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Rallye DM
04.03.2013

Monte-Verhältnisse bei der ADAC Pfalz-Westrich-Rallye

Den Saisonauftakt in der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) bei der ADAC Pfalz-Westrich-Rallye verfolgten etwa 20.000 Zuschauer an drei Rallyetagen. Nach 16 Wertungsprüfungen (WPs) über 166,04 Bestzeitkilometer (428,34 km Gesamtdistanz) hatte am Ende der vierfache Deutsche Rallye-Meister Hermann Gaßner (Surheim) im Mitsubishi Lancer Evo 8 die Nase vorne.

Er konnte sich bis zur letzten Prüfung erfolgreich gegen seinen schärfsten Konkurrenten Sandro Wallenwein (Stuttgart) behaupten. Sandro fiel nach einer Bestzeit auf der letzten WP auf dem Weg ins Ziel aus: Flammen schlugen plötzlich aus dem Motorraum des Subaru Impreza R4, die zwar erstickt werden konnten, jedoch die Fahrt über die letzten Kilometer unmöglich machten.

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So ging Platz zwei an Peter Corazza (Oelsnitz) im Mitsubishi Lancer Evo 9 (4:26,9 Min. zurück), als Dritter konnte sich der Stromberger Georg Berlandy im Peugeot 207 S2000 (+5:05,0 Min.) platzieren. Den spannenden Fight um den ersten Sieg in der Wertung für die zweiradgetriebenen Fahrzeuge gewann Routinier Carsten Mohe (Crottendorf, Renault Mégane RS). Er lieferte sich einen tollen Schlagabtausch mit dem 23-jährigen Lokalmatador Marijan Griebel (Hahnweiler, Citroën C2R2 max), der bei winterlichen Bedingungen auf den Heimstrecken seine Ortskenntnis perfekt umsetzte.

Lars Mysliwietz (Piesbach) erlebte seine Premiere im Citroen DS3 mit zahlreichen Tücken: Nach einigen Ausritten ins Gelände kam er als 30. ins Ziel. Neben dem DRM-Lauf ist die ADAC Pfalz-Westrich-Rallye auch ein Lauf zur Euro Rallye Trophee. Den Sieg sicherte sich Michael Bieg im 3er BMW. Zufrieden zeigten sich die Organisatoren vom ADAC Pfalz und Saarland.

Die ADAC Pfalz-Westrich-Rallye entwickelte sich zu einer echten Winterrallye und wurde von vielen Fahrern mit der Rallye Monte Carlo verglichen. Die Wertungsprüfungen boten von Eis und Schnee über Nässe bis zu trockenen, kalten Pisten alle Varianten. Entsprechend gefragt waren Technikverständnis und das richtige Gespür bei der Reifenwahl: Perfekte Bedingungen für die Routiniers Hermann Gaßner und Sandro Wallenwein, die den Rallyefans einen spannenden Fight lieferten. „Das Ergebnis hätte ich so nicht erwartet“, strahlte Hermann Gaßner im Ziel. „Das ist fantastisch. Die Bedingungen an diesem Wochenende waren extrem schwierig. Die Reifenwahl war entscheidend. Einmal habe ich sogar Racing-Reifen und Winterreifen über Kreuz montiert. Das war zwar ein komisches Fahrgefühl, aber es hat funktioniert.“

Nach dem unglücklichen Ausfall von Sandro Wallenwein auf den letzten Metern der Rallye „erbte“ mit Peter Corazza ein Pilot den zweiten Platz, der nach langer Pause zum ersten Mal wieder im Rallyecockpit saß. „Ich freue mich wie wahnsinnig“, lachte der Oelsnitzer. „Nach einem ganz schwierigen Jahr 2012 ist dieses Ergebnis wie ein Befreiungsschlag.“ Auch Georg Berlandy auf Platz drei hatte nach einer tollen Vorstellung ein Grinsen im Gesicht. „Das ist ein Riesengefühl“, sagte er. „Platz drei– das muss ich erstmal realisieren. Nachdem wir am Samstag mit Getriebeproblemen kämpften, hatte ich mir den Podiumsplatz eigentlich schon abgeschminkt. Aber es ist immer wieder so: Man darf nicht aufgeben.“ Berlandy hatte dabei doppelten Grund zur Freude: Als bester Pilot mit Hankook-Reifen in der Division 1 konnte er sich außerdem über die Siegprämie in der Preisgeldwertung des DRM-Reifenpartners freuen.

