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Automobilsport
13.08.2014

Wolfgang Kaufmann holt Doppelsieg

Ein wahres Marathon-Wochenende bot der AvD Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring für Wolfgang Kaufmann. An nur drei Tagen bestritt Kaufmann vier Rennserien auf vier verschiedenen Autos auf dem Eifel-Kurs. Zwei ganz unterschiedliche Einsätze standen für den Westerwälder Profi beim 42. AvD Oldtimer Grand Prix im Porsche Lager auf dem Programm.

Bereits am Freitag steuerte Kaufmann einen 50 Jahre alten Porsche 904 GTS mit Zweiliter-Sechszylinder-Motor beim AvD Historic-Marathon auf der Nürburgring-Nordschleife. Zusammen mit Dr. Afschin Fatemi nahm Kaufmann das 4-Stunden-Langstreckenrennen von der dritten Position aus in Angriff. Damit hatten sie im Zeittraining wesentlich leistungsstärkere Fahrzeuge hinter sich lassen können.

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Trotz immer wiederkehrender Regenfälle und einer Rennunterbrechung aufgrund einer überschwämmten Piste, behauptete sich Kaufmann an der Spitze. Allerdings forderten die Wassermassen ihren Tribut am Porsche, als dieser durch die angesaugte Gischt Leistung verlor und der Scheibenwischermotor seinen Dienst einstellte. Kaufmann und Fatemi mussten dadurch einige Positionen aufgeben und wurden schließlich als Neunte im Gesamtklassement und als Sieger der Klasse GTP für Fahrzeuge bis Baujahr 1965 abgewinkt. „Das Ergebnis spiegelt nicht unsere wirkliche Stärke wieder, wir hätten das Rennen vom Speed her ohne die Probleme gewinnen können“, so Kaufmann.

Als kleiner Trost für den entgangenen Gesamtsieg notierten Kaufmann und Fatemi im vom Team Scuderia M66 vorbereiteten Porsche 904 GTS die schnellste Rennrunde. An mangelndem Einsatz lag es jedenfalls nicht, denn Kaufmann wechselte beim Boxenstopp rüber zur Grand Prix-Strecke, fuhr das Qualifying zum DRM Revival und kehrte zum Abschlussstint direkt wieder zurück auf die Nordschleife. Waren im Porsche 904 Steherqualitäten auf der Langstrecke gefragt, musste Wolfgang Kaufmann im Porsche 934/5 auf Sprint umschalten. Der Turbo-Porsche aus dem Jahr 1976 verfügt über die mehr als dreifache Leistung und stand auf reinrassigen Rennreifen. Kaufmann setzte sich gegen die starke Konkurrenz bereits im Qualifying eindrucksvoll durch und holte die Pole-Position.

Eine ebenso sichere Beute wurde das Sprintrennen des DRM Revival am Samstag über 16 Runden. Kaufmann gewann souverän im Alleingang und setzte mit der schnellsten Rennrunde eine weitere Duftmarke. Ursprünglich wollte Fahrzeugeigner Jörg Hübner das zweite Rennen am Sonntag selbst fahren, entschied sich aber dann, doch Profi Wolfgang Kaufmann am Lenkrad drehen zu lassen. Der bedankte sich mit Sieg Nummer zwei auf dem GP-Kurs des Nürburgring und nahm Hübner als Dankeschön mit auf das Siegerpodium. „Eine Klasse Aktion von Jörg mich fahren zu lassen, das war sein Sieg und ein Sieg fürs ganze Team Scuderia M66“, freute sich Kaufmann. „Die Tausenden von Fans an der Strecke waren der Hammer. Super Atmosphäre und in der Auslaufrunde ‚Standing Ovations‘. Es war eine riesige Freude vor solch einer stimmungsgeladenen Zuschauerkulisse zu gewinnen.“

Marke Nummer zwei am Nürburgring war Jaguar. Im E-Type Lightweight Low Drag bestritt Kaufmann das „Gentlemen Drivers“ genannte Rennen für GTs bis Baujahr 1965. Im Qualifying kam er mit Hans Jörg Hübner auf die fünfte Position. Im Rennen sah es zunächst nach einem Durchmarsch an die Spitze aus, doch durch die Safety-Car-Phase und ein kleines technisches Problem musste sich das Duo Kaufmann und Hübner mit dem zehnten Platz zufriedengeben. Das älteste Einsatzgerät des Wochenendes war der 1955er Lister Jaguar, den er sich mit Fahrzeugeigentümer Jörg Hübner teilte. Das Duo ging das Rennen von Platz vier aus an. Kaufmann arbeitete sich im mit einem 3,8 Liter Sechszylinder ausgerüsteten Sportwagen auf den dritten Platz vor und schien auf sicherem Podestkurs zu sein. Doch eine nachlassende Vorderradbremse gegen Ende der 1-Stunden-Distanz warf ihn um eine Position zurück.

Historisch geht es für Wolfgang Kaufmann bereits am nächsten Wochenende beim Zolder Race Festival weiter. Dann steuert er wieder einen Ford Escort in der Youngtimer Trophy.