FIA WEC
12.12.2013
LMP1-Test abgeschlossen – Premiere für Mark Webber
Die WEC schreibt in der höchsten Klasse der Le Mans-Prototypen (LMP1) für Hersteller den Einsatz von Hybridfahrzeugen vor. Die Entwicklung des völlig neuen LMP1-Rennwagen mit einem gleichzeitig sehr effizienten und leistungsfähigen Hybridantrieb stellt die Porsche-Ingenieure vor große Herausforderungen, die nach ungewöhnlichen Lösungen verlangen.
So verfügt der Rennwagen über ein Hybridsystem, bestehend aus einem Vierzylinder-Benziner mit Direkteinspritzung und zwei Energie-Rückgewinnungssystemen. Die gewonnene Energie wird in einer Batterie gespeichert, bis sie vom Fahrer abgerufen wird. Dann treibt ein leistungsstarker Elektromotor zusätzlich die Vorderachse an. Das Reglement der WEC begrenzt allerdings die Benzinmenge pro Runde und auch die elektrische Energie, die dem Fahrer als sogenannter Boost pro Runde zur Verfügung steht. Die Entwicklung eines solchen hocheffizienten Antriebs wird in jedem Fall auch positive Einflüsse auf die Serienentwicklung bei Porsche haben.
Auf dem Autódromo Internacional do Algarve konnte erstmals Mark Webber (37) in den Porsche LMP1-Rennwagen einsteigen. Der Formel 1-Rennstall Red Bull Racing bewilligte diesen ersten Test trotz eines noch existierenden Vertrags mit dem Australier. Ab dem 1. Januar 2014 ist Mark Webber offiziell Porsche-Werksfahrer und verstärkt die bereits unter Vertrag stehenden Piloten Timo Bernhard (32), Romain Dumas (35) und Neel Jani (30). Mark Webber in Portimão: „Mein erster Tag in diesem faszinierenden Projekt war ein intensives Erlebnis für mich. Ich möchte mich bei Red Bull Racing für die Chance bedanken, so früh einsteigen zu können. Das ist für uns alle ein großer und wichtiger Schritt. Ich kann mich so schneller in das Team integrieren und an der weiteren Entwicklung des LMP1-Rennwagens mitarbeiten. Wir haben einen langen Weg vor uns, der harte Arbeit verlangt. Da mache ich mir keine falschen Vorstellungen.“
Auch Porsche LMP1-Leiter Fritz Enzinger weiß das Entgegenkommen des österreichischen F1-Teams zu schätzen: „Ich bin froh, Mark so früh bei uns im Team zu haben. Red Bull Racing hat uns dabei sehr geholfen!“ Bei den abschließenden Testfahrten für 2013 in Portugal standen vor allem Fahrwerks- und Reifentests mit Partner Michelin auf dem Programm. Zuvor hatte das Porsche LMP1-Team bereits auf den internationalen Rennstrecken von Magny-Cours (Frankreich), Monza (Italien) und Paul Ricard (Frankreich) sowie dem Eurospeedway Lausitz in Deutschland die Entwicklung des neuen Rennwagens vorangetrieben.
Enzinger: „Vom ersten Roll-out des völlig neuen Autos im Juni bis jetzt haben wir viele Fortschritte gemacht. Jeder einzelne absolvierte Kilometer war wichtig und hat uns mit neuen Daten versorgt, die die Entwicklung weitergebracht haben. Das ganze Team hat dabei Schwerstarbeit geleistet, für die ich mich ausdrücklich bedanken möchte. 2014 gehen die Anstrengungen unvermindert weiter. Bis zum Saisonstart Mitte April in Silverstone gibt es noch eine Menge zu tun.“
Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG, ergänzt: „Wir wussten, es wird keine leichte Aufgabe, nach 16 Jahren wieder in die Topklasse des Langstrecken-Rennsports zurückzukehren. Entsprechend groß sind unsere Anstrengungen, um den Porsche LMP1-Rennwagen konkurrenzfähig zu entwickeln. Von den Ingenieuren in Weissach, den Fahrern und der ganzen Mannschaft wurde schon bis hierhin ein eindrucksvoller Kraftakt geleistet. Bei der Entwicklung, Umsetzung und Anwendung zukunftsweisender Effizienz-Technologien gehen wir bei diesem Projekt neue Wege. Das wird auch zu weiteren Verbesserungen der gesamten Hybridtechnik in unseren Serienautomobilen führen. Am Ende werden vor allem unsere Kunden davon profitieren.“