ROTAX MAX Challenge
15.04.2013
Start frei zur RMC-Saison 2013
Dazu zählten nicht nur die zahlreichen Fahrerneuzugänge: Auch an der RMC-Spitze hat sich etwas getan. Andreas Matis trat jüngst die Nachfolge von Peter Kessler an und feierte in der Oberpfalz seine Premiere als Serienveranstalter. "Für mich ist es die ersteVeranstaltung, wo ich nicht als Teamchef oder Fahrer an einem Rennen teilnehme, sondern in der Organisation involviert bin. Es ist ein beachtlicher Aufwand und ich lerne jeden Tag dazu. Ich freue mich auf diese Herausforderung und eine tolle Saison", so der neue RMC-Präsident, der zusammen mit Organisationsleiter Uwe Jäger und dem Organisationsteam der Camp-Company einen lupenreinen Saisonauftakt auf die Beine stellte.
MICRO-Cup: Auftaktsiege für Berndt und Krupper
Auch wenn die Klasse der Jüngsten mit sieben Teilnehmern etwas schwach besetzt war, so war die sportliche Action auf der Piste kaum zu überbieten. In beiden Läufen lieferten sich Pole-Setter Maximilian Krupper (Praga), Nils Meyer (EA), Luis Laurin Speck (Mach1) und Denny Berndt (Intrepid) einen pausenlosen Vierkampf um den Sieg.
Nach ständigen Positionswechseln war es Berndt, der das Prefinale vor Meyer und Krupper für sich entschied. Letzterer schlug im Finale zurück und lief nach elf Runden mit nur 0.100 Sekunden Vorsprung als Sieger ein, während sich Meyer und Berndt dahinter denkbar knapp mit den Ehrenplätzen begnügen mussten.
MINI-Cup: Knipfer erkämpft sich Finalsieg
Tizian Küster (M-Tec) markierte die schnellste Zeit im Qualifying. Den Vorteil seiner Pole-Position konnte der Pilot aus dem Nintendo Team Scheider auch im Prefinale zunächst umsetzen. Im Rennverlauf musste er sich dann aber dem Druck der Konkurrenz beugen, sogar einen Ausritt verzeichnen und letztlich mit Rang sechs vorlieb nehmen. Vorne trumpfte währenddessen Luca Knipfer (Tonykart) auf. Er kämpfte sich an die Spitze und gewann den ersten Durchgang. Leider wurde seine Mühe nicht belohnt. Eine Entscheidung der Sportkommissare führte zum Wertungsausschluss des Neumarkters. Damit erbte Maximilian Milnerowicz (CRG) den Sieg vor Noel Krammer (Intrepid) und Timo Kohl (M-Tec).
Vom Ende des Feldes startend, wurde das Finale zur großen Show für Luca Knipfer. Nach seinem Wertungsausschluss startete er nun zur großen Aufholjagd. Platz um Platz machte der Fahrer von KSW-Racing gut und schaffte es tatsächlich ganz nach vorne. Mit knappen 0.181 Sekunden gewann Luca Knipfer vor Noel Krammer und dem letztjährigen MICRO-Champion Tamino Bergmeier (EA).
JUNIOR-Cup: Glania gewinnt Finale
Ricardo Hammel (Energy) sicherte sich im Zeittraining die schnellste Runde und war auch im Prefinale mit bei der Musik. Als er jedoch im Gerangel einer siebenköpfigen Führungsgruppe einen Ausritt wegstecken musste, war Platz fünf das höchste der Gefühle im Ziel. In der Frage nach dem Sieg meldete sich Glenn Rupp (EA) zu Wort. Einmal in Führung liegend, hatte er vergleichsweise leichtes Spiel, denn die Verfolger verstrickten sich zunehmend in einen Kampf, was ihm letztlich einen komfortablen Vorsprung im Ziel verschaffte. Zweiter wurde Luis Miguel Glania (Praga) vor Bastian Benz (Maranello).
Im Finale konnte Glania frühzeitig die Spitze übernehmen, während Rupp ihm dicht auf den Fersen hing. Zusammen setzten sich beide deutlich vom Rest des Feldes ab. Von Waffenstillstand war dennoch keine Spur: Rupp attackierte pausenlos, biss sich aber förmlich die Zähne an Glania aus. Die Gunst der Stunde nutzte Ricardo Hammel. Er fand Anschluss an das Führungsduo und verwickelte Rupp im Handumdrehen in einen Kampf – für Glania die Chance sich endgültig abzusetzen. Am Ende gewann Glania mit über zwei Sekunden Vorsprung. Der Zweitplatzierte Rupp konnte sich dahinter bis zum Schluss gegen Hammel behaupten.
