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ROTAX MAX Challenge
06.09.2012

Drei Meistertitel und ein Vizetitel für M-Tec Praga Racing

Vier Fahrer des M-Tec Praga Racing Teams - Simon Wagner, Pascal Drewing, Daniel Glen und Christopher Friedrich – galten in drei verschiedenen Klassen vor dem RMC-Saisonfinale in Hahn als Titelanwärter und unterstrichen ihre Ambitionen bereits in den Zeittrainings mit ihren Pole-Positionens. Am Ende des nervenaufreibenden Rennsonntags freute sich das Team über insgesamt drei Meistertitel, sowie über einen Vizetitel.

Die beiden Teamkollegen Pascal Drewing und Daniel Glen, die als Titelfavoriten in der Klasse JUNIOR-Cup anreisten, unterstrichen ihren Ehrgeiz, die Meisterschaft für sich zu erobern, bereits im Zeittraining, wo sich Glen die Pole und Drewing Rang drei sichern konnte. Im Prefinale hatte Glen leider Pech und wurde nach einem Zweikampf mit einem Kontrahenten nach hinten durchgereicht, konnte sich aber wieder bis auf die sechste Position nach vorne retten. Drewing hingegen, konnte seinen Platz verteidigen und sich schon nach dem Rennen über den Gewinn der Meisterschaft freuen. Im Finalrennen übernahm Drewing nach einem missglückten Überholmanöver eines Gegners, wobei das Führungsduo in der Wiese endete, die Führung und beendete seine erfolgreiche Saison mit einem Sieg. Glen fuhr mit dem fünften Rang seinen Vizemeisterschaftstitel ein und komplettierte mit Drewing den Doppelgewinn der Meisterschaft.

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Das Team freute sich über Jonathan Judek, der am vergangenen Rennwochenende für das M-Tec Praga Racing Team in der Klasse JUNIOR-World an den Start ging.
In seinem ersten Rennen mit dem für ihn unbekannten Praga-Chassis konnte er im Zeittraining Rang acht belegen. Das Prefinale lief leider nicht ganz nach Wunsch und er musste sich nach Zweikämpfen mit Rang elf begnügen. Doch schon im Finale konnte er sich um zwei Positionen nach vorne kämpfen.

Nachdem David Öhler am 29.07. an gleicher Stelle einen tollen zweiten Rang bei der Kerpen-Hahn-Challenge einfahren konnte, erwischte der MAX-Cup-Pilot einen rabenschwarzen Tag am vergangenen Sonntag. Weder im Prefinale, noch im Finale kam er wegen technischen Defekten über einen 21. Rang hinaus.

Nachdem der M-Tec Praga Pilot Christopher Friedrich seine Titelchancen in der Klasse MAX-World mit seiner dritten Pole-Position in diesem Jahr und einem weiteren souveränen Sieg im Prefinale manifestierte, lief alles auf den großen Showdown im Finale hinaus.

Was dann aber geschah, konnte und wollte keiner der beteiligten Teilnehmer voraussehen, geschweige denn so durchleben. Nach dem ersten Startabbruch schien beim zweiten Versuch zunächst alles glatt zu gehen, bis einer der beiden Spitzenreiter plötzlich unsanft in die Reifen einschlug. Der Führende und spätere Sieger wurde daraufhin bestraft, was für viele Beobachter unverständlich war.

Wie ist es dazu gekommen? Durch eine erste Einschätzung des Geschehens sah sich die Rennleitung zunächst noch in der Situation, Friedrich als vermeintlichen Verursacher bestrafen zu müssen. Der daraufhin eingelegte Protest seitens des Teams zog stundenlange Beratungen und Diskussionen der Rennleitung und der Sportkommissare nach sich, bis eine Videoaufnahme einer Zuschauerin zur Klärung des Sachverhalts beitrug. Dieser Videobeweis veranlasste die Sportkommissare dazu, die zunächst getroffene Entscheidung der Rennleitung zu revidieren, da die Bilder kein Fehlverhalten des M-Tec Praga Piloten Friedrich belegten. Dies bekräftigten schon zuvor etliche unabhängige Zeugenaussagen.

