. An der Spitze startete indessen Tom Joyner (LH Kart-BMB) eine noch nicht dagewesen Siegesserie. Der Brite kämpfte sich an die Spitze und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. Als Zweiter folgte Pole-Setter Max Verstappen (CRG-TM) vor Ben Hanley (ART GP-TM) und Pedro Hiltbrand (FA Kart-Vortex). Hanley erhielt im Anschluss des Rennens jedoch eine Zehnsekundenstrafe und wurde nur als Sechster gewertet. Die Top-Fünf komplettierten somit Jordon Lennox-Lamb (CRG-BMB) und der Japaner Takashi Kasai (Tony Kart-Vortex).

Während Tom Joyner auch im zweiten Samstagsrennen nicht an der Spitze abgefangen werden konnte, fuhr Flavio Camponeschi das Rennen seines Lebens. Aus der 30. Position auf die Reise gegangen, pflügte die Speerspitze des Tony Kart Racing Teams durch das hochkarätige Feld und sah die Zielflagge als unglaublicher Zweiter. Damit war er zurück im Titelkampf und hatte vor den Wertungsläufen am Sonntag allen Grund zur Freude. Als Dritter kletterte Jordon Lennox-Lamb ebenfalls auf das Siegerpodium. Mit Rang vier hielt sich aber auch Camponeschi-Verfolger Daiki Sasaki noch eine kleine Türe zum WM-Titel offen. Fünfter wurde Ben Hanley, gefolgt vom CRG-Duo Felice Tiene und Davide Fore (CRG-BMB), die ebenfalls aus den hinteren Reihen auf die Reise gingen.

Nach seinem aufregenden Rennsamstag, legte Camponeschi am Sonntag einen Traumstart hin. Mit einer Zeit von 45.323 Sekunden holte er sich die Pole-Position vor Max Verstappen (CRG-TM) und Felice Tiene. Im Renntrimm wurde der Italiener jedoch Opfer eines zu optimistischen Manövers von Max Verstappen und fiel zeitweise bis auf Rang zwölf zurück. Den Platz an der Spitze nahm währenddessen erneut Tom Joyner ein. Wie auch schon am Samstag unterstrich der Brite seine Liebe zu dem Kurs in Macau und fuhr seinen dritten Sieg in Folge ein.

Im Kampf um Rang zwei setzte sich auf den letzten Metern Ben Hanley gegen Verstappen durch, der Sohn des ehemaligen Formel 1-Piloten Max Verstappen erhielt jedoch, aufgrund seiner Aktion gegen Camponeschi, im Anschluss eine Zehnsekundenstrafe und war nur noch 17. Als neuer Dritter wurde Felice Tiene vor Jordon Lennox-Lamb gewertet. Flavio Camponeschi hatte sich wieder bis auf fünf vorgekämpft und wusste, dass ihm der WM-Titel kaum noch zunehmen ist. „Nur Daiki Sasaki kann mich mit einem Sieg noch abfangen“, erklärte der Italiener vor dem Finale.

Dieses endete so wie die drei Rennen zuvor: Obwohl Joyner mit drei Siegen schon eine maximale Ausbeute auf seinem Punktekonto verbuchen durfte, gab er auch im vierten Durchgang noch einmal Vollgas und schrieb mit seinem vierten Sieg Geschichte. „Ganz einfach, das war ein perfektes Wochenende“, strahlte der 20-jährige Brite am Abend. „Nachdem Suzuka nicht optimal verlaufen ist, bin ich ohne großen Druck an den Start gegangen und habe versucht das bestmögliche Resultat herauszufahren. Dass es letztlich vier Siege und die Vize-Weltmeisterschaft werden, hätte ich nicht geglaubt. Alles hat perfekt funktioniert und das Team einen brillanten Job gemacht.“

Mit Platz zwei hinter Joyner holte Felice Tiene, nach seinem KF2 World Cup-Titel, Rang drei im Gesamtklassement. Einen versöhnlichen Saisonabschluss konnte auch Karol Basz (Birel-BMB) feiern. Der Pole erlebte ein Jahr mit Höhen und Tiefen, wurde beim Finale aber Dritter und holte damit noch Position sieben im Gesamtklassement. Der Mann des Jahres war aber Flavio Champoneschi, als Vierter im Ziel, stand er endgültig als Kart Weltmeister 2012 fest und sprudelte vor Freude. „Natürlich bin ich glücklich“, der Tony Kart-Pilot im Ziel. „Den Grundstein zum Sieg habe ich in Suzuka gelegt, dort war ich sehr schnell und konnte drei Siege einfahren. Dieses Wochenende war dagegen schwieriger. In den Rennen ging es teilweise auf und ab, doch auch diesmal hat die Performance gepasst. Meine Aufholjagd am Samstag war eins der besten Rennen meiner Karriere.“

Daiki Sasaki wurde im letzten Rennen nur Elfter und rutschte dadurch in der Meisterschaft noch auf Rang vier ab. Fünfter wurde Jordon Lennox-Lamb vor Routinier Davide Foré. Auf Rang acht folgte Max Verstappen vor Ben Hanley und Pedro Hiltbrand (FA Kart-Vortex) aus Spanien.

Asien-Pacific KF3 Meisterschaft: Daruvala gewinnt spannendes Finale

Neben den Stars aus der Kart Weltmeisterschaft fand in Macau auch die Asien-Pacifik KF3 Meisterschaft statt. Der Inder Jehan Daruvala (Kosmic-Vortex) galt vor dem Finale als großer Favorit auf den Sieg. Mit der Pole-Position, drei Vorlaufsiegen und dem Sieg im Pre-Finale hatte der Fahrer aus der Sahara Force India Academy dem Rennwochenende seine Stempel aufgedrückt.

Doch das Finale sollte nicht so einfach verlaufen: Gemeinsam mit Sato Marino (Maddox-Parilla) aus Japan lieferte er sich einen packenden Kampf und bog nur als Zweiter in die letzte Runde ein. 400 Meter vor dem Ziel unterlief Sato jedoch ein folgenschwerer Fehler, der ihn den Sieg kostete. Hinter dem Kampfduo komplettierte Joe Ishida (Kosmic-Vortex) als Dritter das Siegerpodium.



» Ergebnisse:KF1-WM - Macau (MO)
» Ergebnisse:KF3 Asia-Pacific Cup - Macau (MO)



Text: Kart-Magazin.de
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