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12h Sebring
21.02.2013

DragonSpeed Mishumotors LMPC

2013 kommt ein europäisches Team mit starker deutscher Beteiligung in der Le Mans Prototype Challenge (LMPC)-Klasse der American Le Mans Serie zum Einsatz. Bei der 61. Ausgabe der 12 Stunden von Sebring am 13.-16. März 2013 wird die deutsche Mannschaft von Mishumotors aus Wiesbaden zusammen mit dem in Florida stationierten Einsatzteam von Dragonspeed einen Oreca FLM-09 Wagen in der amerikanischen Sportwagenserie debütieren.

Unter der Nennung von „DragonSpeed MISHUMOTORS“, einer Kooperation des Teamchefs Mirco Schultis und Elton Julian, ist zunächst zumindest ein Wagen über die gesamte Saison in der Serie genannt worden.

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Schultis ist kein Neuling was die LMPC-Klasse angeht. Mit seinem eigenen Team dominierte er bereits 2011 die Klasse in der Europäischen Le Mans Serie. Mit vier Siegen in fünf Rennen holten er sowie seine Teamkollegen Patrick Simon und Julian Schell sich als Neueinsteiger souverän den Titel. 2012 stieg Schultis dann als Pilot im Lotus-LMP2 Werksteam in die FIA-World Endurance Championship auf, in der er wie schon 2011 gegen Elton Julian als Fahrer antrat. Aus der Konkurrenz auf der Strecke erwuchs im Laufe der Zeit eine Freundschaft und so reifte bei beiden Piloten der Plan für eine Zusammenarbeit für das Abenteuer ALMS.

Schultis war schon lange von dem Gedanken fasziniert, die legendären amerikanischen Strecken wie Sebring, Laguna Seca, Elkhart Lake und Mosport im Rahmen eines LMP-Programms zu absolvieren. Dabei wird er nun auf seinen Titelkollegen Patrick Simon und – zumindest in Sebring – aufden ebenfalls mit reichlich Prototypenerfahrungen ausgestatteten ehemaligen Audi-Werkspilot Pierre Kaffer als Teamkollegen zurückgreifen können, der 2004 sogar Gesamtsieger in Sebring war.

Mirco Schultis freut sich darauf den Wagen mit dem grossen Chevy-Motor im Heck wieder zum Renneinsatz bringen zu können. „Das wird wirklich eine spannende Saison! In Sebring und beim Petit Le Mans – dessen Besuch mich 2011 besonders beeindruckt hat – gibt es bis zu80.000 Zuschauer. Das ist schon eine eindrucksvolle Kulisse vor der es richtig Spaß macht zu fahren! Zudem fahren hier jeweils sieben bis neun gegnerische Autos in unserer Klasse auf höchstem Niveau. Wenn man sich mit den besten Teams in dieser Kategorie weltweit messen will, dann ist die ALMS definitiv die Bühne auf der man mitspielen muss. Die Kurse dort sind noch so richtig vom alten Schlag mit schnellen Kurven und reichlich eigenem Charakter. Ich habe großes Vertrauen in die Fähigkeiten von Elton und seinem Dragonspeed-Team. Mit diesem Paket sollte auch in Amerika der Kampf um Podiumsplätze möglich sein.“

„In Sebring zu fahren ist ein Traum, den ich schon lange verfolge“, ergänzt Simon. „Nach dem Titelgewinn 2011 in der LMS kommen wir endlich wieder zurück in die LMPC-Klasse. Unsere rein deutsche Besatzung wird sicherlich auch hierzulande Interesse wecken und der Spaß ist bei uns sowieso garantiert. Ich hoffe nur das in Amerika kein Rauchverbot im Fahrerlager herrscht.“

Pierre Kaffe, der in Sebring das Team verstärkt, schaut auch schon sehnsüchtig auf den Termin für den 12-Stunden-Klassiker. „Ich kenne Mirco und Patrick schon lange Zeit und habe nun endlich mal die Gelegenheit beide bei einem Rennen zu unterstützen. Wir haben hohe Ziele, müssen allerdings noch einiges lernen. Ich kenne die Strecke zwar wirklich gut, aber habe noch nie im LMPC-Auto gesessen. Ich denke, dass mir die Umstellung nicht allzu schwer fallen sollte. Die Strecke in Sebring hat verschiedene Fahrbahnbeläge und Betonplatten, es gibt viele Bodenwellen und harte Schläge. Am Ende ist man geschüttelt, bei einem Sieg sogar gerührt. Außerdem ist die Atmosphäre dort unschlagbar. Die amerikanischen Fans sind ganz nahe dran und feiern eine große Party. Dieser typische ALMS-Style gefällt mir besonders gut. Wir werden Spaß haben – und hoffentlich auch Erfolg!“

DragonSpeed Teamchef Elton Julian, der in diesem Jahr aus dem Pilotensitz in den Kommandostand seines eigenen Teams gewechselt ist, traut seinen deutschen Piloten einiges zu: „Ich denke diese Jungs werden eine Bereicherung für die ALMS sein. Pierre kennt sich mit den Rennen in Nordamerika bestens aus und ich weiß, dass es Mirco und Patrick hier auf Anhieb gefallen wird. Ich bin sehr zuversichtlich was dieses zusätzliche Prototypen-Programm für unser Team angeht, da ich erlebt habe, wie engagiert diese Jungs auf der Strecke kämpfen können. Ich bin ja selber zwei Jahre in der LMS und der WEC gegen sie gefahren. Ich habe zudem selber sechs ALMS-Rennen in der LMPC-Klasse gewonnen und werde das dort erworbene taktische Wissen nun einsetzen, um die Jungs bei jedem Laufin das Rennen um Klassensiege schicken zu können.“

Derzeit befindet sich das Rennmaterial von Mishumotors (2 LMPC+ Ausrüstung) auf dem Weg in die USA. Den traditionellen ALMS Winter Test auf dem Traditionskurs in Florida musste die Mannschaft allerdings auslassen, da Julians Team mit einem Audi R8 LMS Ultra an diesem Wochenende in Australien beim 12-Stunden-Rennen von Bathurst startete und dort beim zweiten Langstreckenrennen des Jahres nach den 24h von Dubai den Wagen abermals wohlbehalten ins Ziel brachte. Im Laufe der Saison könnte die deutsch-amerikanische Mannschaft optional einen zweiten Einsatzwagen einsetzen, so sich zusätzliche Kundenpiloten für die LMPC-Klasse finden.
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