JUNIOR-World: Hamprecht und Pionke bestimmen die Pace
Für Philip Hamprecht und Marvin Pionke erwies sich Wackersdorf als besonders gutes Pflaster. Die beiden Kosmic-Piloten bestimmten das Geschehen nach Belieben. Pole-Setter Hamprecht lag auch im Prefinale an der Spitze des Feldes, konnte sich aber keineswegs in Sicherheit wiegen. Pionke machte ihm Platz eins schon im Rennverlauf zeitweise streitig und setzte sich mit einem starken Manöver in der letzten Runde endgültig durch.
Der Konter folgte im Finale: Hier ließ Hamprecht nichts anbrennen und schlug sofort zurück. Über die Distanz von 15 Runden war er diesmal deutlich besser aufgestellt als Pionke und fuhr mit über fünf Sekunden Vorsprung einen souveränen Sieg vor seinem Markenkollegen nach Hause. Als Dritter beider Läufe komplettierte Maximilian Schmitt (Praga) am Abend das Podium der Tageswertung.
MAX-Cup: Doppelsieg für Dakic
Mit 29 Piloten stellte die MAX-Cup Klasse das größte Feld an diesem Wochenende. An der Spitze etablierte sich im Zeittraining Dennis Kohl (Maranello), der auch im Prefinale die erste Führungsarbeit der Saison leisten durfte. Mit Marco Dakic (Birel) hatte er jedoch einen zähen Gegner gefunden, der ihm das Leben mächtig schwer machte und letztlich auch Platz eins übernahm. Fortan suchte der JLC-Pilot sein Heil in der Flucht und fuhr den Sieg kontrolliert nach Hause. Dahinter wurde kräftig um die Positionen gestritten. Das beste Händchen hatte Dakics Teamkollege Philipp Baruth (Tonykart), der den Doppelsieg für JLC-Racing vor dem Drittplatzierten Dennis Kohl perfekt machte.
Im Finale setzte sich Baruth mit einem perfekten Start an die Spitze. Doch lange konnte sich der Königsbrunner dort nicht behaupten und er wurde bis auf Platz fünf zurückgereicht. Vorne fand sich erneut Dakic wieder. Er musste sich mit dem Zweitplatzierten Jens Plüddemann (CRG) auseinandersetzen, konnte den Gießener aber am Ende der 15 Runden in seine Schranken verweisen. Um Platz drei duellierten sich Alessio Curto (CRG) und Ralf Biedermann (Tonykart) über lange Strecken des Rennens. Kurz vor Schluss setzte sich Biedermann durch und schaffte damit den Sprung auf das Podium.
MAX-World: Punktemaximum für Splithoff
Eng ging es in der World-Gruppe der Senioren zu. Bis zu sechs Piloten mischten im Prefinale ganz vorne mit und versuchten Pole-Setter Marc Lupfer (Tonykart) vom Thron zu stoßen. Nach zahlreichen Führungswechseln setzte sich Maikel Splithoff (M-Tec) in diesem Getümmel durch und verschaffte sich etwas Luft zur Verfolgermeute. Kontrolliert brachte er seinen Vorsprung und damit auch den Sieg ins Ziel. Marc Lupfer, Niklas Rosenbach (Energy), Maximilian Schickedanz (Intrepid), Ricardo Adler und Fabio Katzor (beide Tonykart) sahen auf den Verfolgerpositionen die Zielflagge.
Auch das Finale war kein Spaziergang für Splithoff. Zwar konnte er die Spitze zunächst verteidigen, musste diese aber auch kurzzeitig an Lupfer abtreten und sich gegen einen größeren Verfolgerpulk zur Wehr setzen. Erst zur Rennhalbzeit kehrte etwas Ruhe ein und Splithoff nutzte die Uneinigkeit seiner Gegner, um den Doppelsieg perfekt zu machen. Auf Platz zwei sah diesmal Rosenbach die Zielflagge vor Lupfer auf Rang drei.
