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Formel 1
21.03.2012

Renault will in Malaysia weiter punkten

Nur eine Woche nach dem Saisonauftakt der Formel 1 beim Großen Preis von Australien steht auf dem Sepang International Circuit vor den Toren der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur bereits das zweite Rennen auf dem Programm.

Die 5,543 Kilometer lange permanente Rennstrecke beinhaltet 15 Kurven und zählt aus Motorensicht mit einem Vollgasanteil von 60 Prozent pro Runde zu den besonders anspruchsvollen Kursen im Formel 1-Kalender. Aufgrund des in Malaysia herrschenden tropischen Klimas mit hohen Temperaturen und großer Luftfeuchtigkeit legen die Ingenieure von Renault Sport F1 den Fokus vor allem auf die optimale Kühlung der V8-Triebwerke.
Renault Sport F1 will in Kuala Lumpur mit seinen vier Partnerteams an den starken Saisonauftakt anknüpfen. Für Red Bull Racing begann das Jahr in Melbourne mit einem zweiten Platz für Sebastian Vettel und Rang vier für Mark Webber. Kimi Räikkönen sicherte dem Lotus F1 Team mit Position sieben ebenfalls wichtige Zähler. Das Williams F1 Team stellte beim Saisonauftakt seine Konkurrenzfähigkeit unter Beweis: Pastor Maldonado lag während des Rennens konstant in den Top ten. Das Caterham F1 Team konnte den Abstand zum Mittelfeld nochmals verkürzen.

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Der Große Preis von Malaysia im Überblick
Das Rennen im tropischen Sepang stellt wegen der großen Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit eine enorme Herausforderung für die V8-Motoren dar. Ähnlich wie in Abu Dhabi und Bahrain heizt sich die Luft auf über 40 Grad auf – damit kommt der Motorkühlung entscheidende Bedeutung zu. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt darüber hinaus dafür, dass für den Verbrennungsprozess weniger Luft zur Verfügung steht. Dadurch läuft dieser langsamer ab als auf anderen Strecken. Beides führt zu Leistungseinbußen. Renault Sport F1 kann die Auswirkungen des Tropenklimas auf den speziellen Prüfständen am Standort Viry-Châtillon simulieren und die RS27 somit optimal auf die Bedingungen auf dem Sepang International Circuit vorbereiten.

Mit 75 Prozent hat Monza den höchsten Vollgasanteil aller Grand Prix-Strecken der Saison. Allerdings stellen die beiden jeweils rund 850 Meter langen Geraden in Sepang besonders hohe Ansprüche an die Motoren. Obwohl die Piloten in Malaysia pro Runde jeweils zu rund 60 Prozent Vollgas geben, dauert das Rennen verhältnismäßig lang. Zeitlich gesehen ist der Vollgasanteil in Sepang somit fast noch größer als in Monza – sofern es die Wetterbedingungen zulassen.

Die beiden langen Geraden führen in verschiedene Richtungen. Das reduziert die Auswirkungen von möglichen Änderungen der Windrichtung. Bei der Getriebeabstimmung des siebten Gangs geht es darum, einen optimalen Kompromiss zwischen Rennen und Qualifying zu finden. Wird der siebte Gang so abgestuft, dass er optimal für das Qualifying passt, ist das Getriebe beim Start des Rennens zu lang übersetzt, weil die Fahrzeuge dann mit vollen Tanks unterwegs sind.

Regnerische Witterungsbedingungen stellen die Fahrbarkeit des Motors stets auf eine harte Probe. Unsere Spezialisten von Renault Sport F1 widmen deswegen speziell dem Drehmomentsensor des V8 besondere Beachtung, damit der RS27 dem Fahrer stets die gewünschte Durchzugskraft zur Verfügung stellen kann. Zudem hat der Pilot die Möglichkeit, das Ansprechverhalten des Gaspedals indirekter zu gestalten – auch dies hilft ihm, auf nasser Fahrbahn die Antriebskraft möglichst gefühlvoll auf die Straße zu bringen.

