Formel 1
24.03.2013
Von der Box kontrolliert: Vettel gewinnt in Malaysia
Malaysia machte es auch 2013 den Piloten nicht einfach: Vor Start des Rennens waren einige Stellen auf der Strecke nass, andere wiederum trocken. Darum starteten alle 22 Fahrer mit den Intermediates ins Rennen. Der Start verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und Sebastian Vettel konnte seine Führung behaupten. Hinter ihm reihte sich zunächst der Ferrari-Star Fernando Alonso ein, der Vettel allerdings in einer Kurve berührte und sich somit seinen Frontflügel beschädigte.
Somit wurde Alonso von Mark Webber kassiert, bog am Ende der ersten Runde allerdings nicht Richtung Box ab, sondern blieb zur großen Überraschung aller mit seinem beschädigten Frontflügel auf der Strecke. Am Ende der Start-Ziel-Geraden überfuhr Alonso allerdings im Zweikampf mit Webber seinen eigenen Flügel und stellte sein Auto im Kiesbett ab.
Nur wenige Runden später kam Sebastian Vettel bereits zum Reifenwechsel an die Box und kam mit Trockenreifen wieder auf die Strecke. Allerdings war dieser Stopp bei der Red Bull-Crew etwas zu früh angesetzt, denn zunächst verlor Vettel einige Positionen, da Teile der Strecke noch immer feucht waren.
Innerhalb der nächsten Runde kamen allerdings die meisten Fahrer an die Box, um sich Trockenreifen aufziehen zu lassen. Vettel musste aufgrund des zu frühen Stopps seine Führung an den Teamkollegen Mark Webber abgeben. Während sich an der Spitze die Red Bulls und die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton etablierten, hatte Melbourne-Sieger Kimi Räikkönen einige Probleme mit seinen Reifen, nachdem er bereits am Start drei Positionen eingebüßt hatte. Der Finne schied somit als Siegkandidat schon früh aus.
Vettel indes fühlte sich in seiner Position hinter Webber nicht wohl und forderte sein Team auf, Webber „aus dem Weg zu schaffen“. Webber steigerte nach diesem Funkspruch seine Rundenzeiten allerdings wieder und konnte sich von Vettel absetzen.
Währenddessen zeichnete sich bei Force India ein schwarzer Tag ab: Nachdem zunächst die Stall-Regie nicht aufging, musste zuerst Paul di Resta seinen Boliden abstellen und einige Runden später auch Adrian Sutil, der vor seinen Stopps gute Chancen auf Punkte hatte. Probleme bahnten sich auch bei Lewis Hamilton an, der nach seinem Stopp vor Vettel auf P2 wieder auf die Strecke kam: Zu wenig Benzin im Tank des Briten sorgte dafür, dass Hamilton etwas zurückstecken musste und somit Vettel seinen zweiten Platz wieder zurückerkämpfen konnte.
Wenige Runden vor Schluss, nach den vierten Stopps von Webber, Vettel, Hamilton und Rosberg, bahnte sich der große Kampf zwischen Teamkollegen an. Zunächst drängte sich Vettel an Webber vorbei, obwohl Red Bull Vettel zuvor aufforderte, keine Dummheiten zu machen. Webbers Stimmung war nach diesem Rennen dementsprechend schlecht.
Auch bei Mercedes bahnte sich ein Kampf zwischen Hamilton und dem wesentlich schnelleren Rosberg an, den Ross Brawn von der Box aus einschränkte, indem er Nico Rosberg zu verstanden gab, dass das Rennen quasi gelaufen sei und nun das Teamergebnis im Vordergrund stehe. Rosberg steckte daraufhin zurück, äußerte sich nach dem Rennen allerdings dementsprechend enttäuscht.
Bei den Interviews auf dem Podium machte Webber deutlich, dass das Team ihn in den letzten Runde stark einbremste, während Vettel freie Fahrt bekam. Auch Lewis Hamilton zeigte sich nicht zufrieden mit seinem dritten Platz und meinte ehrlich, dass „Nico eigentlich auf dem Podium stehen sollte“.
Das chaotische Rennen in Malaysia wurde aufgrund der Team-Orders am Ende des Rennens von Kritik überschattet. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Situation sowohl bei Red Bull als auch Mercedes bis zum Grand Prix in China wieder beruhigt.
Text: Antonia Grzelak - motorsport-xl.de