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03.09.2013

Speed-Academy-Workshop: Quer ist manchmal mehr

Im Rallyesport spielt der Drift noch heute eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, schnell ums Eck zu kommen und auch im Tourenwagensport der 80er Jahre ging man die Kurven gerne quer an. Wer sich seriös mit dem Thema Motorsport befasst, merkt schnell, dass es bei diesem Fahrstil keineswegs nur um eine coole Show geht: Selbst reine Driftwettbewerbe moderner Prägung honorieren nicht den erzeugten Reifenqualm, sondern vor allem Präzision und Fahrzeugbeherrschung.

Für die Kandidaten der Deutschen Post Speed Academy, Deutschlands erfolgreichster Motorsportförderung, könnte sich ein entsprechend gestalteter Workshop somit als ideale Lektion erweisen, dachte sich Jury-Mitglied Christian Menzel, der den Motorsport-Eleven auch als Mentor dient und selbst Instruktor am Nürburgring ist. Auch Speed-Academy-Partner Falken High Performance Tyres war sofort Feuer und Flamme von der Idee und schickte sein niederländisches Drift-Team zur berühmten Strecke in der Eifel.

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Marvin Dienst (ADAC Formel Masters), Jason Kremer (ADAC Formel Masters), Sven Müller (FIA Formel 3 Europameisterschaft), Stefan Wackerbauer und Marvin Kirchhöfer (ATS Formel 3 Cup) konnten den Praxisteil kaum erwarten, doch zunächst war „büffeln“ mit den Instruktoren von Falken angesagt, denn die fahrphysikalischen Hintergründe sind bei dieser Disziplin enorm wichtig. „Beim Driften überschreitet man ganz bewusst den für den normalen Fahrstil geltenden Grenzbereich und lässt den Grip der Reifen abreißen“, erläutert Christian Menzel: „Normalerweise würde das Auto nun in einen unkontrollierbaren Zustand übergehen, also durch das massive Übersteuern ausbrechen und ins Schleudern geraten. Mit der richtigen Technik jedoch, kann man diese Situation nicht nur beherrschbar machen, sondern bewusst herbeiführen und zu seinem Vorteil verwenden.“

Auch mit dem Thema Reifen mussten sich die angehenden Drifter auseinandersetzen, denn schließlich sind vier jeweils DIN-A4-große Gummiflächen die einzige materielle Verbindung zwischen Fahrzeug und Asphalt. Und dann erfolgte die erste Kontaktaufnahme mit den Drift-Fahrschulwagen aus dem Pool der Profis von Falken, die auf den einen oder anderen Speed-Akademiker zunächst etwas „old school“ wirkten, denn es handelte sich um 3er BMW der Baureihe E36 aus der ersten Hälfte der 90er Jahre.

„Die leichten Hecktriebler sind jedoch für das Erlernen des Driftens ideal“, stellt Christian Menzel klar, zumal aus diesem Grund auch Profi-Drifter bevorzugt zu älterem Fahrzeugmaterial von BMW oder auch Nissan greifen. Während die ersten Querfahrversuche auf dem bewässerten Kurs noch etwas ungelenk aussahen, stellten die Förderkandidaten am Nachmittag unter Beweis, dass sie sich schnell auf neue Situationen und Techniken einstellen können. Und auch wenn die Kandidaten vielleicht nie in ihrem Leben ein echtes Driftrennen bestreiten müssen, haben sie doch einige wichtige Lektionen gelernt. „Der Tag mit Falken und Christian Menzel hat viel Spaß gemacht“, so Sven Müller, „die Drifterfahrung bringt mir vor allem im Regen Vorteile. Ich kann dann das Auto hart am Limit bewegen, ohne dass ich gleich das Schlimmste befürchten muss, wenn es mal ein wenig ausbricht.“