Porsche Carrera Cup
18.09.2013
Elia Erhart in Oschersleben ohne Fortune
Eigentlich wollte er die Trainingssitzung nutzen, um sich wieder an den anspruchsvollen Kurs zu gewöhnen. Im Gegensatz zum Großteil der Konkurrenz hatte der Youngster nämlich keine Testfahrten in der Magdeburger Börde absolviert. Doch Getriebeprobleme verhinderten vernünftigen Fahrbetrieb. „Das hat mir gut ein Drittel der Zeit gekostet, aber in den ersten Runden war ich gut unterwegs. Wir waren im Bereich der Top-Ten“, nutzte er die positiven Aspekte für das Zeittraining.
Davon motiviert ging Elia Erhart in das Qualifying am Samstag. Doch für ihn lief es nach dem Motto „zur falschen Zeit am falschen Ort“. Wegen Unfällen musste die Sitzung gleich zwei Mal unterbrochen werden. „Die ganzen Zwischenfälle kamen für mich ziemlich ungelegen“, erklärte der Röttenbacher. „Immer, wenn meine Reifen auf Betriebstemperatur waren, steckte ich im Verkehr fest und dadurch musste ich wegen gelber Flaggen mein Tempo drosseln.“ Am Ende reichte es nur für Startplatz 18 (Samstag) und 19 (Sonntag). „Natürlich ist das ein Ergebnis, mit dem ich nicht zufrieden bin“, erklärte er nach dem Zeittraining. „Gerade auf der engen und kurvenreichen Strecke in Oschersleben ist Überholen extrem schwierig.“
Richtig gut verlief der Start in das erste Rennen am Samstag. „Ich bin gut von der Stelle gekommen und habe gleich drei oder vier Positionen gewonnen“, berichtete Elia Erhart. Doch seine Aufholjagd wurde durch eine Safety-Car-Phase unterbrochen, nachdem sich im hinteren Teil des Feldes ein Unfall ereignet hatte. „Als das Rennen wieder freigegeben wurde, habe ich leider sofort meine Frontlippe verloren.“ Zur Erklärung: Das Element unter der Stoßstange sorgt für den notwendigen Anpressdruck auf der Vorderachse. Fehlt es, gerät das Fahrzeug aus der Balance und wird mehrere Zehntelsekunden langsamer. „Im engen Feld des Carrera Cup hast du keine Chance mehr. Ich habe mich verteidigt, musste aber einige Positionen hergeben“, erläuterte der enttäuschte Porsche-Pilot. Schlussendlich überquerte er die Ziellinie auf der 18. Position.
Besonders ärgerlich war, dass Elia Erhart seinen verbliebenen frischen Reifensatz bereits am Samstag eingesetzt hatte. „Die meisten Fahrer verwenden ihn am Sonntag, weil das Rennen länger ist. Manchmal ist es aber sinnvoll, gegen die Masse zu arbeiten, um einen taktischen Vorteil zu haben“, erklärt der fränkische Rennfahrer die Hintergründe. Durch den Verlust der Frontlippe kam dieser Vorteil jedoch gar nicht erst zum Tragen – so musste das Sonntagsrennen dann auf gebrauchten Reifen in Angriff genommen werden. Eine schwierige Aufgabe, doch der 25-Jährige gab sein Bestes und konnte seine 19. Startposition zumindest in einen 15. Platz umwandeln. Sein Kampfgeist wurde mit einem weiteren Meisterschaftspunkt belohnt. „Das war heute leider das absolute Maximum“, vermeldete er.
Bereits in zwei Wochen stehen in Zandvoort schon die nächsten beiden Rennen im Porsche Carrera Cup auf dem Programm. Elia Erhart freut sich schon auf die Strecke, die direkt in die Dünenlandschaft der Nordseeküste eingepasst ist: „Ich bin zuversichtlich, dass dort endlich mal alles nach Plan läuft, dann ist auch wieder ein Top-Ergebnis möglich.“