GP2
23.04.2013
Rene Binder: „Die Richtung stimmt, nur das zählt!“
Ein durchwachsenes Rennwochenende in der Wüste von Sakhir liegt hinter dir. Dabei waren Punkte durchaus wieder im Bereich des Möglichen …
Rene Binder: „Es ist einfach schade, dass wir diesmal leer ausgegangen sind. Trotz eines schwierigen freien Trainings und Qualifyings war ich optimistisch, am Ende noch ein gutes Resultat einfahren zu können, aber dann habe ich gleich im ersten Rennen eine unerwartete Durchfahrtsstrafe ausgefasst.“
Wie hast du die diskussionswürdige Situation mit Arden-Pilot Mich Evans erlebt?
„Der Zweikampf war aus meiner Sicht absolut normal. Ich hab ihn ja nicht einmal berührt, außerdem war er bei weitem nicht auf gleicher Höhe. Da kann doch niemand erwarten, dass ich ihn vorbeiwinke. Als sich in der gleichen Kurve ein paar Stunden später Jenson Button genau auf die gleiche Art und Weise gegen Sergio Perez verteidigt hat, war das überhaupt kein Thema.“
Die ‚Drive-Through‘ hat dich mindestens Platz elf gekostet und damit um alle Chancen im Sprintrennen gebracht …
„So wie sich das Sonntagsrennen entwickelt hat, wären Punkte hier sogar noch leichter zu holen gewesen als in Sepang. Bei mir wollte es diesmal einfach nicht sein. Als am Sonntag in der ersten Kurve zwei Autos kollidiert sind und ich einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen musste (die Fahrzeugnase wurde durch herumliegende Teile beschädigt) war die Sache für mich gelaufen. Rückblickend muss man die beiden Rennen einfach als Testvorbereitung fürs nächste Jahr sehen. Ich habe einmal die drittschnellste Runde und einmal die viertschnellste Runde gedreht, das war zumindest eine Bestätigung, dass ich die Strecke jetzt im Griff habe und diesmal klar unter meinem Wert geschlagen worden bin. Ich bin enttäuscht, aber auch zuversichtlich.“
Die GP2 ist extrem hart umkämpft, sodass auch Champions aus anderen Rennserien hier erst einmal ihr Lehrgeld zahlen müssen. Wie viel Zeit gibst du dir selbst?
„Es wird ganz sicher noch einige Zeit brauchen, schließlich kenne ich etliche Strecken noch nicht und wir haben nur eine halbe Stunde freies Training, das heißt nur zwei, drei fliegende Runden, um uns auf das Qualifying vorzubereiten. Für mich zählt momentan nur eines: Mein Team ist mit meiner Entwicklung und mit meiner Arbeitsweise zufrieden. Dass die Fahrer, die hier schon jahrelang dabei sind, einen Vorteil haben, versteht sich von selbst. Natürlich fehlt mir noch die Sicherheit, aber die Richtung stimmt, das ist wichtig.“