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VLN
20.09.2013

Wetterkapriolen verhageln gutes Ergebnis

An die guten Ergebnisse der vorherigen Rennen anknüpfen – mit diesem Ziel reiste Götz Motorsport (Beilstein) zum sechsten Rennen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) in die Eifel. Ernüchterung bei der Abreise am Samstagabend: Ein Auto durch Unfall schwer beschädigt, ein Fahrzeug im Mittelfeld der Klasse. „Das war so nicht geplant, und dennoch machen wir weiter!“ so das gesamte Team um die Chefs Sonja und Dieter Götz nach dem Rennen.

Schon der Samstagmorgen des vergangenen Wochenendes zeigte, dass das anstehende vier Stunden dauernde Rennen keine einfaches werden würde: Dichter Nebel hatte die Rennstrecke fest im Griff und erlaubte keinen pünktlichen Start der Protagonisten ins 1,5 stündige Zeittraining. Erst gegen 09:15 Uhr gab die Rennleitung das Training frei, nachdem sich der Nebel weitestgehend gelichtet hatte.

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Auch die beiden Autos von Götz Motorsport nahmen zeitig ihr Training auf: Der VW Scirocco GT24in der Klasse SP3T mit den Piloten Andres Serrano (Ecuador), Mate Eres (Remseck) und Knut Kluge (Klein-Winternheim) drehte fünf Runden und erkämpfte sich Startplatz 82 der Gesamt- und Platz neun der Klassenwertung. Der Opel Astra OPC wurde von Lars Holtkamp (Düsseldorf) und Max und Axel Friedhoff (beide Bergweiler) pilotiert und landete nach dem Training auf Gesamtrang 71, in der Klasse CUP1 auf Rang 9. Schon früh gab es bei schwierigen Streckenverhältnissen viele Unfälle, die den Rhythmus der Fahrer immer wieder störten. Hinzu kam eine Ölspur, die sich fast über die gesamte Nordschleife zog und gemeinsam mit der Feuchte des Nebels für eine extrem rutschige Piste sorgte.

VW Scirocco GT24: Gut dabei bis Runde neun

Wie gewohnt saß der Mann aus Equador als erster hinterm Volant des Volkswagens. Trotz trockener Piste hatte das Team entschieden, Serrano auf Regenreifen ins Rennen zu schicken. Grund: Die Prognosen zeigten eine rasch anrückende Regenfront, die den Nürburgring schon kurz nach dem Start erreichen sollte. Zunächst blieb es aber trocken und Serrano musste mit mäßiger Gangart zu Werke gehen, um die weichen Regenreifen nicht zu zerstören. In der dritten Runde setzte der Regen ein: Das Gros der fast 180 Starter musste die Box aufsuchen, um Regenreifen montieren zu lassen – Andres Serrano drehte jetzt richtig auf.

Mit überraschend schnellen Regenrunden fuhr er in der Klasse und im Feld immer weiter nach vorne. Zeitweise wurde er auf Rang 13 der Gesamtwertung geführt. In Runde neun drohte jedoch Ungemach und das Ende der furiosen Fahrt: Im Streckenabschnitt „Brünnchen“ kam Serrano weit auf die extrem rutschigen Curbs, der Wagen brach schlagartig aus und mit der linken hinteren Ecke in die Leitplanke. Der Einschlag beschädigte den Wagen derart schwer, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken war.

Opel Astra Cup: Junior bringt den Wagen vor

Das Rennen des Opels verlief weitestgehend unspektakulär, abgesehen von vielen Reifenwechsel, die im Laufe der vier Stunden nötig waren. Nicht zuletzt, weil das Team zu Beginn die Leistung der Hankook Regenreifen zu hoch bewertet hatte: Anders als beim Scirocco überstanden die Pneus die trockene Phase zu Beginn nicht schadlos und bauten schon nach 1,5 Runden schlagartig ab. Ein Wechsel war unumgänglich und handelte dem Team einen zusätzlichen Boxenstopp ein. Ein weiterer, zusätzlicher Stopp war erforderlich, weil Teamchef Dieter Götz auf Sicherheit setzte und seine Fahrer nicht mit „geschnittenen Slicks“, sondern mit Regenreifen rausschickte.

Danach lief es im Grunde genommen wie am Schnürchen: Die Opel-Besatzung spulte Runde um Runde ab und hielt sich wacker im Mittelfeld der Klasse CUP1. Am Ende des Rennens ließ der Junior des Trios, Max Friedhoff, aufhorchen: Er drehte nicht nur die schnellste Runde der teaminternen Wertung, sondern schaffte es obendrein, den Wagen um einige Plätze nach vorne zu fahren. Am Ende wurde der Opel Astra Cup von Götz Motorsport auf dem 63. Gesamtrang und dem zehnten Rang der Klasse gewertet.

Teamchef Dieter Götz nach dem Rennen

„Es war ein schwieriges Rennen, bedingt durch die ständig wechselnden Witterungen. Zwischen Sonne und Sintflut lagen oft nur wenige Runden. Schade, dass Andres Serrano den Wagen in aussichtsreicher Position verloren hat. Gut ist, dass ihm nichts passiert ist. Beim nächsten Rennen werden wir den Scirocco nicht einsetzen können – die Beschädigungen sind zu groß. Hinterachse, Radaufhängung, Auspuff und das komplette Heck der linken Seite sind zerstört. Wir schaffen es nicht in eineinhalb Wochen den Wagen auf die Beine zu stellen. Zum übernächsten Lauf rücken wir aber wieder komplett an."

„Der Opel-Crew fehlt noch etwas Routine: Aus Sicherheitsgründen sind wir auf Regenreifen gestartet, obwohl es auch mit geschnittenen Slicks möglich gewesen wäre. Da wir aber niemanden überfordern wollen, müssen wir damit leben, zunächst im Mittelfeld zu fahren. Ich bin jedoch überzeugt, dass das Trio schon bald weiter vorne landen wird. Überrascht hat Max Friedhoff, der mit souveränen Rundenzeiten glänzte und als Junior alles richtig machte. Mein Dank gilt in erster Linie der Boxencrew, die diesmal besonders gefordert war: Derart viele Reifenwechsel hatten wir selten in der VLN.“