Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
PCHC
04.10.2013

Thomas Tittmann fährt in Monza zum Titelgewinn

In der Porsche Club Historic Challenge wurde es beim Finale in Monza noch einmal richtig spannend. Nur wenige Punkte trennten Thomas Tittmann (Porsche 964 Carrera 2) und Thomas Hähner (Porsche 968) vor dem Finale. Am Ende entschieden 1,4 Punkte die Meisterschaft zugunsten von Tittmann. Die Siege im Königlichen Park holten sich Martin Rohwetter (Porsche 964 RSR 3,8) und Mate Eres (Porsche 964 RS 3,8) vom Team Bliss Autosport.

Im Qualifying sah für Thomas Hähner noch alles ganz gut aus. Platz eins in der eigenen Klasse. Allerdings war der Vorsprung auf Robin Neuert (Porsche 968) mit 0,3 Sekunden denkbar knapp. Meisterschaftskonkurrent Thomas Tittmann musste sich derweil mit der zweiten Startposition in der Klasse hinter der schnellen Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS) begnügen.

Anzeige
Nach der Startfreigabe behauptete Hähner seine Spitzenposition in der Klasse 4. Doch Runde um Runde kam Robin Neuert immer näher. In Runde fünf war der 26jährige an Hähner vorbei. Eigentlich hätte der zweite Platz noch problemlos zum Titelgewinn gereicht, doch Hähner blieb am schwarzen 968er dran. Im 13. Umlauf kamen sich die beiden Transaxle-Porsche ins Gehege, wobei Hähner aufgeben musste. Der fünfte Platz in der Klasse, sowie Rang vier im zweiten Heat brachten nicht die notwendigen Zähler zusammen, um den Titel nach Neuwied zu holen. „Wenn man das ganze Jahr über die Meisterschaft anführt und am Ende im vorletzten Rennen soausfällt, ist das natürlich bitter. Aber ich muss mir selbst den Vorwurf machen, dass ich mich überhaupt auf den Zweikampf eingelassen habe. Ich hätte nur den zweiten Platz ins Ziel bringen sollen. Dann wäre die Meisterschaft in der Tasche gewesen. Ich bin das ganze Jahr über mit Kopf gefahren und jetzt im entscheidenden Moment war zu viel Herzblut, zu viel Entscheidung im Bauch dabei“, so ein enttäuschter Thomas Hähner.

Ganz anders die Stimmung bei Thomas Tittmann, dem im ersten Rennen ein zweiter Platz hinter Klassensiegerin Alexandra Irmgartz zum Titelgewinn reichen sollte. „Es hat noch geklappt. Am Anfang der Saison hätte ich nie damit gerechnet als Meister hier heraus zu gehen. Natürlich hatten wir Glück, dass Andreas Pöhlitz am Sonntag auf den dritten Platz fuhr und Thomas Hähner auf Platz vier verwies. Gestern war es ein super Rennen, sehr eng und auch sehr hart. Ich hatte einen schlechten Start und wurde von Ralf Bender und Enrico Schenke überholt, konnte aber wieder die Plätze zurückholen. Bis zur Rennmitte war ich an Alexandra Irmgartz dran, hatte dann aber einen Schnitzer und sie war wieder weg“, freute sich ein glücklicher Thomas Tittmann über das tolle Ergebnis am Ende der Saison.

Rohwetter und Eres holen sich die Gesamtsiege

An der Spitze des Feldes dominierten Martin Rohwetter und Mate Eres ganz klar. Die beiden Piloten von Bliss Autosport fuhren jeweils einmal zum Gesamtsieg. Im ersten Heat war es Martin Rohwetter, der dem Rennen seinen Stempel aufdrückte. Zunächst blieb Eres noch dran, doch am Ende fiel der Sieg mit einem Vorsprung von 23,963 Sekunden deutlich aus. „Ich konnte mich absetzen, hatte aber immer Mate Eres im Nacken. Am Ende konnte ich den Gesamtsieg mit sicherem Vorsprung ins Ziel bringen“, erzählte Martin Rohwetter. Bei kniffeligen Bedingungen fand der zweite Heat am Sonntag statt. Durch einen kurzen Regenschauer war die Strecke noch feucht, trocknete aber schon wieder langsam ab.

Mate Eres setzte sich gleich nach dem Start an die Spitze, gefolgt von Teamkollege Rohwetter, sowie Ulrich Rossaro (Porsche 993 Cup) und Robin Neuert. Schon in der ersten Runde hatte der Spitzenreiter einen beruhigenden Vorsprung herausgefahren. Erst als die Strecke abtrocknete kamen die slickbereiften Fahrzeuge wieder näher. Am Sieg gab es aber nichts mehr zu rütteln. „Ich freue mich heute so sehr. Sieben Ausfälle in diesem Jahr und eigentlich immer gut gewesen. Und nun heute endlich der Gesamtsieg. Ich habe im Auto nur noch geschrien. Es lief einfach perfekt. Ich konnte nach drei Runden schon Gas rausnehmen, habe das Auto und die Reifen geschont. Ich habe mich schon gewundert, wo die anderen bleiben. Heute bin ich einfach nur glücklich“, so Mate Eres über den geglückten Saisonabschluss.

