ADAC Kart Masters
24.06.2013
Halbzeit beim ADAC Kart Masters in Ampfing
Mit 198 Fahrerinnen und Fahrern waren die sechs Klassen prall gefüllt und sorgten für viel Spannung auf dem 1.063 Meter langen Kurs in Ampfing. Ein großes Motorsportherz bewies diesmal Petrus. Nach der Regenschlacht in Oschersleben schien durchweg die Sonne und bescherte beste Streckenbedingungen.
Für Abwechslung sorgte auch das Organisationsteam des ADAC und MC Waldkraiburg e.V. Am Samstagnachmittag gab es eine Autogrammstunde mit dem Mercedes-Benz DTM-Piloten Pascal Wehrlein und zusätzlich stand der Förderpilot aus der ADAC Stiftung Sport den zahlreichen Fans Rede und Antwort. Am Abend informierte noch Ralf Teltscher, Referent der ADAC Stiftung Sport, die Nachwuchspiloten des ADAC Kart Masters über das erfolgreiche Förderprogramm des ADAC und die Möglichkeiten und Voraussetzungen zur Aufnahme. Auf der Strecke ging es ebenfalls zur Sache. Während es in einigen Kategorien schon erste kleine Vorentscheidungen in der Vergabe der Meistertitel gab, ist in anderen noch alles offen. Als Meisterschaftsführende traten Doureid Ghattas (Bambini), Cedric Piro (KF3), Marcel Lenerz (KF2), Tim Becker (X30 Junior), Alexander Heil (X30 Senior) und Michele Di Martino (KZ2) die Heimreise an.
Bambini: Doureid Ghattas feiert Doppelerfolg
Die Bambini bewiesen erneut, dass sie eine der härtesten Nachwuchsschulen Deutschlands sind. Mit 39 Teilnehmern war die Klasse prall gefüllt und die Youngsters lieferten sich schon während der Heats packende Fights. Am besten überstand diese Eren Köse (TR Motorsport) aus Krefeld. Im ersten Finale hatten dann zeitweise bis zu sieben Piloten Siegeschancen. Nach mehreren Führungswechseln und zahlreichen Positionskämpfen setzte sich nach 14 Rennrunden Doureid Ghattas (Bonn/TR Motorsport) durch. „Das war kein einfaches Rennen“, kommentierte der Rheinländer die Geschehnisse im Ziel.
Als Zweiter folgte sein Teamkollege Eren Köse, doch eine spätere Disqualifikation ließ ihn aus der Wertung fallen. Somit wurde Luke Wankmüller (Keltern/Solgat Motorsport) an seinem zwölften Geburtstag mit Rang zwei belohnt. Dritter wurde Illya Zamula (Berlin/TR Motorsport) vor Deniz Mohr (Dortmund/Dischner Racing Team) und Dennis-Peter Scott (Wallenhorst/Solgat Motorsport).
Wie im ersten Wertungslauf schenkten sich die Jüngsten im Feld des ADAC Kart Masters auch im zweiten Lauf nichts. Eren Köse führte das Feld nach dem Start an, musste sich aber schon nach einem Umlauf Ghattas und Wankmüller geschlagen geben. Das Duo fuhr im Formationsflug an dem Krefelder vorbei. Mit schnellen Zeiten setzte sich nun Ghattas vom Feld ab, Wankmüller musste hingegen tief in die Trickkiste greifen, um seinen Platz nicht zu verlieren. Eng wurde es dann in den letzten fünf Runden. Zeitweise fuhren die Bambini nebeneinander durch die Kurven und tauschten im Sekundentakt ihre Positionen. Beim Fallen der Zielflagge behauptete sich Zamula auf Rang zwei gefolgt von Köse, Mohr und Wankmüller. Die spätere Disqualifikation von Köse ließ seine Kontrahenten vorrücken. Neuer Fünfter war Tim Tröger (Plauen/Solgat Motorsport).
Ungeachtet der ganzen Ereignisse im Verfolgerfeld eroberte Doureid Ghattas mit seinem zweiten Sieg die Gesamtführung. „Ich hatte im zweiten Rennen einen schlechten Start, konnte mich aber schnell zurückkämpfen und später meine Führung ausbauen. Nun möchte ich bis zum Finale in Wackersdorf meine Position nicht mehr aus der Hand geben“, blickte der Bonner schon in die Zukunft.
