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FIA ETCC
25.06.2012

Rikli Motorsport ist Vizemeister im FIA ETCC

Zum Saisonfinale des FIA ETCC in Imola manifestierte sich Peter Rikli trotz eines Ausfalls an der zweiten Tabellenposition. Christian Fischer durfte über seinen ersten Podiumsplatz des Jahres jubeln.

Das Autodromo Enzo e Dino Ferrari war Peter Rikli bereits vor diesem Rennwochenende bestens bekannt. Der Eidgenosse hatte in den 90er Jahren an der italienischen Tourenwagenmeisterschaft mit einem Honda Civic teilgenommen und wollte an diesem letzten Wochenende des internationalen Schlagabtauschs 2012 an die historischen Erfolge anknüpfen. "Zufrieden mit dem 'Best of the Rest'" war er samstags nach dem Zeittraining. Der Eidgenosse hatte sich auf der dritten Startposition der Super 2000 Fahrzeuge qualifiziert und lediglich die Dieselfraktion der Tourenwagen Europameisterschaft vor sich.

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Die starke Performance des von Rikli Motorsport in Eigenregie aufgebauten Honda Civic FD bewies der Wangener aus dem Aarestädtli nach dem fliegenden Indianapolisstart. Er reihte sich als Dritter seiner Division ein und war bis zur vierten Runde in der Spitzengruppe vertreten. "Mir ist plötzlich der Auspuff gebrochen, es gab Fehlzündungen und ich hatte plötzlich keine Leistung mehr", erklärte er später seinen jähen Zeit- und Positionsverlust. Mit weidwundem Civic schleppte sich Peter Rikli noch als Vierter der Division Super 2000 und sechster insgesamt ins Ziel. "Mir hat in den letzten Runden noch das abgebrochene Auspuffrohr den Reifen hinten links zerstört, so dass ich mich mit einem Plattfuss ins Ziel retten musste. Christian hat mich glücklicherweise auf den restlichen Kilometern nach hinten abgeschirmt." Es siegte Fernando Monje (Seat) vor Igor Skuz ( Seat) und Petr Fulin (BMW).

Der insgesamt achte und finale Meisterschaftslauf des diesjährigen FIA ETCC war für Peter Rikli schnell beendet. Der rote Rikli-Honda mit der Nummer #6 startete von der dritten Position und brachte sich gerade hinter dem Polesetter Aytac Biter (BMW) in Position als er durch einen Crash ins Aus bugsiert wurde. "Christian war von hinten angeschoben worden und hatte sich mir unglücklicherweise vor das Auto gedreht." Das restliche Treiben des Rennens verfolgte der Honda-Pilot von einem sicheren Platz hinter den Leitschienen.

Trotz des frühen Endes im Finale kann Peter Rikli ein ausgesprochen gutes Resümee über die Saison ziehen. Durch seine konstanten Leistungen und einige Podiumserfolge sicherte er sich den zweiten Gesamtrang und den Vizemeistertitel der laufenden Saison. "Es ist eine super Leistung für das Team in solch einem harten Wettbewerb so weit oben zu stehen. Die Freude ist natürlich riesig groß."

Lange hatte Christian Fischer auf diesen Erfolg warten müssen. Nach den Rennen sieben und acht des FIA ETCC in Imola konnte er zusammen mit Rikli Motorsport den langersehnten Erfolg feiern.

Dabei war das gesamte Wochenende für den Honda-Piloten eher nervenaufreibend. Schon während der Tests hatte die Servolenkung ihren Dienst versagt und eine Reparatur brachte nicht das erhoffte Resultat. Trotz dieses Handycaps positionierte der Reinacher seinen Honda Accord Euro R an der fünften Startposition der Division Super 2000 und an der achten Position insgesamt. "Ohne Servounterstützung sind diese Autos kaum fahrbar", erklärte er seinen Rückstand auf die Pole Position, konnte aber auf das Team zählen, denn Rikli Motorsport hatte längst eine Ersatzlenkung in der Heimat angefordert, die über Nacht an der Rennstrecke eingebaut wurde. Aber das Pech ließ die Startnummer #9 noch nicht los: Im Warm-Up am Sonntagmorgen drehte sich ein Wettbewerber unglücklich vor Christian Fischer und krachte diesem in die Front. "Die Crew arbeitet auf Hochtouren, um den Schaden zu beseitigen", berichtete der Honda-Pilot noch kurz vor dem Start auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari.

Nach außen eher unspektakulär absolvierte er das erste Rennen am Sonntagmittag. Den fünften Rang verteidigte er am Start und war am Ende auch auf der fünften Position, knapp hinter Peter Rikli im Ziel. "Ich konnte nur in den ersten Runden Druck aufbauen, später musste ich mich zurück nehmen, weil die Wassertemperatur in bedrohliche Höhen gestiegen war - wahrscheinlich eine Spätfolge des Unfalls heute morgen", so Christian Fischer in der kurzen Pause zum finalen internationalen Schlagabtausch der Tourenwagen Europameisterschaft.

Und auch das achte Rennen des FIA ETCC war für den Eidgenossen kein Spaziergang. Zwar startete er aus der zweiten Position, aber schon auf den ersten Metern nach dem Start erhielt er einen Schlag auf das Heck und drehte sich unglücklicherweise direkt vor die Front des Teamkollegen, der nach dem Aufprall aufgeben musste. Zurückgefallen bis an die fünfte Stelle, nahm er die Verfolgung auf und überholte noch in der Anfangsphase Aytac Biter (BMW). Bis zum Zielstrich konnte er mit viel Glück auch die dritte Position übernehmen und verteidigen. Neben Fernando Monje und Igor Skuz (beide Seat TDI) nahm nun Christian Fischer die Gratulationen auf dem Podium entgegen.

"Ich habe das Auto beinahe ins Ziel 'getragen'", so der glückliche Rikli-Pilot. "Es war ein höchst spannendes Wochenende mit zwei Nachtschichten für das Team und einem hervorragenden Ergebnis. Für all die Mühen an diesem Wochenende und nach all dem Pech der vergangenen Rennen ist dies ein mehr als versöhnlicher Saisonabschluss". Mit 23 Punkten ist Christian Fischer schließlich Sechster in der Meisterschaftswertung.
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