So wurde dann erst spät am Abend Friedrichs Final-Sieg gewertet und somit der RMC Meister 2012 – mit Christopher Friedrich offiziell bestätigt.

„Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um uns für die vielen positiven und aufmunternden Worte in der ewig langen Zeit des Wartens aufrichtig zu bedanken. Ebenso bei den Beteiligten, die zur Klärung der Aktion beigetragen haben. Es ist schön, dass dieser Sport dadurch noch eine faire und menschliche Seite erlebt! Ich möchte mich an dieser Stelle aber auch bei allen Teilnehmern und Zuschauern für die Verspätung zur Siegerehrung entschuldigen, jedoch war zum Zeitpunkt der Namensverkündung bei der Siegerehrung meine persönliche Anwesenheit bei den Sportkommissaren unbedingt erforderlich und unumgänglich. Ebenso möchte ich klarstellen, dass auch wir gerne ein weniger nervenaufreibendes Finale erlebt hätten. Man arbeitet nicht hart und intensiv ein ganzes Jahr auf ein Ziel hin, um sich am Ende über einen Titel nur halb freuen zu können“, so Christopher Friedrich.

Teamkollege Maikel Splithoff meldete sich mit einem eindrucksvollen Saisonabschluss zurück: Nachdem er im Vorjahr in der MAX-World Klasse mit der Pole-Position und 2009 (MAX-Cup) mit einem Doppelsieg in Hahn seine fahrerischen Qualitäten demonstrieren konnte, hat er auch dieses Jahr nichts verlernt. Mit der drittschnellsten Zeit im Qualifying begann er seinen fantastischen Rennsonntag. Im Prefinale konnte er nach einem gelungenen Start lange Zeit die zweite Position hinter seinem Teamkollegen Friedrich behaupten, musste aber den Traum von einem Doppelsieg kurz vor dem Ende des Rennens begraben. Nach einem nervenaufreibenden Final-Rennen konnte sich das Team am Ende doch noch über einen Doppelsieg der Beiden freuen.

Aus alt mach neu: Der letztjährige DD2-World-Meister Simon Wagner ließ sich auch in diesem Jahr den Titel nicht nehmen und unterstrich erneut seine Dominanz mit der Pole-Position und zwei Siegen. Wagner geht auch dieses Jahr ganz klar als Meister der DD2-World-Klasse hervor und freut sich nun, erneut am Weltfinale teilnehmen zu können.

Coen Nijsen konnte, nachdem man den Fehler von Wittgenborn gefunden hatte, die Pace der Spitzengruppe folgen und kam im Prefinale als Dritter über die Ziellinie.
Nach einem missglückten Überholversuch musste er allerdings im Finalrennen seinen dritten Platz begraben und wurde als Fünfter gewertet.

„Es war ein Saisonabschluss mit Höhen und Tiefen. Wir hätten uns diesen auch weniger spektakulär vorgestellt. Wir haben mit dem ganzen Team das ganze Jahr akribisch auf diesen Erfolg hingearbeitet und freuen uns deshalb sehr über die Meisterschaftstitel in den Klassen Junior-Cup, DD2-World und Max-World. Letzterer Meisterschaftsausgang kostete uns die meisten Nerven, wir bedauern, dass es zu diesem Nervenkrieg überhaupt kam, dennoch konnte unser Fahrer Christopher Friedrich durch ein Video entlastet werden und ist durch seine phänomenale Performance letzten Sonntag zum Meister der Klasse Max-World geworden.“, so Teamchef Manfred Haufe nach dem Saisonabschluss-Krimi.

Manfred Haufe weiter: „Ich möchte mich bei allen Fahrern für diese tolle Saison bedanken, wir sind stolz auf jeden Einzelnen. Weiterhin gilt mein Dank allen, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben, den Helfern, Schraubern und Verantwortlichen in unserem Team.“