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Histo Cup Austria
30.01.2013

Histo Cup 2013: Schneller, stärker, spektakulärer

Was im Jahr 1998 mit sieben Benzinbrüdern begann, ist heute eine der erfolgreichsten historischen Rennserien Europas. Auch in der bevorstehenden 16. Saison bietet der Histo Cup Austria Motorsport vom Allerfeinsten. Gefahren wird mittlerweile in ganz Europa. Begonnen wird traditionell mit dem Saisonopening am Red Bull Ring Mitte April. Anfang Mai geht es nach Brünn.

Der prestigeträchtige historische Markenpokal – die BMW 325 Challenge – ist auch wieder bei der Tourenwagenweltmeisterschaft am Salzburgring dabei. Nach Hockenheim, Pannoniaring und Slovakiaring kehrt der Histo Cup Tross Anfang September wieder zurück nach Österreich zum neuen „Bosch Race Salzburg“, wo auch der österreichischen Motorsportlegende Jochen Rindt gedacht wird. Das Finale wird 2013 Ende September in Monza ausgetragen. Die Motorsportsaison wird im Rahmen der Rennsportmesse am Salzburgring am 19. und 20. Oktober mit der Jahressiegerehrung beendet.

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Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde der Histo Cup von Außenstehenden zumeist nur milde belächelt: Mit Motorsport im eigentlichen Sinn hätte die Serie nur wenig zu tun, bemängelten die Kritiker. Was vor 16 Jahren mit sieben Boliden begann, hat sich zu einer der größten und erfolgreichsten historischen Rennserien Europas ausgewachsen, mehr noch: Zumindest in Österreich stellt der Histo Cup mit bis zu 300 Startern jede andere Rundstrecken-Veranstaltung in den Schatten.

Die Erfolgsformel wirkt noch immer

Dabei ist die Erfolgsformel des Histo Cups schnell erklärt: Man nehme jede Menge alter, schöner und vor allem schneller Autos, die dazugehörigen Autofreaks und -Fans und fertig ist das rasende Automobilmuseum. Eine Art PS-Wanderzirkus mit Autos, die man im Straßenverkehr gar nicht mehr sieht und mit Volksfestcharakter im Fahrerlager.

Trotz des wachsenden Erfolgs bleiben die Macher der Serie dabei stets ihren Grundprinzipien treu: Ausgesperrt wird beim Histo Cup niemand; das für jedermann offene Fahrerlager ist während der Rennwochenenden ebenso selbstverständlich wie die erfrischend freundschaftliche Atmosphäre zwischen den Teilnehmern. Nicht umsonst bezeichnen sich die meisten Rennfahrer stolz als „Teil der Histo Cup-Familie“.

Bei den Zuschauern kommt das ebenso gut an wie bei den Aktiven – längst spricht der Histo Cup nicht mehr nur reine Hobby-Piloten an. Auch wird die Zahl jener semi-professionellen Teams und Piloten immer größer, die den Histo Cup als Ergänzung oder ernsthafte Vorbereitung für das ein oder andere Langstreckenrennen nutzen. Kein Wunder: Mit Events auf legendären Strecken wie Monza, Hockenheim, dem Salzburgring oder dem Red Bull Ring bietet der Histo Cup mehr und vor allem günstigere Rennkilometer als jede vergleichbare Serie.

Einige Neuigkeiten in der Saison 2013

Das Saisonfinale in Monza 2012 war an Spannung nicht mehr zu überbieten. Der harte Kampf um den Gesamtsieg bei den Historischen – Thomas Kaiser holte sich den Sieg mit einem Punkt Vorsprung – wird in die Geschichtsbücher mit einem besonderen Kapitel eingehen. Sehr erfreulich ist, dass der jüngste Gesamtsieger mit 21 Jahren auch daran gehen wird, seinen Titel zu verteidigen. Die Herausforderer, allen voran die Oberösterreicher Bernhard und Thomas Deutsch, haben mit ihren Steyr Puch 650 TR große Pläne.

