24h Spa
30.07.2014
Kurze Ferrari-Premiere von Norbert Siedler in Spa
Schon der Start in das Wochenende verlief für das Quartett nicht reibungslos. Im freien Training und den anschließenden Qualifying-Sitzungen konnten die vier Fahrer nicht das geplante Programm abspulen. „Viele kleinere, technische Probleme haben uns immer wieder zurückgeworfen. Bis zum Qualifying waren wir nicht optimal aufgestellt und es hat nur für Platz 30 gereicht“, blickt Norbert Siedler zurück.
„Das Team trifft aber keine Schuld. Die Mannschaft von Rinaldi hat extrem gearbeitet und einen guten Job gemacht.“ Pünktlich zum Warm-up waren alle Fehler beseitigt und der giftgrüne Rinaldi-Ferrari konnte sich auf Anhieb die Bestzeit sichern: „Das hat uns natürlich Hoffnung gemacht“, berichtet Norbert Siedler. Auch die Startphase des Langstrecken-Klassikers auf der „Ardennen-Achterbahn“ verlief vielversprechend. Teamkollege Marco Seefried brachte den Rennwagen aus Maranello sicher durch die Startphase und konnte einige Positionen gewinnen – eine Leistung, an die auch Norbert Siedler, der die Startnummer 333 übernahm, nahtlos anknüpfen konnte. Nach den ersten Stints befand sich das Quartett in den Top-20 der Gesamtwertung; in der Pro-Am-Klasse waren sogar schon die Top-Ten in Reichweite.
Doch nach etwas mehr als 4,5 Stunden kam der Schreckmoment: Auf den Fernsehbildern war das Fahrzeug mit der Startnummer 333 plötzlich völlig zerstört ausgangs der Stavelot-Kurve zu sehen – in Flammen. Ebenfalls am Unfall beteiligt war der baugleiche Ferrari von Kessel Racing mit dem Briten Marcus Mahy am Steuer, den es noch schlimmer erwischt hatte. Für die beteiligten Teams rückte das sportliche Geschehen in den Hintergrund, beide Fahrer mussten sich in medizinische Behandlung geben. Während Siedler-Teamkollege Kogay das Krankenhaus am Sonntagmittag verlassen konnte, befindet sich Marcus Mahy weiterhin in Behandlung.
„Das Einzige, was zur Zeit zählt, ist der Gesundheitszustand von Vadim und Marcus Mahy“, betont Norbert Siedler. „Die Nachricht, dass Marcus Mahy offenbar aus dem künstlichen Koma erwacht und nicht mehr in Lebensgefahr ist, hat uns alle sehr erleichtert. Für seine weitere Genesung drücken wir alle die Daumen. Vadim konnte glücklicherweise schon am Sonntag seinen Heimflug antreten.“
Zeit zum Ausruhen bleibt Norbert Siedler aber nicht: Bereits am kommenden Wochenende steht sein Heimspiel im Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Programm. Auf dem Red Bull Ring in Spielberg (AT) möchte der Österreicher zusammen mit seinem Team ZaWotec Racing ein Top-Ergebnis einfahren. Gute Erinnerungen hat er an das Vorjahr: „Vor einem Jahr habe ich zwei Pokale aus der Steiermark mit nach Hause genommen“, weiß der Lokalmatador.