ADAC Opel Rallye Cup
04.04.2014
Lina Van de Mars: Gelebte Rallye-Leidenschaft
Anstelle ihrer Stamm-Beifahrerin Nehir Yilmaz (34), die an diesem Wochenende anderweitig verpflichtet ist, wird die junge Deutsche Bianca Lustig der Cup-Debütantin bei der als Probelauf deklarierten Rallye in Sachsen den Weg weisen. „Es geht ausschließlich darum, Kilometer im Auto zu bekommen und mich auf alles einzuschießen“, betont Lina Van de Mars.
„Mein ADAM wird noch nicht das endgültige Design aufweisen und es kann auch noch nicht das Ziel sein, das absolute Limit zu suchen. Es wird ein Test, nicht mehr und nicht weniger.“ Lina Van de Mars fuhr schon früh auf alles ab, was einen Motor hat. Mit sehr viel technischem Sachverstand und ihrer geradlinigen, offenen Art fand die gebürtige Münchnerin ab 2004 als „Service Engel“ in der Sendereihe Tuning TV des Sport1-Vorgängers DSF viele Fans. Für DMAX war sie während sieben Jahren als Moderatorin für die beliebte Sendereihe „Der Checker“ zu sehen. Zwischen 2010 und 2012 moderierte sie verschiedene Formate für Kabel Eins und war unter anderem für die Boxengassen-Interviews bei den Übertragungen der Läufe zum ADAC GT Masters zuständig. Seit 2013 hat sie auf Star FM ihre eigene Sendung „Mars, Cars, Stars“.
Als ausgebildete Kfz-Mechatronikerin weiß Lina Van de Mars genau, wovon sie redet. Die Musik ist ihre zweite große Passion. Wann immer sie die Zeit findet, bearbeitet sie das Schlagzeug und gab unter anderem den Lemonbabies oder Right Said Fred den Takt vor. Nebenbei betreibt Lina diverse Outdoor-Aktivitäten wie Windsurfen, Snowboarden oder Motorradfahren. „Eigentlich alles, was draußen stattfindet und einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert“, sagt sie. Der Kontakt in die Rallye-Szene entstand 2007 über die türkische Pilotin Burcu Çetinkaya, die sie bei einer Sponsor-Veranstaltung kennenlernte. Das Energiebündel mit niederländischen Wurzeln lernte das Rallye-Handwerk in der Folge zunächst als Beifahrerin, bevor sie auf die linke Seite des Cockpits wechselte und vor allem bei Rallyes in der Türkei Erfahrungen sammelte.
Linas Leidenschaft für den Rallyesport begann schon in jungen Jahren: „Obwohl meine Familie mit Motorsport nie was am Hut hatte, saß ich schon als Kind gerne vor dem Fernseher und habe Dakar-Rallye geguckt. Die bunt beklebten Autos, die mit enormem Tempo durch die Landschaft preschen, fand ich ganz toll“, erzählt sie. „Diese Faszination für den Rallyesport ist geblieben. Deutlich mehr als bei Rundstreckenrennen sieht man, wie sich das Auto in freier Wildbahn, innerhalb der natürlichen Gegebenheiten bewegt. Der Rallyesport ist viel näher am Menschen dran. Und weil ich jemand bin, der gerne probiert, dachte ich mir: Das möchte ich auch erleben.“
Die Entscheidung für den ADAC Opel Rallye Cup war aus mehreren Gründen wohl durchdacht. Lina Van de Mars: „Es sollte ein Cup sein, weil ich mich als Neuling in der deutschen Rallye-Szene auch gut aufgehoben fühlen möchte. Vom ADAC Opel Rallye Cup verspreche ich mir ein familiäres Umfeld, in dem ich mich mit sicherer, hochwertiger Technik entwickeln kann. In einem Feld, in dem alle über das gleiche Material verfügen und keiner sagen kann: Der ist schneller, weil er 20 PS mehr hat.“ Schon nach den ersten Metern waren Lina und ihr Opel Adam per du: „Das Auto fühlt sich toll an, es hat die für mich richtige Größe und ein großartiges Fahrwerk, das viel Vertrauen spendet. Das sequenzielle Getriebe kannte ich bisher im Rennauto nicht, aber ansonsten lief das wirklich nach dem Motto: Einsteigen, Losfahren, Wohlfühlen!“
Der Adam-Cup des Duos Van de Mars / Yilmaz wird von einer autark operierenden Abteilung des Opel-Technikpartners Holzer Motorsport eingesetzt. Da Lina Van de Mars aus Altersgründen im ADAC Opel Rallye Cup nicht punktberechtigt ist, misst sie sich in der Division 7 des ADAC Rallye Masters mit den jungen Cup-Teilnehmern. Die Rallye-Novizin stellt einerseits hohe Ansprüche an sich selbst, weiß aber andererseits sehr genau, dass ihr angesichts des hohen fahrerischen Niveaus im ADAC Opel Rallye Cup kein Spaziergang bevorsteht: „Ich bin mir der Tatsache, dass viele junge Talente mit hohen Zielen im Cup mitfahren und die auch deutlich mehr Erfahrung mitbringen als ich, voll bewusst. Von mir erwarte ich, dass ich mich von Rallye zu Rallye steigere und in der Lage bin, die neu gemachten Erfahrungen umzusetzen. Am Ende dieser Saison möchte ich mich als richtige Rallye-Fahrerin bezeichnen können. Das ist das Ziel!“