FIA ETCC
25.03.2013
Rikli Motorsport: Eisgekühlt aufs Podium
Bei lediglich sieben Grad Celsius und eisigem Regen, der über den Königlichen Park niederging, hatte das Team aus Wangen an der Aare mit seinen beiden frontgetriebenen Fahrzeugen alles richtig gemacht. Peter Rikli, der im Zeittraining am Samstag noch Bremsprobleme beklagte und sich für die sechste Startposition der Super 2000-Fahrzeuge qualifizierte, freute sich über die Wettervorhersage: „Ich bin richtig happy, dass es morgen regnen soll. Das Auto geht gut und die Witterung könnte von Vorteil für uns sein.“
Recht sollte der Honda-Pilot am Rennsonntag – zumindest im ersten Wertungslauf – behalten. Über die 10-Runden Renndistanz überholte er fünf Wettbewerber seiner Division und hielt bis ins Ziel Petr Fulin und Christian Fischer, beide auf BMW 320si, auf Distanz. Der erste Sieg in der jungen Saison der Tourenwagen Europameisterschaft ging an den Eidgenossen-Honda und Peter Rikli.
Auch nach dem Start zum zweiten Rennen war der Civic wieder auf Podiumskurs zu finden. Von Position drei aus gestartet, wehrte sein Glück jedoch nur zwei Runden lang. Das frühe Aus kam bereits in der dritten Runde. „Beim Anbremsen einer Kurve hat Petr Fulin einen der Styroporklötze neben der Strecke getroffen und mir vor die Front geworfen. Eines der Teile ist so unglücklich unter mein Auto geraten, dass es sich im Zahnriemen verfangen hat. Mit erhöhter Motortemperatur musste ich das Auto abstellen“, berichtete der Pechvogel des zweiten Wertungslaufs am Sonntagnachmittag.
Obwohl der Wangener aus dem Aare-Städtli nicht mehr in den Kampf um die Podestplätze im Autodromo Nazionale di Monza eingreifen konnte, reichten die Punkte aus seinem ersten Sieg zum Besuch auf dem Siegertreppchen und den Pokal für den dritten Gesamtrang an diesem Wochenende.
Perfekt schlug sich auch Andrina Gugger an diesem Wochenende. Mit dem nagelneuen, von Rikli Motorsport für die Serie entwickelten Honda Civic FD, hatte sie die selbst gesteckten Ziele schnell erreicht und setzte während der Rennen das berühmte Tüpfelchen auf das I. „Ich bin im Training schon recht nah an die Zeiten von Peter herangekommen, was mein allererstes Ziel in dieser Saison war. Im Qualifying wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen, wenn ich einen besseren Rhythmus für eine perfekte Runde gefunden hätte“, erklärte die junge Zürcherin, die nach dem Zeittraining bis auf weniger als 2/10 Sekunden an ihren Teamkollegen herangefahren war und von Rang neun der hart umkämpften Super 2000-Klasse startete.
Im Wetterchaos des Sonntags brachte die Rennlady das erste Rennen mit einer konstant guten Leistung über die zehn wasserreichen Runden und wurde mit Rang fünf belohnt. Starke Zweikämpfe bot sie dem Publikum im zweiten Wertungslauf, der wieder hinter dem Safety Car gestartet wurde. Die 21-Jährige rang Oleg Petrikov in Runde neun nieder und gab ihren fünften Rang nicht mehr her. Im Fotofinish überquerte sie im BMW-Sandwich hinter Mikhail Grachev und vor Petrikov den Zielstrich.
„Ich bin nun wirklich kein Regenpilot und so hat mich der fünfte Platz im ersten Rennen schon etwas überrascht. Die Fights im zweiten Rennen haben richtig Spaß gemacht. Es war ein schöner Start in diese Saison. So kann es eigentlich weitergehen“, meint die Rikli-Pilotin, die nun in der Ladie's Trophy mit 23 Punkten vor Ulrike Krafft (16 Punkte) und Ksenya Niks (5 Punkte) führt.
Die Highlights des Rennwochenendes werden am Dienstag, dem 26.03.2013, um 19:15 Uhr auf Eurosport 2 ausgestrahlt. Und am 28. April steht die zweite Veranstaltung des FIA ETCC auf dem Programm. Auf dem jungen Rennkurs in der Nähe von Bratislava in der Slowakei wird es wieder um Positionen, Punkte und Meisterschaft gehen.