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DKM
15.09.2014

Neue DKM-Sieger in Kerpen – Titel-Vergabe weiter offen

Auf dem traditionellen Erftlandring in Kerpen fanden am vergangenen Wochenende vom 13. bis 14. September 2014 die Wertungsläufe sieben und acht der Deutschen Kart Meisterschaft (DKM) statt. 118 Teilnehmer traten in den drei DMSB-Prädikaten gegeneinander an und sorgten mit sechs Siegern für viel Abwechslung. Die Meisterschaften sind weiterhin offen.

Auch bei der vierten Veranstaltung der Deutschen Kart Meisterschaft war das Interesse der Teilnehmer groß. Mit 118 Fahrerinnen und Fahrern waren die drei Prädikatsserien des Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) gut gefüllt und versprachen viel Spannung. Über 1.000 Zuschauer verfolgten am Sonntag die Rennen der höchsten deutschen Kart Rennserie.

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Dabei stellte diesmal der 1.107 Meter lange Erftlandring eine große Herausforderung dar. Im Frühjahr 1980 wurde die Strecke eröffnet und gehört zu den traditionsreichsten in Deutschland. Schon zahlreiche erfolgreiche Motorsportkarrieren wurden auf dem Kurs geboren. Mit einigen Schlüsselstellen gilt es in Kerpen die passende Linie zu finden, um am Ende ganz vorne zu landen. Am besten meisterten Jorrit Pex, Simo Puhakka (beide DSKM), David Beckmann, Mick Junior (beide DJKM), Jehan Daruvala und Sasakorn Chaimongkol (beide DKM) diese Aufgabe. Die Sechs teilten sich am Sonntagabend die Siege und standen ganz oben auf dem Siegerpodium.

DSKM: Jorrit Pex und Simo Puhakka feiern ersten Saisonsieg

Mit 48 Teilnehmern war die Deutsche Schaltkart Meisterschaft auch in Kerpen die stärkste Macht und bot spannende Rennen. Schon im Zeittraining kam es zu einer ersten Überraschung, mit einer Zeit von 41,957 Sekunden setzte Marijn Kremers (AVG Racing Team) einen neuen Bahnrekord und war darüber äußerst erfreut: „Es macht mich stolz, den neuen Rekord gesetzt zu haben, so etwas gelingt einem nur sehr selten. Ich mag die Strecke und war schon immer schnell hier. Im Qualifying lief einfach alles perfekt.“ Auch in den späteren Heats fand sich der Birel-Pilot an der Spitze des hochkarätigen Feldes wieder und verteidigte mit zwei Siegen seine Spitzenposition. Neben ihm nahm Dreifachchampion Jorrit Pex (CRG Holland) Platz. Nach dem Zeittraining nur Achter, verliefen die Heats deutlich besser. „Ich habe einmal gewonnen und war einmal Zweiter, das ist eine tolle Ausbeute und stimmt mich für morgen zuversichtlich“, strahlte Pex am Abend.

Für Pole-Setter Marijn Kremers startete das erste Finale mit einem kleinen Rückschlag. Direkt nach dem Start wurde er umgedreht und musste dem Feld hinterher eilen. An der Spitze kontrolliere indessen Jorrit Pex das Geschehen und fuhr mit einer souveränen Fahrt seinem ersten Sieg in dieser Saison entgegen. „Ich freue mich riesig über meinen Erfolg. Durch Rick Dreezens Ausfall wird es nun auch in der Meisterschaft spannend“, zeigte sich Pex positiv gestimmt. Auf dem zweiten Platz sah es nach einem Erfolg für den Deutschen Maik Siebecke (SRP Racing Team) aus, doch in der achten Runde rutschte er leicht ins Aus und fiel weit zurück. Um Platz zwei gab es nun bis zum Rennende einen engen Kampf, welcher der Ire John Norris (Mach1 Motorsport) vor Davide Foré (DTK Racing Team Poland) für sich entschied. Ebenso holte sich Simo Puhakka (AVG Racing Team) im Endspurt Rang vier vor Finn Kooijmann (CRG Holland). Als bester Deutscher wurde Tom Lorkowski (Maxim Recycling Racing Sports) vor Menno Paauwe, Guust Specken (P.D.B. Racing Team), Tim Berndt und Pawel Myszkier (Myszkier Auto Sport Racing Team) auf Platz sechs abgewinkt.