Ebenfalls wichtig in Sepang: die Kraftstoff-Temperatur. Das tropisch-heiße Klima kann dazu führen, dass das Benzin den optimalen Temperaturbereich verlässt – was sich auf die Qualität des zu nutzenden Sprits auswirkt. Partner Total stellt Renault Sport F1 aus diesem Grunde in Malaysia eine zweite Kraftstoffsorte zur Verfügung, die hierauf eigens abgestimmt wurde. Dies bedeutet: Die Partnerteams der französischen Marke können mit der konkurrenzfähigsten Spezifikation an den Start gehen – trotz der brütenden Hitze. Zu verdanken ist dies neuen Erkenntnissen über die chemische Zusammensetzung des Benzins und Fortschritten im Bereich der Tankisolierung.

Hinzu kommt: Die RS27-Achtzylinder, die beim zweiten Lauf zur diesjährigen Formel 1-Saison zum Einsatz kommen, haben jeweils schon den Großen Preis von Australien abgespult und befinden sich damit bereits in der zweiten Hälfte ihrer vorgesehenen Laufzeit. Angesichts ihrer hohen Zuverlässigkeit und konstanten Leistungsentwicklung sollte dies für die Partner von Renault Sport F1 jedoch kein Problem darstellen.

Sepang aus der Sicht des Fahrers:
Heikki Kovalainen, Caterham F1 Team

„Der Malaysia-Grand Prix ist für uns eines von zwei Heimrennen. Wir werden hier immer sehr herzlich empfangen. Die Unterstützung der malaysischen Fans motiviert das ganze Team zusätzlich zu einer Top-Leistung bei diesen anstrengenden äußeren Bedingungen. Für die Jungs in der Box und für uns Fahrer ist das Tropenklima schon ziemlich hart, und auch die Autos werden in Sepang aufs Äußerste gefordert. Nur die beiden langen Geraden geben Mensch und Maschine die Gelegenheit, kurz durchzuatmen. Für die Motoren geht es aber pausenlos zur Sache. Wir benutzen in diesem Jahr erstmals das Energierückgewinnungssystem KERS, das macht die technische Aufgabe nicht einfacher. Was wir uns von unserem Renault RS27-V8 wünschen, ist klar: gutes Ansprechverhalten im mittleren Drehzahlbereich, gleichzeitig hohe Spitzenleistung für die beiden Geraden. Zusätzlich benötigen wir ein erstklassig arbeitendes KERS, damit wir im direkten Zweikampf jede sich bietende Gelegenheit nutzen können.“

Sepang aus der Sicht des Ingenieurs:
Rémi Taffin, Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams

„Nach dem überzeugenden Auftakt aller vier Partnerteams von Renault Sport F1 in Australien freuen wir uns umso mehr auf Malaysia. Rennen auf so unterschiedlichen Kursen direkt hintereinander sind logistisch und technisch eine echte Herausforderung. Aber wir werden von den Kollegen in unserem Werk in Viry-Châtillon perfekt unterstützt. Dank der guten Arbeit auf den Prüfständen haben wir die RS27-V8-Triebwerke gut auf die Eigenheiten des Sepang International Circuit vorbereitet.

Die beiden langen Geraden mit der Haarnadel vor Start und Ziel machen allein rund ein Viertel der gesamten Runde aus. Beide Vollgasstücke sind ungefähr 850 Meter lang. Die Motoren werden dort jede Runde für etwa 12,5 Sekunden auf der Maximaldrehzahl von 18.000 Touren laufen. Zum Vergleich: Die gesamte Runde dauert etwa 1.35 min. Das heißt, wir müssen unseren Partnern Aggregate mit starker Spitzenleistung liefern. Außerdem gilt es zu beachten, dass die Geraden die bevorzugten Streckenabschnitte für einen Angriff sind. Ein perfekt funktionierendes, effizientes KERS kann helfen, Positionen zu gewinnen oder zu verteidigen. In Australien gab es bei Red Bull Racing und Caterham F1 leider Probleme mit dem KERS. Wir haben diese Dinge jedoch ganz genau untersucht und glauben, die Schwierigkeiten gelöst zu haben.

Die Kurvenkombinationen vor und hinter den Hauptgeraden sind mit einem Durchschnittstempo von 210 km/h schnell und flüssig. Hier kommt es auf gute Fahrbarkeit und Ansprechverhalten der Motoren an. Beides gehört traditionell zu den Stärken unseres RS27.“
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