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Automobilsport
10.09.2013

Gelungenes Motorsport-Volksfest: „Bosch Race Salzburg“

Nicht weniger als 300 historische Rennfahrzeuge auf der Rennstrecke und tausende begeisterte Zuschauer auf den Naturtribünen und im Fahrerlager: Bei traumhaftem Spätsommer-Wetter und mit einer ordentlichen Portion Motorsport-Action feierte der Histo-Cup Austria am Wochenende von 7. und 8. September mit dem „Bosch Race Salzburg“ auf dem Salzburgring seinen schon traditionellen Sommer-Abschluss.

Das vorletzte Rennwochenende der Saison 2013 – dem letzten Auftritt auf heimischem Boden vor dem Saisonfinale Ende September in Monza – stand auch im diesen Jahr ganz im Zeichen der Erinnerung an Jochen Rindt. Und eines steht fest: Der beinahe auf dem Tag genau vor 43 Jahren verunglückte erste österreichische Formel 1-Weltmeister hätte an diesem Motorsport-Volksfest seine wahre Freude gehabt.

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Strahlender Sonnenschein bei spätsommerlichen Temperaturen, leuchtende Augen bei den jungen und junggebliebenen Fans und zum Drüberstreuen jede Menge sportliche Highlights: Beim „Bosch Race Salzburg“ machte der Histo-Cup Austria seinem Ruf als erfolgreichste historische Rennserie Mitteleuropas und „rasendes Automobilmuseum“ wieder einmal alle Ehren. Mindestens 7.000 Zuschauer fanden vergangenes Wochenende den Weg an den Salzburgring, um gemeinsam mit den knapp 300 Teilnehmern und Hauptsponsor Bosch Austria ein Motorsport-Volksfest zu feiern. Die Demoläufe der AC Cobra Europe am Samstag sowie die beiden Rennen zur Formel Vau Europa fungierten als Garnitur für den sich zuspitzenden Kampf um die „Goldene Ananas“. Zwar fiel auf dem Hochgeschwindigkeitskurs im Nesselgraben die ein- oder andere Vorentscheidung; gekürt werden die Champions der diesjährigen Saison jedoch erst Ende September beim Saisonfinale in Monza.
Histo-Cup bis 2.500ccm

Im ersten gemeinsamen Rennen der Histo-Cup-Boliden bis 2.500 Kubik setzte sich Robert Edenhofer auf BMW 2002-16V gegen Dieter Karl Anton auf Ford Escort BDG durch. Auf Platz 3: Albert Gallersdörfer, Opel Kadett GTE. Im zweiten Rennen machte Edenhofer den Doppelsieg perfekt, gefolgt von Toni Schnell (Ford Escort) und Franz Grassl (BMW 320IS).

Histo-Cup über 2500ccm

Die historischen Hubraum-Riesen nach FIA-Anhang K bzw. STW-Reglement starteten am Salzburgring in zwei gemeinsamen Rennen: Lauf 1 am Samstag entschied Roger Bolliger auf Pontiac Trans Am für sich, dicht gefolgt von Hubert Färber (Ford Mustang 350) und Christian Nowak (AC Cobra). In Lauf 2 dann die Revanche, Färber setzte sich vor Nowak und Bolliger durch.

BMW 325 Challenge

Hochspannung boten die wieder einmal die Piloten der BMW 325 Challenge: Rennen 1 sah mit Jan Kasperlik einen überglücklichen Rennsieger, der mit Michael Winkler und Dietmar Lackinger auch die beiden heißesten Anwärter auf den Gesamtsieg hinter sich ließ. Hochdramatisch verlief auch Rennen zwei am Sonntag: Windschattenduelle im Zentimeterabstand und Führungswechsel fast jede Runde – die Zuschauer dankten es ihnen mit Standing Ovations. Im spannendsten Rennen der bisherigen Saison hatte Dietmar Lackinger im Ziel die Nase vorne. Auf den Rängen: Gyorgy Makai aus Ungarn und Titelkonkurrent Michael Winkler. Der Sieger auf der Strecke, der erst 18-jährige Luca Rettenbacher, wurde aufgrund eines nicht regelkonformen Steuergeräts aus der Wertung genommen.

Formel Historic

Bei den „Einbäumen“ feierte Franz Guggemos auf March 782 einen lupenreinen Doppelsieg. Sowohl im Rennen am Samstag, als auch in Lauf 2 am Sonntag komplettierten Roland Wiltschegg (Ralt RT1 Formel 3) und Stefan Robert auf Dallara Formel 3 das Siegerpodest.

Young Timer

Die Rennen der Young Timer standen am Salzburgring ganz im Zeichen des Duells Stephan Jocher (Porsche 996) gegen Robert Brändli (Chevrolet Camaro). Während der Porsche in Lauf eins noch in Front lag, schlug der US-Big-Banger am Sonntag zurück und feierte mit 1,5 Sekunden Vorsprung den Tagessieg. Platz drei im ersten Rennen belegt „Carlo Costa“ (Porsche 996). Am Sonntag komplettierte Frank Riedel (Chevrolet Camaro) als Dritter das Podest.
Hochspannung im Kampf um die Gesamtwertungen

Vor dem Saisonfinale Ende September in Monza spitzt sich der Kampf um die Gesamtwertungen zu: In der BMW 325 Challenge liegt Dietmar Lackinger mit 238 Zählern nun 17 Punkte vor Michael Winkler (221) in Front. Bei den Young Timern läuft alles auf ein Duell zwischen Gustav Engljähringer auf Jaguar V8 STAR (104 Punkte) und Ford Focus-Pilot Werner Zegini (98) hinaus.

In der Formel Historic haben Stefan Robert (76) und Richard Grafinger (73) die besten Chancen. Bei den Anhang K-Piloten steht Mini-Pilot Thomas Kaiser vor der Titelverteidigung, erster Verfolger ist nun Thomas Kreiner (95 Punkte) auf Alfasud Sprint. Bei den Histo-Cup Spezialtourenwagen liegt zwei Rennen vor Schluss Robert Edenhofer auf BMW 2002 in Front, mit 98 Punkten führt er hauchdünn vor Alex Wechselberger (Alfasud Sprint). In Monza werden im zweiten Rennen noch Doppelte Punkte vergeben, daher sind die Entscheidungen auf jeden Fall vertagt bis zum großen „Showdown“ im königlichen Park von Monza.