DD2-Masters: Piert und Schumacher gewinnen
Das Duell der Weltfinalteilnehmer Thomas Piert (Tonykart) und Thomas Schumacher (CRG) hielt die Zuschauer in Wackersdorf in Atem. Den ersten Schlagabtausch in Form des Zeittrainings entschied Piert für sich. Doch im Prefinale musste sich der Champion von 2010 mit Titelverteidiger Schumacher im direkten Fight messen. Mehrfach wechselte die Führung zwischen den beiden bevor Schumacher offensichtliche Probleme bekam und Positionen abtreten musste: "Mir fehlte Motorleistung auf der Geraden", so der Naurother, der das Rennen aber noch als Dritter beenden konnte. Piert hatte daraufhin leichtes Spiel und brachte den Sieg vor Placido Andrisani (FK) in trockene Tücher.
Mit einem Katapultstart bugsierte sich Schumacher im Finale sofort in Führung. Zu keinem Zeitpunkt sollte sein Sieg in Frage stehen. Dafür sorgte auch Piert, der sich in der Anfangsphase einen Fahrfehler leistete und auf Rang drei zurückfiel. Der Zweiplatzierte Andrisani fuhr derweil ein sicheres Rennen und hatte seinen Podestplatz schon vor Augen als sein Motor fünf Runden vor Schluss den Dienst quittierte. Piert erbte dadurch kampflos den zweiten Platz und Michael Becker (Zanardi) schaffte unverhofft noch den Sprung auf das Podium.
DD2-World: Eindruckvolles Comeback von Denis Thum
"Jugend forscht" hieß das Motto im Zeittraining, denn mit Pascal Marschall und Luka Kamali (beide CRG) setzten zwei Youngster die Bestmarke im 26-köpfigen Feld der Königsklasse. Aber in den Rennen mussten die beiden Fahrer von TAD Racing zurückstecken. Während Kamali im Prefinale durch ein Startgerangel ans Ende des Feldes befördert wurde, konnte Marschall seine Form zunächst bestätigen. Doch schon in der zweiten Runde meldete sich ein "alter Hase" zu Wort. Der zweifache DD2-Champion Denis Thum gab sein Comeback in der RMC und bewies eindrucksvoll, dass er noch nichts verlernt hatte. Einmal in Führung konnte der Meister von 2007 und 2009 den Sieg nach Hause fahren. Auf Platz zwei bestätigte Marcel Schirmer (CRG) seine aktuelle Topform, die er jüngst auch bei der ROTAX Euro Challenge demonstrieren konnte. Marschall komplettierte die Top-Drei vor Maurice Schiwy (Praga) und Sascha-Pio Haida (Birel).
Ein Spaziergang schien das Finale für Denis Thum zu werden. Gleich nach dem Start baute er seine Führung sukzessive aus und enteilte der verstrittenen Gefolgschaft. Erst als sich gegen Rennende die Positionen sortiert hatten, stach Sascha-Pio Haida heraus. Der Baral-Pilot machte sich auf die Verfolgung Thums und schaffte es tatsächlich den Rückstand zu egalisieren. In der letzten Runde kam es zum großen Showdown der beiden Führenden. Mit einem umstrittenen Last-Minute-Manöver bahnte sich Haida 200 Meter vor der Zielflagge seinen Weg zum Sieg. Doch die Freude sollte nicht von langer Dauer sein. Eine Zehnsekundenstrafe wegen unsportlicher Fahrweise gegen Thum kostete den Brensbacher den Sieg und warf ihn auf Platz sechs zurück. Thum wurde daher auch im Finale als Sieger gewertet und trat die Heimreise mit dem Punktemaximum an. Rang zwei ging erneut an Marcel Schirmer, der sich im Finale vor Maurice Schiwy behaupten konnte.
Am Abend blickte man auf einen gelungenen Saisonauftakt zurück. "Wir hatten ein traumhaftes Wetter und der Ablauf war absolut reibungslos. Selbst die Registrierung und Papierabnahme, die beim ersten Rennen des Jahres immer etwas stressig verläuft, war kein Problem. Ich bin sehr zufrieden, auch wenn der ein oder andere Wermutstropfen im Hinblick auf sportrechtliche Entscheidungen sicherlich auch dabei ist", fasst Uwe Jäger zusammen und Andreas Matis ergänzt: "Wir haben sehr viel Feedback von den Teams und Fahrern bekommen. Der Auftakt war erst der Vorgeschmack. Ich bin sehr zuversichtlich für die weiteren Rennen." Nächster Halt der RMC ist die Motorsport-Arena Stefan Bellof in Oppenrod. Am 12. Mai 2013 findet auf der hessischen Berg- und Talbahn der zweite Saisonlauf statt.
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» Ergebnisse:ROTAX MAX Challenge Wackersdorf (13./14.04.2013)