Gemeinsame Rennen der Historischen nach Anhang K und STW

Nach einer umfassenden „Fahrerbefragung“ im Sommer des Jahres 2012, werden die Rennen der Historischen ab 2013 unterteilt in die Kategorien bis 2.500 ccm und über 2.500 ccm. Fahrzeuge nach Anhang K und Spezialtourenwagen werden also nach Hubraum an den Start gehen – jedoch getrennt und damit gerecht gewertet. Dies hat zwei ganz große Vorteile: Zum einen wird die Sicherheit wesentlich erhöht, da die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen 1.000 ccm Fahrzeugen und den großen V8-Amerikanern mit bis zu 8 Liter Hubraum sehr groß ist, zum anderen bringt das viel neue Spannung in die Rennen selbst, weil die Felder viel näher beisammen bleiben und heiße Fights mit atemberaubenden Driftwinkeln und rauchenden Reifen vorprogrammiert sind. Die Zuschauer werden begeistert sein.

V8 Historic

Die V8-Ballermänner werden auch 2013 wieder gegen die traditionellen Rennfahrzeuge wie Porsche, BMW und Ford antreten, jedoch in einer eigenen Wertung geführt werden. Wir dürfen uns auch spannende Rennen in der großen Hubraumklasse freuen.

Young Timer bis 2001

Bei den Young Timern werden die Karten auch neu gemischt, Duller Motorsport mit dem Gesamtsieger Markus Weege geht neue Wege. Damit ist der Weg frei für die Verfolger, allen voran das Team um Michael Hofer und Alexander Schiessling, die mit ihrem Renault Clio den Gesamtsieg nur um zwei Punkte verpassten. Auch der Oberösterreicher Roland Luger – mit seinem Opel Omega sehr oft das Salz in der Suppe – will da ein Wörtchen mitreden. Gespannt darf man sein auf den starken 2-Liter Neuzugang Franz Grassl, der nach dem zweiten Gesamtrang in der BMW 325-Challenge einen BMW 320 IS-16 V an den Start bringt.

Dank dem Seriensponsor „Ravenol Motoröl“ und aufgrund der Beliebtheit bei den Fahrern wird es bei den Sommer-Rennen am Pannoniaring und Slovakiaring auch wieder jeweils ein 1-Stunden-Teamrennen geben, bei dem alle Tourenwagen und GTs zugelassen sind.

BMW 325 Challenge geht in die achte Saison

Der erfolgreiche historische Markenpokal geht mit sehr viel Spannung in die neue Saison. Es gibt nur noch die Einheitsklasse mit 2,5 Liter Serienmotoren. Die relativ teuren 2,7 Liter Gruppe A Motoren sind Geschichte. Der Andrang an Einschreibungen ist sehr erfreulich, die Spannung steigt, denn durch den Abgang von Georg Steffny zu den Historischen (BMW 2002) und Franz Grassl (Young Timer) schmieden die Verfolger große Siegespläne.

Favoriten gibt es viele, allen voran den Schweizer Marco Hürbin und den Deutschen Heribert Haimerl sowie den Ungarn György Makai. Gewürzt wird das Ganze noch mit der Rückkehr des Serienmeisters Dietmar Lackinger! Das Reglement wurde weiter verfeinert und konkretisiert. Dem „Schwindeln“ sind klare Grenzen gesetzt worden. Damit können wir eine sehr spannende Saison mit über 40 BMW-Challengern erwarten.

Erfreuliche Entwicklung bei der Formel Historic

Auch das Konzept der historischen Monoposto-Rennfahrzeuge entwickelt sich in die richtige Richtung. 2012 waren bereit über 30 Fahrzeuge aktiv. Der letztjährige Gesamtsieger, Richard Grafinger, wird mit seinem Lotus Formel Ford 1.600 den Titel verteidigen. Leicht wird er es aber sicher nicht haben. Denn die Konkurrenz in den eigenen Reihen dürfet die Hausaufgaben im Winter gemacht haben. Neu ist, dass es verstärkte Kontrollen auf Regelkonformität geben wird. Besonders erfreulich ist das Wachstum bei den kleinen Sportwagen. Die „Sports2000“ mit den 2-Liter Ford Motoren passen sehr gut zu den Formel Historic Rennern dazu. 2012 waren bereits sechs Sportwagen dabei, Tendenz stark steigend.
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