Podestplatzierungen für Rossaro und Weber

Hinter Eres erkämpfte sich Günter Weber im Porsche 964 Carrera 2 einen hervorragenden zweiten Platz. Zunächst auf Platz sieben kämpfte sich Weber Runde um Runde nach vorne. Als letztes knackte der Klasse 6 Pilot den bis dato an der zweiten Position fahrenden Robin Neuert. „Ich bin heute richtig glücklich, da ich auf die richtigen Reifen gesetzt habe. Das Autolief sehr gut und ich komme im Regen eigentlich immer gut zurecht. Nach dem Start, an dem es etwas turbulent zuging, bin ich gut vorbei gekommen und konnte am Anfang gleich den zweiten Platz herausfahren. Ich konnte dann bis zum Schluss sauber durchfahren“, erzählte Weber. Der zweite Platz bedeutete zudem auch den Sieg in der Klasse 6 vor Ralf Schmaus (Porsche 964 Cup) und Roberto Wojciechowski (Porsche 964 RS).

Wie schon im ersten Durchgang belegte Ulrich Rossaro (Porsche 993 Cup) die dritte Position im Gesamtklassement. Der mit Slicks bereifte 911er kam vor allem gegen Rennende noch einmal ganz groß auf. Mit 2.19er Zeiten und zum Schluss einer 2.17,976 war Rossaro ganz klar der schnellste Fahrer auf der nun stark abtrocknenden Piste. Nur wenige Runden mehr hätten womöglich noch zum Gesamtsieg gereicht. „Ich hatte auf Slicks gesetzt, was natürlich ein hohes Risiko war. Dabei musste ich schwer kämpfen, um das Auto auf der Strecke zu halten. Am Ende hat es sich aber gelohnt. Wenn das Rennen nur ein oder zwei Runden gedauert hätte, wäre es möglich gewesen noch weiter nach vorne zu kommen. Gestern war es auch schwer. Alexandra Irmgartz hat immer Druck gemacht. Wenn man ein wenig nachließ, war sie sofort wieder da“, berichtete Rossaro.

Alexandra Irmgartz gewinnt einmal die Klasse 6

Hinter Rossaro hatte Alexandra Irmgartz als Gesamtvierte das Treppchen knapp verpasst. Dafür gab es den Klassensieg vor Tittmann, Enrico Schenke und Ralf Bender (beide Porsche 964 Cup) zu feiern. Zwischen Schenke und Bender war es mit nur 0,366 Sekunden Abstand besonders eng. Am Sonntag rutschte die schnelle Porsche-Pilotin auf Slicks mehr um den Kurs als zu fahren. Gleich nach dem Start ging es in die Wiese, so dass Alexandra Irmgartz dem Feld hinterherjagen musste. Mehr als der fünfte Platz in der erneut gut besetzten Klasse 6 hinter Rene Lorenz (Porsche 993) war danach nicht mehr drin. „Das erste Rennen war natürlich super. Ich bin aber die ganze Zeit voll gefahren, weil ich Thomas Tittmann auch nicht mehr herankommen lassen wollte. Beim zweiten Rennen waren die Slicks wohl die falsche Wahl. Ich konnte die Reifen nicht auf Betriebstemperatur bringen. Erst am Schluss konnte ich voll angreifen, aber da war es schon zu spät“, so Alexandra Irmgartz.

Die Klasse 4 sah einen Doppelsieg von Robin Neuert, der vor allem im zweiten Heat eine starke Leistung bot und zeitweise an der zweiten Gesamtposition geführt wurde. Am Ende verpasste der Transaxle-Pilot als Gesamtvierter nur knapp das Treppchen. Der zweite Platz in der Klasse 4 ging jeweils einmal an Asim Demir und Norbert Schuster, während Andreas Pöhlitz(alle Porsche 968) zweimal Platz drei belegte . Für Asim Demir endete der zweite Durchgang dagegen wenig erfreulich, nachdem der sympathische Porsche-Pilot in der dritten Runde heftig eingeschlagen war. „Gestern war es für mich ein richtig gutes Rennen. Heute lief es zunächst auch ganz gut und ich war sehr flott unterwegs. Ich hatte mich für Slicks entschieden. Bei einem Überholmanöver kam ich von der Ideallinie ab, kam auf die weiße Linie und den Teppich. Dadurch habe ich mich gedreht und bin vorne und hinten eingeschlagen. Das Auto hat wie ich einiges abbekommen“, berichtete Asim Demir. In der Klasse 3 konnte Willie Beck vor Aris Inglessis (Porsche 924) zum Sieg fahren. Für den zweiten Heat kletterte Antonios Trichas ins Cockpit und holte den Sieg in der Klasse 3.