Meisterschaftsstand Bambini nach 6 von 10 Läufen
1. Doureid Ghattas (116 Punkte)
2. Eren Köse (95 Punkte)
3. Illya Zamula (80 Punkte)
4. Luke Wankmüller (76 Punkte)
5. Jan-Lukas Keil (65 Punkte)
KF3: Siege für Piro und Floersch
Hahn-Auftaktsieger Fabio Citignola (Karlsdorf/KKC-Racing PDB-Germany) war im Zeittraining der starkbesetzten KF3 der Schnellste und lag auch nach den Vorläufen auf einem aussichtsreichen zweiten Rang. An der Spitze etablierte sich indessen Cedric Piro (Heusweiler/PM-Racing). Der Führende im Gesamtklassement siegte in beiden Vorläufen und stand damit auf der Pole-Position im ersten Finale. Dieses startete aufregend: Während Citignola den Start gewann, ereignete sich im Mittelfeld eine Startkollision, die für eine kurze Rennunterbrechung sorgte. Beim Restart hatte Cedric Piro die Nase vorne und ließ sich seinen zweiten Saisonsieg nicht mehr nehmen.
Ebenso souverän fuhr Rookie Max Hesse (Wernau/Solgat Motorsport). Nach seinem Triumph in Oschersleben, landete er nun als Zweiter erneut auf dem Siegerpodium. Spannend war es dagegen im Verfolgerfeld. Gleich sieben Fahrerinnen und Fahrer duellierte sich um den letzten Podestplatz. Letztendlich setzte sich die ADAC Stiftung Sport-Förderpilotin Sophia Floersch (Grünwald/KSM Racing Team) vor ihrem Teamkollegen Justin Barth (Reichertshofen) und Gastpilot Louis Wölfle (Ettenheim/TB Motorsport Racing Team) durch.
Im zweiten Durchgang gab es dann für Floersch kein Halten mehr. Die Bayerin legte einen Bilderbuchstart hin und kontrollierte fortan das Tempo an der Spitze. Im Ziel durfte sie ihren zweiten Saisonsieg feiern und war auf heimischen Boden sehr zufrieden: „Nach Freitag habe ich mit diesem Erfolg nicht gerechnet. Wir konnten uns aber im Verlauf der letzten beiden Tage deutlich steigern und schon im ersten Rennen überzeugen. Ein großer Dank an mein Team für die hervorragende Arbeit.“
Seine Meisterschaftsführung baute Cedric Piro aus: Als Zweiter sammelte er wiederholt wichtige Punkte und zog ein positives Resümee: „Viel besser hätte das Wochenende für mich nicht verlaufen können. Ich war erneut sehr schnell und habe meine Position in der Gesamtwertung weiter ausgebaut.“ Einen versöhnlichen Abschluss hatte auch der Bochumer Lirim Zendeli (KSM Racing Team). Nach Pech in den Heats holte er nun Rang drei. Komplettiert wurden die Top-Fünf von Kevin Metzner (Schönfeld/TB Motorsport Racing Team) und Louis Wölfle.
Meisterschaftsstand KF3 nach 6 von 10 Läufen
1. Cedric Piro (110 Punkte)
2. Max Hesse (95 Punkte)
3. Sophia Floersch (76 Punkte)
4. Kevin Metzner (66 Punkte)
5. Lirim Zendeli (61 Punkte)
KF2: Weiterer Doppelsieg für Marcel Lenerz
Nach einem kleinen Tief beim vergangenen Rennen in Oschersleben meldete sich Marcel Lenerz (Ludwigsau-Tan/Energy Germany) auf dem 1.063 Meter langen Schweppermannring fulminant zurück. Mit der Zeittrainingsbestzeit, zwei Vorlaufsiegen und einer dominierenden Vorstellung in den Finals bestimmte er das Tempo in der Klasse KF2. Die gewonnenen 50 Meisterschaftspunkte brachten ihm auch die Gesamtführung zurück und sorgten am Abend für gute Laune: „Einfach perfekt. Es hätte nicht besser laufen können. Ich habe mich seit Freitag sehr wohl gefühlt und hoffe nun auf eine ähnliche Fortsetzung in Kerpen.“
Deutlich spannender waren die Kämpfe auf den weiteren Rängen: Im ersten Finale behauptete sich Daniel Stell (Kentzgau/TB Motorsport Racing Team) auf Position zwei und fuhr damit sein bisher bestes Saisonergebnis ein. Einige Verschiebungen gab es auf Platz drei. Zu Rennbeginn rangierte auf diesem der Mannheimer Arlind Hoti (KSM Racing Team), doch mit steigender Renndistanz wurde er langsamer und fiel hinter Mario Ljubic (Lichtenstein/TR Motorsport), Manuel Valier (München/Mach1 Motorsport) und Marco Paul (Waldems-Niederems/RS Motorsport) auf Position sechs zurück. Eine nachträgliche Disqualifikation von Ljubic ließ seine Verfolger jedoch wieder einen Platz aufrücken.