Duell der Fronttriebler: Mohe siegt vor Lokalmatador Griebel

Auch der Sieg in der 2WD-Wertung war heiß umkämpft. Mit einem Blitzstart konnte zunächst Lokalmatador Marijan Griebel im Citroën C2R2 max in Führung gehen. Der Youngster setzte sich damit vor eine Reihe stärkerer Fahrzeuge, die aber bei den winterlichen Bedingungen Schwierigkeiten hatten, die Leistung ihrer Fahrzeuge auf den Asphalt zu bringen. Der Fight zwischen Griebel und Mohe endete am ersten Abend zugunsten des Routiniers, der den Youngster um 2 Sekunden schlug.

Griebel konterte – so wechselte die Führung bis Samstagmittag fünf Mal, bis Mohe schließlich den Abstand ausbauen konnte. „Wir sind konstant gefahren, das war der Schlüssel zum Erfolg“, resümierte der sichtlich zufriedene Carsten Mohe beim Zieleinlauf in St. Wendel. „Die äußeren Bedingungen waren an diesem Wochenende extrem – ich habe vermutlich noch nie so viele verschiedene Reifenkombinationen an einem einzigen Wochenende genutzt. Aber es hat sich gelohnt.“ Auch der Zweitplatzierte strahlte. „Es ist toll, vor den heimischen Fans so weit vorne mitzufahren“, sagte Marijan Griebel nach dem Zieleinlauf. „Ich freue mich auch, dass ich den ehemaligen 2WD-Champion Carsten Mohe zeitweise unter Druck setzen konnte – der Fight hat richtig Spaß gemacht.“

Lars Mysliwietz auf Erkundungsfahrt im Citroen DS3

Sehr vorsichtig und verhalten zeigten sich Lars Mysliwietz (Piesbach) und Oliver Schumacher (Fluterschen) vor der Premiere in ihrem neuen Citroen DS3. „Das Auto hat etwa 240 PS und läuft fantastisch. Da ich aber bisher nicht testen konnte, wird die Veranstaltung hier wohl zu einer Testfahrt werden“, so der Piesbacher. Und ähnlich verlief auch die Rallye: Zunächst probierten beide nach Empfehlungen eines Citroen Ingenieurs verschiedene Reifenvarianten aus, womit Lars allerdings nicht zurechtkam: „Entweder wir drehten uns damit irgendwo auf der WP ein oder wir landeten mal abseits der Strecke.“ So verweilte das Citroen-Gespann auch mal 15 Minuten im Acker, bis man dank Fans wieder auf den Asphalt gehievt werden konnte. „Das Auto ist genial und bietet ein tolles Potenzial. In ein paar Ecken konnten wir das auch nutzen – und am Rest dürfen wir noch intensiv arbeiten“, so Mysliwietz im Ziel.

Citroën und Renault Trophy gestartet: Tannert gewinnt Auftakt

Bei der ADAC Pfalz-Westrich-Rallye feierte auch ein neuer Markenpokal seine Premiere, der seine Läufe im Rahmen der DRM austrägt. In der Citroën DS3 R1-Trophy traten zum Auftakt elf Teams an, die auf technisch identischen Fahrzeugen den besten suchen. Die Premiere gewann Julius Tannert (Lichtentanne). „Dieses Debüt war gelungen“, freute sich der 22-Jährige. „Ein Ziel der Trophy ist, für alle Teams gleiche Voraussetzungen zu bieten und so das fahrerische Moment entscheiden zu lassen. Das hat Citroën geschafft. Auch wenn ich die Nase vorne hatte, beziehe ich das gar nicht auf mich: Ich hatte vielleicht das meiste Glück oder die beste Strategie. Citroën macht einen tollen Job. Man fühlt sich gut umsorgt und die Organisatoren geben sich viel Mühe.“

Auch der Zweitplatzierte Philipp Knof (Wülfrath) konnte nach der Premiere strahlen. „Das erste Wochenende lief richtig gut. Wir hatten ein paar Ausrutscher und ein paar Kinderkrankheiten am Auto – aber nichts Gravierendes. Die WPs an diesem Wochenende waren sehr anspruchsvoll und der Wettbewerb war hart: Da hat sich auch die Spreu vom Weizen getrennt. Aber es hat riesigen Spaß gemacht.“

Viel Spaß hatten auch die Teilnehmer der neu geschaffenen Renault Twingo R1 Trophy. Nach einem harten Fight sicherte sich Erik Sindermann (Wallau) den Sieg vor Hendrik Raschke (Bernsbach). Vorausgegangen war ein Sekundenkampf, der bis zur letzten Wertungsprüfung andauerte. Lange Zeit führte Raschke, bis Sindermann ihn beim zweiten Durchgang der Windpark-Prüfung 30 Sekunden abknüpfen konnte. Raschke konterte auf den beiden folgenden WP, konnte Sindermann jedoch nicht mehr den Sieg streitig machen. Dritter in der Renault Twingo Trophy wurde Altmeister Willi Wiegmann (Seelscheid).
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