ADAC Procar
05.08.2013
Déjà-vu am Nürburgring – enge Zweikämpfe
Seine angekündigte Punkte-Aufholjagd startete Johannes Leidinger am Nürburgring gleich im ersten Rennen. Ohne das geringste Problem an seinem Super2000-Boliden absolvierte der 26-Jährige das 25-minütige Rennen, während Konkurrent Jens Weimann nach einer Schrecksekunde in Runde elf nicht wieder zu Leidinger aufschließen konnte und auch Markus Huggler passieren lassen musste.
„Am Auto ging einfach gar nichts mehr, da bin ich in eine Rettungsstraße ausgerollt, doch bevor ich zum Stehen kam, ging alles wieder und ich habe versucht, so schnell wie möglich auf die Strecke zurück zu kommen, aber da war es dann für einen Angriff nach vorne bereits zu spät“, fasste der Meister des vergangenen Jahres zusammen. Im zweiten Rennen ging es dafür an der Spitze deutlich enger zu. Weimann und Leidinger schenkten sich nichts und Runde um Runde versuchte Weimann es wieder, sich am Saarländer vorbei zu schieben. „Am Ende der Start-Ziel-Geraden wurde es immer sehr, sehr eng. Die meiste Zeit habe ich nur die Frontscheibe von Jens' BMW gesehen. Es war selten, dass so viel Platz zwischen unseren Stoßstangen war, dass ich das BMW-Emblem erkennen konnte“, so Leidinger.
„Das sind Rennen wie ich sie gerne fahre und wie sie auch nur mit identischen Fahrzeugen möglich sind. Ich habe alles gegeben, Jens auch und ich hatte am Ende das entscheidende Quäntchen Glück auf meiner Seite – so kann es weitergehen am Red Bull Ring“, ergänzte Leidinger, der seinen Rückstand auf Weimann auf sechs Punkte verringert hat und Markus Huggler auf Platz drei verdrängte.
Den Grundstein für seinen ersten Erfolg legte David Griessner in der Division 2 gleich beim Start des ersten Rennens. Als die Ampel auf grün sprang, zog er an seinem Teamkollegen Andreas Rinke vorbei, der nicht den besten Start erwischt hatte. Doch über die 25-minütige Renndistanz musste der junge Österreicher sich lang machen, um dem sich beständig wieder nähernden Rinke hinter sich zu lassen. Doch auch Citroen-Pilot Rinke musste alles geben, um an Griessner dran zu bleiben, weshalb er sich kurz vor Schluss fast auf der Strecke drehte und nur mit Glück auf der Strecke und vor dem herannahenden Yury Krauchuk blieb.
Griessner verschaffte das einen beruhigenden kleinen Vorsprung, den er über die letzte Runde bis ins Ziel sicher verwaltete: „Ich bin überglücklich. So habe ich mir das Rennen vorgestellt. Die Duelle mit Andreas waren genial und dass ich am Ende den längeren Atem hatte, ist umso besser. Die zehn Punkte kann ich sehr gut gebrauchen“, erklärte ein sichtlich zufriedener Griessner. Die Punkte für den dritten Platz sicherte sich Yury Krauchuk, der seinen Teamkollegen und bisherigen Tabellenleader Ralf Glatzel schon in der ersten Runde hinter sich lassen konnte.
Im zweiten Rennen ließ sich Griessner seine Spitzenposition von Anfang an nicht streitig machen, auch wenn Andreas Rinke alles dafür tat, den Österreicher angreifen zu können. „Auch wenn es vielleicht so aussah als ob ich locker einen Start-Ziel-Sieg einfahren konnte – es war ein harter Kampf und ich musste über die gesamte Distanz 100% geben“, so Griessner. Auf Platz drei mit etwas Abstand hinter den kämpfenden Führenden der Division 2 kam erneut Yury Krauchuk ins Ziel. Der Weißrusse verteidigte damit seinen dritten Tabellenplatz und fährt mit einem Punkt Vorsprung auf Andreas Rinke zum Red Bull Ring.