Freitag, 27. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
DMV TCC
22.03.2012

Melkus-Audi für DMV TCC

Geboren wurde er wie alle seine Vorgänger, Formelrennwagen, Rennsportwagen oder eben die GT-Vorgängermodelle in der atemberaubenden Elb-Metropole Dresden. Dort ist der Sitz jener Firma, die bereits vor der Wende den Beinamen der Lotus oder der Ferrari des Ostens bekam.

Diesen Beinamen hatten sich die nun bereits in der 3. Generation aktiven Mitglieder der Familie auch mehr als verdient. 1.000 Geschichten gäbe es darüber zu berichten. Eine davon könnte jene sein, das die Brüder Uli und Peter Melkus, die 2. Generation der Automobilsportmanufaktur aus Dresden, die Einigung eigentlich auf kleinem Sport-Dienstweg vorweg nahmen. Und das kam so. Die setzten die spätere Einigung nach einer durch gegenseitige Hilfe bei einem Rennen in der CSSR begonnenen Freundschaft mit einem jungen Rennfahrer aus Westdeutschland schon Mitte der 80er Jahre erfolgreich um. Christian Vogler, der Fahrer aus dem Westen sowie Uli und Peter Melkus luden Ihren „Chris“ zu Formelrennen in die DDR und andere Länder hinter dem Eisernen Vorhang ein.

Anzeige
Alle Aktivitäten, auch alle Rennwagenvorstellungen gingen bisher vor und nach der Wende in Dresden über die Bühne. Am 21.03.2012 wurde nun davon abgewichen. Die Melkus-Crew unter Leitung von Peter Melkus reiste mit dem neuen Prototypen in jene Stadt, aus der man den neuen Motor bezog, in die Audistadt Neckarsulm.

Im ASW-Audi-Haus genossen viele interessierte Gäste eine gelungene Präsentation. Der Motor des 2012er Melkus ist jenes Turboaggregat, der auch im Audi TT und im Audi S3 verbaut wird. „Gebremst haben wir den Motor in der letzten Konfiguration noch nicht“, so Peter Melkus, “Aber er hat über 400 PS. Davon gehen wir heute aus“.

Auch das Gewicht „des Neunen“ ist mit gerade mal 920 kg beachtlich gering. Die Achslastverteilung, 60%-hinten/4%-vorne. Das ließ sich bei ersten Tests perfekt ausbalancieren. Geschaltet wird über ein 6-Gang-Konzerngetriebe manuell. Risiken ging man da bewusst nicht ein.

Wie viel Benzin für ein halbstündiges Rennen in der DMV TCC-Serie in den 55 L-Tank gefüllt werden muss, das bleibt das Geheimnis der Jungs aus Dresden und des Heilbronner Fahrers Chris Vogler. Man wird aus Gewichtsgründen mit jedem Liter geizen. „Wir werden alles versuchen, um nun im dritten Jahr in der Meisterschaft in der Klasse vorne dabei zu sein. Gegen Klassensiege hätte man nichts einzuwenden.

„Siege sind immer das Ziel für das man arbeitet. Die Techniker wie auch wir Fahrer“, lächelte Chris Vogler. Platz 3 für Vogler bei Finale 2011 in Hockenheim war bereits ein Wort. „Nicht schlecht“, bemerkte Frank Schreiner der DMV TCC-Champion 2011 damals anerkennend. Schreiner gewann 2011 übrigens auch den Hockenheim-Pokal des DMV. „Mit dem amtierenden Meister in einer Klasse um den Titel 2012 zu ringen spornt mich an“, so Chris Vogler.

In zweieinhalb Wochen geht es los. Dann findet am Nürburgring mit dem beiden DMV TCC-Auftaktrennen der Saisonauftakt der 23. UHSport-Meisterschaftssaison statt. Der in Steingrau und rot gehaltene Melkus-Audi wird mit Chris Vogler am Start sein. Dann wird der Melkus-Audi im Feld der 45 Gegner seinen ersten Renntest absolvieren. Chris Vogler stellt sich dann den Gegnern, darunter vier Kollegen aus seiner heimischen Region. Darunter Christof Langer und Jürgen Bender, die Herren auf Platz 2 und 3 in der DMV TCC-Serie der Saison 2011. (Text: HTS)
Anzeige