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Sonstiges
12.09.2013

Eine Reise wert: Slovakiaring und Slowakei

In diesem Jahr ist mächtig was los auf dem Slovakiaring. Die slowakische Rennstrecke hat hochkarätige Serien anlocken können. Chefredakteur Ralph Monschauer reiste in das österreichische Nachbarland und berichtet über Land, Leute und Strecke. „Zum ersten Mal hatte ich den Slovakiaring im Kalender stehen. Vom 17. bis 19. Mai 2013 ging es zum osteuropäischen Kurs, auf dem die Internationale DMV TCC ihr drittes Rennwochende austrug.

Die Anreise

Die Frage nach der Anreise war schnell beantwortet. Von Lohmar (Redaktions-Sitz) sind es 1.006 Kilometer nach Orechová Potôn, dem Ort des Slovakiarings. Quer durch Deutschland und Österreich. Mindestens 10 Stunden. Da Pfingsten angesagt war, wahrscheinlich eher 100 Stunden (na ja, etwas übertrieben!). Die Variante mit Flieger schien mir reizvoller. Also von Köln nach Wien gebucht und dort einen Leihwagen gemietet. Die Flugzeit war 1 Stunde und zehn Minuten. Leider ist Germanwings aber irgendwie zu früh gelandet, da ich gefühlte sieben Kilometer zum Ausgang latschen muss. Typisch Billigflieger.

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Auch die Beschilderung zur Autovermietung ist ein wenig unübersichtlich. Nach dem Tunnel muss man wieder mit Aufzug oder Treppe in die 1. Etage. Die Dame am Buchbinder-Schalter war aber nett und druckt mir sogar nochmals den Weg zum Slovakiaring. Dass sie verdammt gut aussieht, 30 cm Absätze trägt und Motorsport mag, macht die Sache noch besser! Der Weg zum Auto ist kurz. Und einen Tipp gibt mir eine andere Dame auch: Für die Fahrt im Umkreis von Bratislava benötigt man keine Vignette. Da ich aber weiter muss und nicht weiß, ob ich Autobahn oder Schnellstraße benutze, kaufe ich mir später in Bratislava doch eine. Für 10 Euro will ich lieber nix riskieren, da Polizisten berechtigt sind das zehnfache an Bußgeld zu verlangen. Und an eine Diskussion mit den slowakischen Gesetzeshütern auf slowakisch habe ich keine Lust. Vom Wiener Flughafen sind es ca. 40 Minuten bis zur Staatsgrenze der Slowakei. Da das zur Land zur EU (und übrigens auch zur NATO) gehört, gibt es offene Grenzen. Und auch den Euro als Zahlungsmittel – was ich persönlich gut finde.

Mein Pech, dass ich am Freitagmittag in den Stau in Bratislava komme. Überall Autos der verschiedensten Marken – wie in jeder europäischen Großstadt. Für 6 Kilometer brauche ich 110 Minuten. Nun ja, so sieht man was von der Stadt. Einmal verfahre ich mich kurz, da ich kein Navi habe. Aber der Weg ist nicht kompliziert. Trotzdem frage ich beim Vignettenverkauf nach. Jemand spricht ein paar Brocken deutsch und empfiehlt mir die Route 63 über Samorin zu nehmen. Ist zwar etwas länger, dafür aber schneller und eine bessere Straße. Und tatsächlich sehe ich auf dieser Strecke sogar kurz vor Samorin das erste Schild „Automotodrom“. Normalerweise dauert der Weg ca. 45 Minuten von der Grenze zur Strecke. Wegen Pfingsten war es wohl diesmal etwas mehr. Danach kommt noch ein paarmal ein Schild und so ist die Fahrt kein Problem mehr.

Die Lage

Der Slovakiaring liegt mitten im Nichts. Aber das ist nicht negativ. Geht dem Nürburgring ja auch so :-) Der erste Eindruck ist hervorragend. Alles gut gepflegt. Das Fahrerlager macht mir zwar keinen großen Eindruck, aber man hat noch Platz außen herum.

Die Strecke

Die Strecke muss man als Pilot scheinbar mögen. Egal wen ich fragte, DMV TCC oder Supercar Challenge: Fast alle waren begeistert! Und wer nicht begeistert war, der fand sie in Ordnung. Eine Fahrerstrecke, die viel Mut verlangt. Dazu mit vier Hügeln versehen und vielen Kurven. Hier braucht man Erfahrung (oder Talent) wenn man schnell sein will. Gerade das Geschlängel im Innenteil muss man gut treffen. Wählt man die falsche Linie, so ist die Runde kaputt. Und mit 5,922 Kilometer ist sie lang! Da gibt es viele Möglichkeiten der Verschlechterung – aber auch der Verbesserung.

Das Land und die Leute

Hier kann man nur sagen: Sehr nett. Ich habe nur beste Erfahrungen gemacht. Leider können die wenigsten deutsch oder englisch. Und mein Slowakisch ist mehr als miserabel. In drei Tagen habe ich nur „Danke“ und „Guten Tag“ hinbekommen. Die westslawische Sprache hat mit der westgermanischen Sprache aber auch nix gemeinsam. Ableiten kann man Null. Hier helfen nur Hände und Füße weiter. Aber mir erging es gut, also kann es nicht so schlimm gewesen sein.

Die Infrastruktur

Das ist leider nicht gerade ein Pluspunkt. Im kleinen Umkreis um die Strecke gibt es gar nichts außer dem großen Ring-Hotel, welches aber ganz bestimmt schon für den Rest der Motorsport-Wochenenden besetzt sein dürfte. Und es gibt einen Club 33. Habe nur einen Flyer gesehen und bin mir nicht sicher, um was für einen Club es sich hier handelt. Er liegt in Sichtweite zur Strecke. Die nächst größere Stadt (ca. 10 Kilometer) ist Dunajská Streda. Hier gibt es ein paar Hotels. Ein weiteres Hotel liegt in der Nähe zum Slovakiaring (Villa Poton in Horna Poton). Große Qualität darf man hier für 21 Euro allerdings nicht erwarten! Dafür gibt es dort aber ein großartiges Restaurant!

Was spricht für den Slovakiaring?

Ein simples Fazit: Für den Slovakiaring spricht der Slovakiaring. So einfach ist das! Die Piloten fanden den Kurs spektakulär. Eine richtige „Fahrerstrecke“, die Mut und Konzentration verlangt.