Im zweiten Rennen entschied erneut Jorrit Pex (CRG Holland) den Start für sich, musste aber schon kurze Zeit später das Feld für den Finnen Simo Puhakka (AVG Racing Team) räumen. Mit neuen Reifen hatte der Birel-Pilot das schnellere Kart und löste sich Runde um Runde von seinen Verfolgern. Dabei profitierte er auch von den Kämpfen seiner Gegner – gleich fünf Fahrer duellierten sich um die verbleibenden Ränge auf dem Siegerpodium. Mit dem Fallen der Zielflagge setzte sich Auftaktsieger Jorrit Pex als Zweiter gegen Marijn Kremers durch. Der Niederländer kämpfte sich von Rang zwölf bis in die Top-Drei nach vorne. John Norris folgte eigentlich als Vierter, doch eine spätere Zehnsekundenstrafe warf ihn auf Position zwölf zurück. Neuer Vierter wurde Finn Kooijmann (CRG Holland) vor Guust Specken, Dylan Davies und dem Gesamtführenden Rick Dreezen (CRG Holland). Trotz der verlorenen Punkte freut sich Dreezen auf das Finale in Genk: „Jorrit und ich kennen uns schon seit dem wir Bambini waren. Es macht großen Spaß mit ihm zu fahren, wir sind wie eine kleine Familie. Genk wird ein tolles Wochenende.“ Hinter dem Belgier komplettierten Verdi Geurts (Solgat Motorsport), Menno Paauwe und Pawel Myszkier die Top-Ten. Bester Deutscher war diesmal Marcel Jeleniowski (ACR) auf dem elften Rang.

In der Meisterschaft wird es nun noch einmal spannend. Durch den Ausfall von Rick Dreezen und die Siege seiner Verfolger Jorrit Pex und Simo Puhakka trennen die ersten drei Fahrer nur vier Punkte.

Meisterschaftsstand DSKM
1. Rick Dreezen (107 Punkte)
2. Jorrit Pex (107 Punkte)
3. Simo Puhakka (103 Punkte)
4. John Norris (88 Punkte)
5. Guust Specken (75 Punkte)

DJKM: Siege für David Beckmann und Mick Junior

Die DJKM-Saison 2014 ist spannender denn je. Schon im Zeittraining hingen die Nachwuchspiloten eng zusammen. Angeführt wurde das Feld durch David Beckmann, mit seiner dritten Pole-Position hatte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport eine perfekte Ausgangslage und wusste diese zu nutzen. In zwei spannenden Vorläufen holte er den Sieg und verteidigte damit seine Spitzenposition. „Auch wenn ich jeweils einen kleinen Vorsprung hatte, waren die Rennen nicht einfach. Vor allem im zweiten Durchgang musste ich taktisch fahren“, erklärte Beckmann am Abend. Direkt hinter ihm folgten mit Mick Junior (KSM Racing Team) und Lirim Zendeli (KSM Racing Team) zwei weitere Deutsche, die große Siegeschancen hatten.

Nach seiner guten Vorstellung am Samstag, war der Hagener David Beckmann auch im ersten Finale nicht zu stoppen. Mit einem perfekten Start verteidigte er seine Spitzenposition und fuhr im Verlauf der 19 Rennrunden einem ungefährdeten Sieg entgegen. „Ich freue mich sehr über meinen Sieg. Die Meisterschaft bleibt weiterhin spannend und ich schiele nun auf einen Doppelsieg“, strahlte der Youngster im Interview. Ein ruhiges Rennen hatte auch der zweite Mick Junior: Mit über drei Sekunden Rückstand sah er das Ziel als Zweiter. Etwas Spannung herrschte hingegen im Kampf um Rang drei. Maximilian Fewtrell (Ricky Flynn Motorsport) und Max Hesse (Solgat Motorsport) lieferten sich einen schönen Kampf, bei dem am Ende der Brite Fewtrell die Oberhand behielt. Als Fünfter komplettierte Jarno Opmeer (Maddox Racing Team) die Pokalränge. Eine tolle Aufholjagd zeigte einer der Meisterschaftsfavoriten Michael Kuiper (Keijzer Racing): Der Niederländer verlor durch einen Startunfall mächtig an Boden, kam am Ende aber als Sechster ins Ziel. Siebter wurde Marcus Amstrong (Kosmic Racing DP.) vor Carrie Schreiner (Energy Germany-MD Motorsport), Juan Correra (Energy Corse) und Sun Yue Yang (Ricky Flynn Motorsport).

Unglaublich eng war das zweite Rennen der Junioren. David Beckmann gewann zwar den Start, musste aber schon nach wenigen Metern seinen Verfolgern das Feld räumen. Juan Correa und Maximilian Fewtrell führten die Meute zwischenzeitlich an. Während Fewtrell jedoch an Performance einbüßte und zurückfiel, blies David Beckmann zur Attacke. Mit wachsender Renndistanz stellte er den Anschluss zu einem Führungsduo bestehend aus Juan Correa und Mick Junior her. Zum Showdown kam es in der letzte Runde: Junior und Beckmann überholten Correa und bogen nebeneinander auf die Start-Ziel-Gerade ein. Am Ende hatte Junior einen hauchdünnen Vorsprung vor David Beckmann und Juan Correa. Als Vierter reihte sich Maximilian Fewtrell vor Marcus Amstrong (Kosmic Racing Dept.) und Sophia Floersch (Morsicani Racing s.r.l.) ein. Sensationell waren auch der Bochumer Lirim Zendeli und Enaam Ahmed (Ricky Flynn Motorsport) unterwegs. Nach einem frühen Ausfall im ersten Durchgang kämpfte sich das Duo vom Ende des Feldes bis auf einen beeindruckenden siebten und achten Platz nach vorne. Abgeschlossen wurden die ersten zehn Ränge durch Rinus van Kalmthout (Keijzer Racing) und Jarno Opmeer (Maddox Racing Team).

