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VLN
10.10.2013

Vorzeitiges Saisonende für Marc-Uwe von Niesewand

Bei den letzten beiden Saisonrennen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring werden die in der Regel mehr als 20.000 Zuschauer entlang der altehrwürdigen Nordschleife vergeblich auf den Opel Astra OPC von Marc-Uwe von Niesewand warten.

Nachdem der Lohmarer Rennfahrer nur in zwei der sieben bisher ausgetragenen Veranstaltungen die Zielflagge sah, ansonsten aber sehr oft mit technischen Problemen strandete, zog das Team Auto-Weiland aus Mühlheim bei Frankfurt jetzt die Konsequenzen und sagte die Teilnahme beim DMV 250 Meilen-Rennen am kommenden Wochenende sowie dem Münsterlandpokal in zwei Wochen ab.

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Mit großen Erwartungen war von Niesewand in die Premierensaison des neuen Markenpokals von Opel gestartet. Nach dem er von Teamchef Matthias Weiland im April zu einer Testfahrt eingeladen worden war und dort sein Können unter Beweis gestellt hatte, ersetzte Marc-Uwe bereits ab dem zweiten Lauf die bisherige Fahrerin und teilte sich den ca. 300 PS starken Tourenwagen aus Rüsselsheim mit den beiden Stammpiloten Guido Wirtz (Köln) und Christopher Rink (Frankfurt). Doch beim ACAS H&R Cup kam nach 20 Runden das vorzeitige Aus und auch bei zwei weiteren Rennen sah der Lufthansa-Projektingenieur aufgrund von technischen Problemen nicht die Zielflagge. Negativer Saisonhöhepunkt war ein spektakulärer Unfall, bei dem der 30-jährige Rheinländer durch den Verbremser eines Konkurrenten aus dem Rennen gerissen und das Auto erheblich beschädigt wurde.

"Nach meinem Meistertitel im Renault Clio Cup 2012 hatte ich mich riesig darauf gefreut, in diesem Jahr mit dem fast 100 PS stärkeren Opel auf meiner Lieblingsstrecke, der Nürburgring-Nordschleife, an den Start zu gehen", so der Sohn des bekannten Rennfahrers und 24-Stunden-Rekordstarters Uwe Reich. "Leider ist es meinen Teamkollegen und mir das gesamte Jahr über so gut wie nie gelungen, unseren Speed auf der Strecke auch in zählbare Ergebnisse umzuwandeln." Lediglich beim Saisonhöhepunkt, dem ADAC Ruhr-Pokal-Rennen über die Distanz von sechs Stunden, schafften Wirtz, Rink und von Niesewand als Dritte den Sprung auf das Siegerpodest. Nachdem das Team in den beiden folgenden Rennen jedoch erneut ausfiel und bei der Punktevergabe leer ausging, beschloss man gemeinsam, den rot-weißen Opel Astra mit der Startnummer 361 in diesem Jahr nicht mehr einzusetzen.

"Der Opel Astra OPC Cup ist eine tolle Sache. Das zeigt schon alleine die Tatsache, dass er sich mit teilweise mehr als 20 Startern auf Anhieb zu einer der teilnehmerstärksten Klassen in der VLN entwickelt hat. Leider hatten wir genau wie viele andere Teilnehmer, die aus anderen Klassen umgestiegen sind, einige Probleme damit, unsere Fahrweise auf den sehr seriennahen Tourenwagen umzustellen, denn den darf man eben nicht so hart rannehmen wie ein reinrassiges Rennauto", macht Marc-Uwe den Versuch einer Erklärung. "Letztendlich musste das Team aber in erster Linie erkennen, dass man in diesem Jahr nach den zahlreichen technisch bedingten Ausfällen die selbst gesteckten Ziele nicht mehr erreichen konnte und hat daraus die einzig logische Konsequenz gezogen."

Matthias Weiland wird sich nun für den Rest der Saison voll auf den Einsatz seines Carrera 911 in der Porsche Cup-Klasse der Langstreckenmeisterschaft konzentrieren, während von Niesewand die nächsten Wochen dazu nutzt, um in aller Ruhe verschiedene Möglichkeiten für die Fortsetzung seiner bisher erfolgreichen Karriere im Automobilsport zu sondieren. Nach seinem vielversprechenden Test im Porsche Carrera Cup am Anfang des Jahres wäre der Umstieg in den Zuffenhausener Sportwagen natürlich ein Traum für den Lohmarer. Doch der ließe sich für den Lufthansa-Projektingenieur budgetbedingt nur mit der großzügigen Unterstützung von Sponsoren realisieren. Wie es für von Niesewand weitergeht, bleibt also zunächst abzuwarten.