FIA Formel 3 EM
15.07.2013
Turbulente Formel-3-Rennen in Nürnberg
Marciello bleibt nach 18 Saisonrennen Tabellenführer vor Rosenqvist, doch sein Vorsprung schmolz in der Sonne des Norisrings weiter. Noch sind zwölf Rennen zu fahren und der Italiener hat nur noch einen Vorteil von 24,5 Zählern auf den Schweden.
Der Norisring ist der einzige Stadtkurs im Kalender der FIA Formel-3-Europameisterschaft und damit ein Garant für spannende Auseinandersetzungen. Im Zentrum des Rennwochenendes stand Felix Rosenqvist, der nach dem Qualifying wegen nicht reglementkonformen Kraftstoffs aus der Wertung genommen wurde. Erst am Sonntagvormittag wurde die Strafe aufgrund weiterer Analysen wieder zurückgenommen und Rosenqvist erhielt seine beiden zweiten Plätze. Das i-Tüpfelchen war sein Sieg im dritten Lauf. „Ich mochte den Norisring noch nie und deshalb bin ich umso glücklicher, hier gewonnen zu haben“, strahlte Rosenqvist.
Doch nicht nur Rosenqvist stand im Blickpunkt, im ersten Lauf wurden gleich zwölf Piloten wegen zu schnellen Fahrens unter gelber Flagge bestraft. Weil das Rennen bei Festlegung der Strafen bereits fortgeschritten war, wurden die ursprünglich zu verhängenden Durchfahrtsstrafen in 20-Sekunden-Strafen umgewandelt. Betroffen war davon unter anderem Sieger Raffaele Marciello. Somit wurde Tom Blomqvist (Eurointernational), der die Ziellinie als Achter überquerte, zum Sieger ernannt. Rang zwei ging an den ursprünglich elftplatzierten Harry Tincknell (Carlin), Dritter war zu diesem Zeitpunkt der junge Deutsche André Rudersdorf (ma-con), der als 14. abgewinkt wurde.
Lange durfte sich das Trio aber nicht über die Pokale freuen: Schon wenige Stunden später wurden sieben Strafen zurückgenommen, denn Videoaufnahmen bewiesen, dass die gelben Flaggen nicht die ganze Zeit geschwenkt wurden. Der neue Sieger war damit der ‚alte’ Sieger Raffaele Marciello. „Das war der kürzeste Sieg meines Lebens“, schmunzelte Tom Blomqvist, der in Nürnberg mit Nick Cassidy (Eurointernational) erstmals einen Teamkollegen an seiner Seite hatte. Der 18 jährige Cassidy, der zusammen mit dem Briten in Neuseeland aufgewachsen ist, machte auf dem Norisring auf Anhieb eine gute Figur. Zuvor hatte er nur einen einzigen Testtag in einem Formel-3-Fahrzeug wahrnehmen können. Der Neuseeländer zeigte sich in allen drei Rennen kampfstark und kratzte mit zwei elften Plätzen schon bei seinem ersten Auftritt an ersten Punkten.
Bei seinem Comeback in der Formel 3 sicherte Alexander Sims (ThreeBond with T-Sport), der 2009 und 2010 in der Formel 3 Euro Serie fuhr, seinem Team die Positionen 14, vier und fünf und bewies eindrucksvoll, dass die britische Truppe, die als einzige auf einen ThreeBond-Nissan-Motor setzt, das Potenzial für die vorderen Ränge hat. Sims kämpfte sogar um Podestplätze, die er nur knapp verfehlte. In fünf Wochen auf dem Nürburgring (16. bis 18. August 2013) wird Sims noch einmal für ThreeBond with T Sport angreifen und hofft auf Podestplätze in der Eifel.