Ein ähnliches Bild herrschte im zweiten Rennen. Während Lenerz nicht zu schlagen war, gingen die Top-Drei-Ränge erneut an Daniel Stell und Lokalmatador Manuel Valier. Gastpilot Maximilian Kurzbauer (Elsbetten/KSM Racing Team) wurde Vierter, gefolgt von Marco Paul und Arlind Hoti. Ein gutes Rennen fuhr auch Ljubic; aus der letzten Startreihe ging es für ihn bis in die Top-Ten nach vorne.
Meisterschaftsstand KF2 nach 6 von 10 Läufen
1. Marcel Lenerz (116 Punkte)
2. Arlind Hoti (99 Punkte)
3. Daniel Stell (86 Punkte)
4. Manuel Valier (78 Punkte)
5. Marco Paul (75 Punkte)
X30 Junior: Tim Becker rast mit Doppelsieg an Tabellenspitze
Ladies-First hieß es im Zeittraining der X30 Junioren: Vivien Dingert (Sulzbach) aus dem Dischner Racing Team fuhr die Bestzeit und hielt damit die 33 Mann starke Konkurrenz in Schach. In den Heats musste sie jedoch Tim Becker (Lüdenscheid/Beule Kart Racing Team) den Vortritt lassen. Mit zwei Laufsiegen sicherte er sich die Pole-Position für das erste Finale. Vivien Dingert folgte als Zweite vor dem Meisterschaftsführenden Marcel Preuss (Rockenberg/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) auf Rang drei.
Preuss legte dann im ersten Rennen am Sonntagmorgen einen perfekten Start hin. Noch in der ersten Runde ging er in Führung und verschaffte sich einen kleinen Vorsprung. Doch von hinten drückte die Konkurrenz: Stefan Hock (Flensburg) und Tim Becker stellten den Anschluss her und zogen beide an dem Rockenberger vorbei. Im Kampf um den Sieg kehrte aber keine Ruhe ein. Nun lieferten sich Hock und Becker ein faires Duell, aus dem letztlich Tim Becker als Sieger hervorging. Auf Platz zwei überquerte Hock vor Preuss und Marco Pfaff (Bad Münstereifel/RMW Motorsport) den Zielstrich. Fahrer des Rennens war Laurents Hörr (Gerlingen/Ebert Motorsport); vom 26. Startplatz preschte er bis auf Rang fünf durch das Feld.
Im zweiten Rennen ließ sich Tim Becker den Doppelsieg nicht mehr nehmen. Im Verlauf der 15 Rennrunden baute der LH Kart-Pilot seine Führung kontinuierlich aus und sah das Ziel als verdienter Sieger. Am Abend hatte der Westfale dann doppelten Grund zur Freude: Neben seinen Laufsiegen führt er nun auch die X30 Junior-Gesamtwertung an. „Nach Oschersleben ein erneut sehr gutes Wochenende für uns. Schon während des Trainings und der Vorläufe waren wir auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. In den Rennen lief dann alles perfekt“, strahlte Becker auf dem Siegerpodium. Ebenfalls schnell bezogen waren auch die Verfolgerränge. Laurents Hörr und Loris Prattes (Neuhemsbach/RMW Motorsport) komplettierten vor Paul Krüger (Witzenhausen/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) und Hüseyin Yardimciel (Iserlohn/Beule Kart Racing Team) die Podestplätze.
Meisterschaftsstand X30 Junior nach 6 von 10 Läufen
1. Tim Becker (111 Punkte)
2. Marcel Preuss (82 Punkte)
3. Marco Pfaff (60 Punkte)
4. Luis Glania (60 Punkte)
5. Paul Krüger (55 Punkte)
X30 Senior: Tobias Dauenhauer triumphiert in beiden Finals
Mit 42 Pilotinnen und Piloten waren die X30 Senioren auch in Ampfing die stärkste Macht. Angeführt wurden diese nach dem Zeittraining von Tobias Dauenhauer (Mörenbach/Team Hemkemeyer). Während der Heats musste er seine Spitzenposition jedoch an Julian Fuchs (Öhringen/AK Racing) abgeben. Der junge Bayer entschied auch den Start zum ersten Wertungslauf für sich. Hinter ihm bildete sich aber ein Kampfquartett, das ebenfalls Siegesambitionen hegte. Nach mehreren Führungswechseln setzte sich letztlich Tobias Dauenhauer von seinen Kontrahenten ab und sah erstmals in diesem Jahr das Ziel als Sieger. Auf Platz zwei kam in einem spannenden Fotofinish Julian Müller (Köln/Mach1 Motorsport) vor Julian Fuchs, Christian Olsen (Mertesdorf/Dischner Racing Team) und Alexander Heil (Ebernburg/DS Kartsport ) durch das Ziel.
