Memorial
22.10.2013
Podium für Carrie Schreiner beim Memorial in Kerpen
Carrie war diesmal für das Energy Team Germany unterwegs und musste sich zuerst in den freien Trainingssitzungen an das neue Material gewöhnen. Bereits am frühen Freitagmittag war „der Knoten geplatzt“ und die Saarländerin fuhr mit einer Runde unter 45 Sekunden die Topzeit des Tages in ihrer Klasse.
Ein solides Qualifying am Samstagmorgen bescherte ihr den fünften Startplatz für den ersten Vorlauf. Dort hatte sie dann ihr „Aha-Erlebnis“ des Wochenendes. Auf Platz vier liegend explodierte durch einen Materialfehler das vordere rechte Radlager und Carrie rodelte mit einem unlenkbaren Kart ins Aus. Im zweiten Heat kämpfte sie sich dann vom Ende des Feldes wieder auf Platz acht vor. Für das Prefinale am Sonntag bedeutete das den zehnten Startplatz. Dort ging es für die Kartamazone richtig voran und sie erreichte in dem kurzen Sprint über 10 Minuten die fünfte Position, was auch den selbigen Startplatz für das entscheidende Finale bedeutete. Wenige Minuten vor dem Start hatte Petrus kein Erbarmen mehr und es fing an, sintflutartig zu regnen. Das routinierte Energy Team baute schnell auf ein Regensetup um und los ging die Reise.
Am Start verlor Carrie zunächst einige Plätze, fand dann aber unter diesen neuen Bedingungen schnell ihrem Rhythmus und legte richtig los. Sie gewann Position um Position und war zu diesem Zeitpunkt klar die Schnellste im gesamten Feld. Noch vor Halbzeit des Rennens war sie auf Rang zwei angekommen und fuhr danach sogar die Lücke zu dem anfangs klar Führenden zu, der immerhin am Wochenende zuvor den DKM Lauf im belgischen Genk gewinnen konnte. Es entwickelte sich ein Zweikampf um die Spitze. Carrie war einmal, auf der Bergaufpassage im Wald, sogar komplett daneben, zog aber wieder zurück. In der Schlussphase schloss der schnellste Holländer auf die Führenden auf und konnte sich mit zwei harten Überholmanövern in der letzten Runde noch an beiden vorbeipressen.
Energy Corse Teamchef Marco di Martino: „Ich habe bereits am Freitag gesehen, dass Carrie fahrerisch sehr gut ausgebildet ist und den Speed hat. Auch mit ihrem Mechaniker und unserem Fahrercoach hat sie hervorragend zusammengearbeitet und alles direkt umgesetzt. Spätestens im Finale, bei sehr schwierigen Bedingungen, konnte man sehen, dass ich Recht gehabt habe. Es gibt in Europa nur ganz wenige Mädels, die in der international höchsten KF3-Juniorenklasse mit den schnellen Jungs mithalten können. Carrie hat noch sehr großes Potential.“
Die Gelobte selbst: „In den letzten Runden des Finales war ich nicht aggressiv genug, sonst hätte es vielleicht für den Sieg gereicht. Aber ich wollte auf keinen Fall wieder eine Kollision riskieren, das habe ich in dieser Saison schon zu oft erlebt. Deshalb bin ich mit dem dritten Platz sehr zufrieden und gehe jetzt mit einem guten Gefühl in die Winterpause. Die Zusammenarbeit mit dem Energy Team Germany hat mir großen Spaß gemacht.“