VLN
30.04.2013
Mathol Racing: Zweiter Sieg im zweiten Rennen
Die Bedingungen auf der Nürburgring-Nordschleife waren für die Fahrer und Teams alles andere, als einfach. Im Training kam zu Regen eine Temperatur zwischen zwei und vier Grad. Auch die Fahrer von Mathol Racing hatten damit zu kämpfen, die Reifen ansatzweise auf Temperatur zu bringen. „Unsere Reifenpartner liefern wirklich hochwertiges Material, aber hier kommen auch sie an ihre Grenze“, sagte Teamchef Matthias Holle.
Er war schon glücklich damit, dass alle Autos das morgendliche Qualifying ohne Schäden überstanden. Zu Rennbeginn hatte sich an den Bedingungen kaum etwas verändert. Zu allem Übel kam im Bereich des Grandprix-Kurses noch starker Nebel dazu. Trotzdem entschied die Rennleitung den Lauf mit zwei Einführungsrunden zu starten. Die Uhr tickte ab dem zweiten Umlauf hinter dem Führungsfahrzeug runter und viele stellten sich die Frage, ob die Rennleitung das Risiko eines Startes eingehen würde.
Im Avia-Aston gelang es nach gut einer Stunde vom Unfallpech der bis dato Führenden zu profitieren und selbst in Front zu gehen. Mit fortschreitender Zeit lichtete sich auch der Nebel und die Piste trocknete immer mehr ab. Die richtige Reifenwahl war entscheidend und Mathol Racing wechselte zum richtigen Zeitpunkt auf die profillosen Slicks – mit Erfolg. Wolfgang Weber, Rickard Nilsson und Norbert Bermes gewannen letztlich den Endspurt gegen eine deutsche Ginetta knapp, aber verdient.
Der ebenfalls von Mathol-Racing betreute Aston Martin von Hemopharm Racing Team Bratke kam auch nahezu problemlos durch die schwierigen Bedingungen. Angesichts der unfairen Gewichtseinstufung hatte der Wagen keine Chance auf die angestrebte Top-Fünf-Platzierung. Uwe Legermann, Mario Hirsch und Thomas Heinrich sortierten sich in der Klasse SP10 auf einem guten achten Rang ein.
In der Klasse SP3 nutzten Rüdiger Schicht, Sebastian Schäfer und Christian Eichner das Rennen, um sich noch einmal intensiv auf das 24-Stunden-Rennen vorzubereiten. Daher war auch der Blick auf das Klassement eher zweitrangig. „Die Jungs sollten die Chance bekommen mit den Honda Civic noch mehr Kilometer zu absolvieren. Dass dann daraus ein sehr schwieriges Regen- und Kältetraining wurde konnte keiner ahnen“, sagte Holle hinterher, der auch hier zufrieden war, dass das Auto ohne größere Blessuren im Parc Fermé ankam.
In der Klasse V6 setzte Mathol Racing erneut seinen Porsche Cayman ein. Franz-Josef Georges, Daniel Schwerfeld und Rüdiger Schicht mussten auch mit den Bedingungen kämpfen, was sie gut meisterten. Mit Rang fünf und guten Rundenzeiten konnte die Mannschaft am Ende in der stark besetzten Klasse noch einen Pokal erringen.
Zufrieden zeigten sich auch Andreas Greineder, Tanja Nilsson und Marc Legel. Das Trio steuerte den Opel Astra OPC in der dazugehörigenden Cup-Klasse. Alle drei wissen, dass es für sie nicht um den Klassensieg geht, zumal es ganz vorne aktuell sehr hart zur Sache geht. „Die drei wollen und werden sich Stück für Stück verbessern. Sie fahren ihre erste volle VLN-Saison, daher geht es darum, so viel Erfahrung, wie möglich zu machen“, erklärte Holle. Tanja Nilsson war die erste des Teams, die sich in abtrocknenden Bedingungen mit Slicks auf die Strecke wagte. „Tanja hat das sehr gut gemacht“, freute sich Holle.
Bevor Mathol Racing jetzt endgültig in die Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen einsteigt, kommt am nächsten Wochenende erst der zweite Lauf in der Rundstrecken Challenge Nürburgring. Zwei Wochen später folgt dann mit dem 24-Stunden-Rennen der große Saisonhöhepunkt. In der VLN Langstreckenmeisterschaft geht es erst am 22. Juni weiter. „Für uns ist das 24-Stunden-Rennen genauso wichtig, wie die VLN. Denn in der VLN wollen wir mit um den Titel kämpfen“, mit zwei Siegen in zwei Rennen sieht es aktuell gut aus. „Wir hoffen, dass die Verantwortlichen ihre überraschend negativen Einstufungen für unsere Aston Martin überdenken, denn eine erfahrene Fahrer- und Boxenmannschaft sollte für seine fehlerfreie Arbeit nicht bestraft werden.“