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FIA WEC
06.09.2013

Trotz Ausfall: Starke Leistung beim Debüt von Nicki Thiim

Beim vierten Rennen der Saison der FIA WEC auf dem Kurs von Interlagos gab der junge Däne sein Debüt im Aston Martin Vintage GTE des Teams Young Driver AMR. Gut 70 Minuten vor Ende das Rennens musste die Mannschaft mit Nicki Thiim, Christoffer Nygaard und Kristian Poulsen das Auto an der Strecke wegen eines verlorenen Rades in Führung liegend abstellen.

Erst gut drei Wochen vor dem Start erfuhr der junge Däne überhaupt, dass er beim vierten Rennen der Saison in der World Endurance Championship für das Team Young Driver AMR an den Start gehen und damit seinen in Le Mans tödlich verunglückten Landsmann Allan Simonsen ersetzen sollte. „Es ist schon ein etwas komisches Gefühl, aber dennoch eine große Ehre für mich“, sagte Nicki Thiim nach der offiziellen Bekanntgabe.

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Die Vorbereitungszeit auf das Rennen war dementsprechend kurz. Nur einmal konnte Nicki Thiim sein neues Arbeitsgerät, den Aston Martin Vintage GTE, für einen Tag in England testen. „Dieses Auto ist schon etwas anderes, als der Porsche Carrera 911 Cup, den ich sonst bewege. Aber es fühlt sich ganz gut an. Ich freue mich auf das Rennen“, so der junge Däne nach dem Test. Hoch motiviert reiste der junge Däne dann nach Interlagos, wo am Freitag bereits die ersten freien Trainings und am Samstag dann die Qualifikation auf dem Programm standen. Bereits hier absolvierte Nicki Thiim seine Runden souverän und setzte in zwei von drei der freuen Trainingssitzungen sogar die Bestzeit. Auch die Qualifikation am Samstagnachmittag bestritt Nicki Thiim gemeinsam mit Christoffer Nygaard. Am Ende des Zeittrainings stellten die beiden Dänen den Aston Martin Vintage GTE in der Klasse der GTE-AM-Fahrzeuge auf die Pole.

Gleich vom Start weg dominierte der Aston Martin Vintage GTE das Rennen in seiner Klasse. Auch nach den ersten Fahrerwechseln lag der Aston Martin Vintage GTE mit einem konfortablem Vorsprung in Führung. Zur Rennmitte übernahm dann Nicki Thiim, der auch bereits den Start gefahren hatte, erneut das Volant. Mit konstant schnellen Rundenzeiten und einer absolut sauberen Fahrweise hielt der junge Däne den Vorsprung, der mittlerweile gut eine Runde auf die Verfolger in der Klasse betrug. Damit war die Mannschaft sogar das drittschnellste Auto im Feld der GT-Fahrzeuge und hatten bis dahin sogar den Werksautos von Porsche und Ferrari Paroli geboten.

Gut zwei Stunden vor Ende des Rennens übergab Nicki Thiim das Steuer dann an seinen Teamkollegen Kristian Poulsen, der das Rennen zu Ende fahren sollte. Doch dann passierte es: Gut 70 Minuten vor Ende der 6-Stunden-Distanz verlor Poulsen gut 200 Meter vor der Boxeneinfahrt das hintere rechte Rad und drehte sich. Unglücklicherweise kam der Aston Martin an einer Steigung zum Stillstand und so hatte Kristian Poulsen keine Chance und musste trotz mehrer Versuche doch noch auf drei Rädern die rettende Box zu erreichen schließlich am Streckenrand aufgeben. Damit war der so sicher geglaubte Sieg in der Klasse der GTE-AM-Fahrzeuge Geschichte.

„Das gesamte Team ist natürlich bitter über den Rennausgang enttäuscht, denn bis zu dem Zwischenfall hätte es für uns nicht besser laufen können. Wir wissen derzeit noch nicht genau, warum sich das Rad gelöst hat. Das Auto war zu dem Zeitpunkt mehr als 60 Minuten seit dem letzten Boxenstopp auf der Strecke und nur eine Runde später war unser finaler Boxenstopp geplant. Es gab kein Anzeichen auf ein Problem. Wir müssen dies nun genau untersuchen“, so Jan Struve vom Team Young Driver AMR.

Trotz des vorzeitigen Endes des Rennens zeigte sich die Mannschaft von Young Driver und auch Aston Martin begeistert von der Leistung des Debütanten Nicki Thiim: „Nicki Thiim hatte einen tollen Einstand. Wir waren sehr froh, dass er in Brasilien für uns gestartet ist und hoffen, dass wir ihn auch beim nächsten Rennen in Austin in den USA in drei Wochen mit an Bord haben“, sagte Jan Struve abschließend.
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