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Formel 1
06.10.2013

Souveräner Sieg von Sebastian Vettel in Korea

Der Große Preis von Südkorea, 14. von 19 Läufen zur Formel 1-Weltmeisterschaft, endete mit einem triumphalen Ergebnis für Renault: Sebastian Vettel siegte im Red Bull Racing RB9-Renault vor Kimi Räikkönen und Romain Grosjean, dem Duo von Renault Partner Lotus. Damit standen in Yeongam zum dritten Mal in der Saison – nach Bahrain und Deutschland – gleich drei Fahrer mit Renault V8-Triebwerken auf dem Siegerpodest.

Am Samstag hatte Renault bereits eine bemerkenswerte Rekordmarke eingestellt: Sebastian Vettels Bestzeit im Qualifying bedeutete zugleich die 208. Pole Position für ein Auto mit Renault Motor in der Formel 1. Kein Hersteller hat mehr Trainingsbestzeiten vorzuweisen. Gleich viele stehen nur noch für Ferrari zu Buche – wobei die Italiener allerdings rund 30 Jahre länger in der Formel 1 vertreten sind als Renault.

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Am Sonntag legte der Deutsche von Startplatz eins dann wieder eine unwiderstehliche Anfangsphase hin. Gleich nach dem Start setzte er sich von Romain Grosjean ab, der sich im Lotus E21-Renault am Qualifying-Zweiten Lewis Hamilton vorbeigeschoben hatte. Das Führungsduo setzte sich von dem in intensive Zweikämpfe verwickelten Verfolgerfeld ab. Nach der ersten Runde der Boxenstopps blieb die Reihenfolge unverändert. Vettel überstand auch zwei kurz aufeinander folgende Safety Car-Phasen als Führender, Grosjeans Strategie jedoch wurde von der Neutralisation durchkreuzt: Teamkollege Räikkönen kam in Schlagdistanz und zog im letzten Renndrittel am Franzosen vorbei. Der Finne war von Platz neun gestartet und arbeitete sich in eindrucksvoller Manier an Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Fernando Alonso, Nico Hülkenberg und eben seinem Teamgefährten Grosjean vorbei – der Lohn war der zweite Podestplatz in Folge und der achte der Saison.

Mark Webber im zweiten RB9-Renault ging wegen seiner Strafversetzung nur von Startplatz 13 ins Rennen, fand aber schnell Anschluss an die Top-Ten und kämpfte bald mit Alonso und Räikkönen. Der Australier fuhr auf Top-Fünf-Kurs, als er gleich zwei Mal Pech hatte. In Runde 31 lag er in Reichweite des zu diesem Zeitpunkt viertplatzierten Räikkönen. Der Finne hatte soeben Sergio Perez überholt, als der rechte Vorderreifen des Mexikaners auf der langen Gerade nach Kurve 2 spektakulär auseinander flog. Webber fing sich durch die herumliegenden Kohlefaser-Trümmer einen Reifenschaden ein und musste außerplanmäßig an die Box. Gerade als die Strecke nach den Aufräumarbeiten wieder freigegeben wurde, traf Adrian Sutils ausbrechendes Auto den RB9 von Webber. Der Einschlag in den rechten Seitenkasten beschädigte offenbar eine Ölleitung – Webber stellte sein Auto umgehend ab und stieg aus, das schnell ausbrechende Feuer wurde von den Streckenposten gelöscht.

Das Williams F1 Team erlebte zunächst ein positives Rennen. Pastor Maldonado nutzte die kleineren Kollisionen seiner Gegner in der Startrunde, um sich auf Position zehn zu setzen. Er behauptete sich im vorderen Mittelfeld, bis er in der Kampfgruppe seiner südamerikanischen Kollegen Esteban Gutierrez, Felipe Massa und Sergio Perez vier Plätze verlor. Auch Teamkollege Valtteri Bottas rutschte in dieser zweikampfintensiven Phase durch. Die Endränge 12 und 13 spiegeln das gute Renntempo des Williams FW35-Renault jedoch kaum wider. Das Caterham F1 Team, vierter Partner-Rennstall von Renault, kam erneut mit beiden Fahrzeugen vor den Rivalen von Marussia ins Ziel. Charles Pic sah die karierte Flagge als 14., direkt vor Markenkollege Giedo van der Garde.

Das sagt Rémi Taffin, Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams

„Dieses Resultat ist ein großer Erfolg für Renault. Gleichzeitig bedeutet das Ergebnis auch für unsere Partnerteams Infiniti Red Bull Racing und Lotus F1 sehr viel. Wir freuen uns, dass wir ihnen zu so wichtigen Podestplätzen und WM-Punkten verhelfen konnten. Ein dreifaches Podium in dieser Phase der Saison und zu diesem späten Zeitpunkt im Lebenszyklus der V8-Aggregate bestätigt, welch großartige Arbeit die Motorenabteilung von Renault Sport F1 in Viry-Châtillon leistet. Und es unterstreicht, dass wir so konzentriert arbeiten wie eh und je. Auch Williams und Caterham haben starke Leistungen gezeigt und werden von uns bis zum Saisonende unverändert engagiert unterstützt.“

Und weiter: „Der einzige Wermutstropfen an diesem großen Rennwochenende ist Mark Webbers Pech. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte das Feuer größeren Schaden angerichtet, und wir werden sein Auto und unseren Motor genau untersuchen. Aber was die Triebwerke angeht, so haben wir in unserem Saisonplan genügend Spielraum, um ihm in Japan, falls nötig, einen anderen Motor zur Verfügung zu stellen. Die Pause bis Suzuka ist sehr kurz – wir werden die Tage intensiv nutzen und sehen, was dabei herauskommt.“