Auch im zweiten Rennen gelang Julian Fuchs der beste Start. Wie am Morgen setzte er sich an die Spitze und versuchte diesmal seine Position nicht zu verlieren. Dabei hatte er jedoch seine Rechnung ohne Kevin Kratz (Heimhaus/RL-Competition) und Tobias Dauenhauer gemacht. Beide zogen mit einem tollen Manöver an dem Öhringener vorbei und machten den Sieg unter sich aus. Auch wenn Kratz einige Attacken seines direkten Verfolgers abwehrte, musste er sich nach 18 Rennrunden mit Platz zwei hinter Dauenhauer zufrieden geben. Für den war es das bisher erfolgreichste Wochenende in dieser Saison: „Ohne meine Strafe im ersten Heat hätte ich alles gewonnen. In den Rennen konnte ich sehr gute Zeiten fahren und damit den Grundstein zu meinen Erfolgen legen.“ Auf Platz drei schaffte es Alexander Heil vor Aljoscha Prothmann (Gröbenzell) und Julian Fuchs.
Meisterschaftsstand X30 Senior nach 6 von 10 Läufen
1. Alexander Heil (69 Punkte)
2. Julian Müller (56 Punkte)
3. Bennett Ivens (53 Punkte)
4. Julian Fuchs (36 Punkte)
5. Aljoscha Prothmann (35 Punkte)
KZ2: Neue Sieger bei den Schaltkarts
Nach einer bisher souveränen Vorstellung des amtierenden Champions Michele Di Martino (Eitorf/Energy Germany), mit vier Siegen in vier Rennen, kam es in Ampfing zur Wachablösung. Kevin Illgen (Callenberg/CRG Racing Germany) führte die Getriebekart-Klasse nach den Heats an und auch im ersten Rennen ging kein Weg an dem Sachsen vorbei. Mit einer konstanten Performance hielt er seine Gegner in Schach und feierte seinen ersten Erfolg in dieser Saison. „Nachdem wir bei den vergangenen Rennen immer knapp am Sieg vorbeigerutscht sind, hat es diesmal gereicht. Schon seit gestern läuft es wirklich gut für uns“, kommentiert Kevin sein Rennen. Mit einem Respektabstand erreichten Alexander Schmitz (Wesel/KSM Racing Team) und Stefan Weber (Töging/CRG Racing Germay) auf den Plätzen zwei und drei das Ziel. Gastfahrer Patrick Loidl (Pischelsdorf) wurde Vierter vor Michele Di Martino auf Platz fünf.
Alexander Schmitz entschied den Start im zweiten Rennen zu seinen Gunsten und gab in der ersten Rennhälfte das Tempo vor. Zur Halbzeit wurde der Druck durch Kevin Illgen jedoch größer und der Fahrer des CRG Racing Team Germany nutzte seine Chance. Dabei kam es jedoch zu einer kleinen Kollision, wobei beide einige Plätze einbüßten. Lachender Dritter war Patrick Loidl, der Österreicher hielt sich das gesamte Rennen in Lauerstellung und hatte nun freie Bahn zum Sieg. Auf Platz zwei war Michele Di Martino vorgefahren, Dritter wurde Maik Siebecke (Hannover/SRP Racing Team), gefolgt von Stefan Weber und Alexander Schmitz. Kevin Illgen wurde schlussendlich noch Siebter. Für den Gesamtführenden Michele Di Martino war es trotz verpasstem Sieg noch ein versöhnliches Wochenende: „Ampfing ist einfach nicht mein Pflaster. Wir konnten während der Heats aber einige Erkenntnisse ziehen und kontinuierlich unseren Rückstand verkürzen. Auch ohne Sieg ist die Punkteausbeute am Ende sehr gut und ich habe meine Führung gefestigt.“
Meisterschaftsstand KZ2 nach 6 von 10 Läufen
1. Michele Di Martino (138 Punkte)
2. Kevin Illgen (100 Punkte)
3. Alexander Schmitz (78 Punkte)
4. Patrick Kreutz (70 Punkte)
5. Manuel Huber (62 Punkte)
Das ADAC Kart Masters geht nun in die Sommerpause. Erst in zwei Monaten meldet sich Deutschlands stärkste Kartrennserie zurück. Vom 24. bis 25. August finden auf dem traditionsreichen Erftlandring in Kerpen die Wertungsläufe sieben und acht statt.