ROTAX MAX Challenge
05.09.2012
B&W-Kartteam holt zwei Vizetitel in de RMC 2012
Teamküken Tamino Bergmeier machte den Anfang und markierte nicht nur die Bestzeit im Zeittraining, sondern behauptete sich auch in beiden Rennen mit einer kampfstarken Leistung an der Spitze, die ihm am Abend das Punktemaximum bescherte. Damit schaffte es Tammy tatsächlich, sich in der Gesamtwertung ganz nach vorne zu schieben – zumindest fast. Er lag punktgleich mit seinem Titelrivalen in Front und so mussten die besseren Einzelergebnisse entscheiden. Hier zog der Youngster leider den Kürzeren und musste sich am Ende mit dem Gewinn des Vizetitels zufrieden geben.
Kein Glück hatte an diesem Wochenende JUNIOR-World-Pilot Kevin Landwehr. Als Neunter des Zeittraining geriet er im Prefinale in eine unfreiwillige Kollision und wurde nur als Zwölfter gewertet. Im Finale erwischte es ihn noch härter: Platz 15 inklusive einer Zeitstrafe wegen Startvergehens war alles andere als das gesteckte Ziel.
Für Spannung sorgte MAX-World Pilot Larry ten Voorde, der als Tabellenführer angereist war und den Gesamtsieg vor Augen hatte. Im Zeittraining war die Welt noch Ordnung. Der EA-Pilot sicherte sich die zweitschnellste Runde und damit einen Startplatz in der ersten Startreihe. Dass dabei ausgerechnet sein Meisterschaftskonkurrent auf der Pole-Position stand, war zwar nicht perfekt, ließ aber dennoch alle Möglichkeiten für das Prefinale offen.
Im ersten Durchgang erwischte ten Voorde einen mäßigen Start, fiel bis auf Platz drei zurück und blieb ausgerechnet hinter dem Teamkollegen seines Titelrivalen hängen, der seine Position mit allen Mitteln verteidigte. Erst gegen Rennende fand Larry ten Voorde einen Weg vorbei und musste sich mit dem abgeschlagenen zweiten Rang begnügen. Trotzdem lag der EA-Pilot in der Gesamtwertung weiter in Front.
Das Finale musste die Entscheidung bringen. Schon am Start kam es zu einer umstrittenen Vorentscheidung. Beim Versuch den Führenden anzugreifen, gerieten die beiden Titelfavoriten aneinander. Larry rodelte von der Strecke und sortierte sich als Letzter wieder im Feld ein. Während der Führende daraufhin die schwarze Flagge bekam, das Rennen aber dennoch zu Ende fuhr, reichte es für Larry trotz starker Aufholjagd nur zu Rang drei. Der Titel war dem Niederländer zu diesem Zeitpunkt sicher. "Für mich war die schwarze Flagge eine angemessene Entscheidung. Ich habe meine Chance gesehen und dann bin ich von der Bahn gedrängt worden", so der mehrfache RMC-Champion nach dem Rennen. Doch die Entscheidung war noch nicht endgültig und wurde von der Sportkommissaren am späten Abend revidiert. Für Larry bedeutete das Urteil Punktegleichstand in der Meisterschaft. Aufgrund der geringeren Anzahl an Siegen blieb am Ende doch "nur" der Vizetitel.
"Das ist ein enttäuschender Ausgang. Ich hatte mich schon vor der Entscheidung nicht über den Titelgewinn freuen können. Mit der Vizemeisterschaft bin ich erst recht nicht glücklich. Ich hoffe, dass künftige Meisterschaften auf der Rennstrecke und nicht am Grünen Tisch entschieden werden", so ein geknickter Larry ten Voorde am Abend. „Ich möchte mich an dieser Stelle für die vielen positiven Reaktionen bedanken, die mich nach der Veranstaltung von Seiten der Fahrerkollegen, Händler und Beteiligten erreicht haben.“
Auch die Teamchefs Birgit und Wolfgang Krauss zogen schließlich ein durchwachsenes Fazit: "Insgesamt sind wir stolz auf unsere Fahrer und die erreichten Ergebnisse. Zwei Vizetitel sind eine starke Leistung. Trotzdem war es ein Saisonabschluss, wie ihn sich keiner wünscht. Unser Ziel ist es, sportlich fair im direkten Kampf auf der Rennstrecke zu gewinnen. Leider war das bei Larry aber nicht der Fall. Wir bedauern die Umstände und den Ausgang der Meisterschaft und müssen nun aus der Niederlage lernen und nach vorne blicken."