Porsche Carrera Cup
21.05.2013
Platz fünf für Norbert Siedler auf der Nordschleife
Schon im Vorfeld hatte sich Aust-Motorsport-Speerspitze Norbert Siedler große Hoffnungen für den dritten Wertungslauf der Saison gemacht. Der Hintergrund: Siedler geht auch in der VLN Langstreckenmeisterschaft an den Start und verfügt daher über viel Erfahrung auf der Nürburgring-Nordschleife. Im Qualifying wurde er aber zunächst vom Pech verfolgt.
Unmittelbar vor dem Österreicher kam ein Konkurrent von der Strecke und hinterließ eine breite Ölspur. „Ich hatte keine Chance und habe die Leitplanke leicht berührt“, berichtete Siedler enttäuscht. „Das ist sehr schade, denn mit meiner Runde war ich auf dem Weg eine Bestzeit zu erzielen.“ Glücklicherweise wurde das Fahrzeug nur leicht beschädigt, eine Fortsetzung des Zeittrainings war allerdings nicht möglich. Mit dem festen Vorsatz, einige Positionen zu gewinnen, ging der Aust-Motorsport-Pilot von der siebten Position in das Rennen am Sonntagmittag. Als die Startampel auf Grün schaltete, reagierte der 30-Jährige gut und lag nach den ersten Kurven auf der sechsten Position. Auf der Nürburgring-Nordschleife zeigte er dann, warum er als Spezialist auf dieser Strecke gilt: Er konnte die Lücke zu dem vor ihm fahrenden Sean Edwards sofort schließen und fuhr schneller als alle anderen Piloten im Feld.
In den nächsten Runden lieferte er sich dann ein intensives und spannendes Duell mit dem Briten. Siedler probierte es immer wieder und kämpfte sich schließlich mit einem spektakulären Überholmanöver auf der Innenseite vorbei. „Sean und ich hatten einen beinharten Kampf. Als ich in der letzten Runde vorbeigezogen bin, war die Restzeit leider zu kurz, um noch weiter nach vorne zu kommen.“ Nach vier Runden auf dem 25,4 Kilometer langen Eifelkurs überquerte der Ruville-Porsche die Ziellinie auf dem fünften Rang. Teamchef Frank Aust zog seinen Hut vor der Leistung seines Fahrers: „Norbert ist heute erneut ein grandioses Rennen gefahren.“
Siedlers Teamkollege Elia Erhart ging in Hockenheim mit einem neu aufgebauten Fahrzeug an den Start. Nach seinem Unfall beim Saisonauftakt wurde sein 450 PS starker Porsche 911 im Team-Sitz in Rietberg von Grund auf erneuert. Im freien Training hatte der Mittelfranke dann Gelegenheit, das Fahrzeug zu testen. „Das Auto lief von Anfang an perfekt – Kompliment an die Mannschaft“, lobte er sein Team. Im Zeittraining am Samstag erreichte der Youngster, der noch über sehr wenig Erfahrung auf der anspruchsvollen Nürburgring-Nordschleife verfügt, den 29. Platz. „Kein optimales Ergebnis, ich bin aber auch kein Risiko eingegangen“, kommentierte er. Besser lief es für ihn dann im Rennen am Sonntag. Im Vergleich zum Vortag konnte er seine Geschwindigkeit deutlich steigern und zeigte eine tolle Aufholjagd. Nach 40 absolvierten Rennminuten landete er auf der 20. Position.
Ein gemischtes Fazit zog Team-Manager Wolfgang Schumacher: „Wie schon in Hockenheim gehörten wir hier locker zu den schnellsten drei Fahrzeugen“, erklärte er. „Durch das Pech im Qualifying haben wir eine Podiumsplatzierung leider erneut verpasst. Wir müssen unsere Geschwindigkeit jetzt mit in die nächsten Wochenenden nehmen, dann sollten endlich Top-Ergebnisse herausspringen.“
In zwei Wochen finden auf dem Red Bull Ring in der Steiermark die nächsten beiden Wertungsläufe des Porsche Carrera Cup Deutschland statt. Besonders der Norbert Siedler freut sich auf sein Heimrennen im Süden Österreichs.