Meisterschaftsstand DJKM
1. Mick Junior (123 Punkte)
2. David Beckmann (117 Punkte)
3. Maximilian Fewtrell (100 Punkte)
4. Enaam Ahmed (88 Punkte)
5. Juan Correa (87 Punkte)

DKM: Jehan Daruvala holt volle Punkte

Mit einem Paukenschlag startet das Rennwochenende der Deutschen Kart Meisterschaft. Tom Lautenschlager (TB Motorsport Racing Team) sorgte für ein Staunen bei seinen Kontrahenten, der Zanardi-Pilot war Schnellster im Zeittraining der Königsklasse und holte sich seine erste Pole-Position in der DKM. Dass sein Resultat keine Eintagsfliege war, bewies er mit einem Sieg und einem zweiten Rang in seinen Vorläufen. „Ich konnte es gar nicht glauben bei solch einem starken Feld an der Spitze zu liegen. Im ersten Rennen war ich schon sehr aufgeregt, aber am Ende hat alles funktioniert“, erklärte der KF-Rookie glücklich. Am Abend musste er sich nur Gesamtleader Martijn van Leeuwen (Keijzer Racing) geschlagen geben. Der Junioren-Champion aus 2013 gewann beide Rennen und wurde als großer Favorit für die Finals gehandelt. „Bis jetzt schaut es sehr gut aus, ich hoffe wir führen diesen Trend morgen fort.“

Am Sonntag knüpfte Martijn van Leeuwen nahtlos an seine Leistung an und schien im ersten Finale auf einem sicheren Weg zu seinem vierten Laufsieg. Doch dabei hatte er seine Rechnung ohne Jehan Daruvala (Ricky Flynn Motorsport) gemacht. Der Brite schloss die Lücke zu dem Führenden und entfachte einen packenden Fight um den Sieg. Die Beiden wechselten mehrfach die Positionen und sorgten für großen Jubel auf den Tribünen. Als Führender bog Jehan Daruvala in die letzte Runde ein und verteidigte diese auch bis ins Ziel. „Das war eins meiner besten Rennen. Der Kampf mit Martijn war sehr fair und hat Riesenspaß gemacht“, fasste der Laufsieger zusammen und wurde durch van Leeuwen ergänzt. „Ich weiß gar nicht wie oft wir die Führung getauscht haben, auf jeden Fall war es ein verdammt langes Rennen.“ Hinter dem Führungsduo kam ein starkfahrender André Matisic (KKC Racing/PDB Germany) als Dritter ins Ziel. Vierter wurde der Brasilianer Sergio Sette Camar (Keijzer Racing) vor Sasakorn Chaimongkol (PM Racing), der in der letzten Runde noch an Manuel Valier (Forza Racing) vorbei auf Rang fünf vor fuhr. Doch eine anschließende Zeitstrafe für den Thailänder warf ihn auf Rang zwölf zurück. Hinter dem Fünften Manuel Valier folgten noch Nicolai Kjaergaard (TK Racing), Egor Stupenkov (Forza Racing), Marco Paul (Keijzer Racing), Maximilian Kurzbauer (KSM Racing Team) und Maxim Martynyuk (Energy Germany-MD Motorsport). Ein hartes Rennen erlebte Tom Lautenschlager: Durch einen Startunfall verlor er alle Chance auf eine vordere Platzierung und fiel weit zurück.

Wer dachte, dass es nach dem Fight im ersten Finale keine Steigerung mehr gibt, wurde im zweiten Durchgang eines Besseren belehrt. Die ersten 15 Runden waren an Spannung kaum zu überbieten. Acht Pilotinnen und Piloten lieferten sich einen unglaublichen Fight um den Laufsieg. Erst zu Beginn des letzten Renndrittels entspannte sich die Lage an der Spitze. Sasakorn Chaimongkol baute als Führender seine Position aus und bescherte sich und seinem Team den ersten DKM-Sieg. „Die Strecke hier in Kerpen ist nicht einfach. Zu Beginn waren wir nicht schnell genug, doch zusammen mit meinem Team haben wir den Abstand verkürzt und nun gewonnen“, strahlte er im Ziel. Wichtige Meisterschaftspunkte kassierte Jehan Daruvala als Zweiter vor Manuel Valier, Sergio Sette Camara und dem amtierenden Deutschen Meister André Matisic. Nicolai Kjaergaard, Tobias Müller (Kartshop Ampfing), Egor Stupenkov, Julia Leopold (KKC Racing/PDB Germany) und Kevin Rossel (KSB Racing Team) reihten sich auf den Rängen sechs bis zehn ein.

Einen herben Rückschlag musste Martijn van Leeuwen verkraften. Nach nur zwei Runden rollte er mit einer defekte Kette ins Aus und macht den Meisterschaftskampf nun spannend. Jehan Daruvala reist mit einem Vorsprung von zwölf Punkten zum Finale nach Genk.

Meisterschaftsstand DKM
1. Jehan Daruvala (147 Punkte)
2. Martijn van Leeuwen (135 Punkte)
3. Egor Stupenkov (108 Punkte)
4. André Matisic (102 Punkte)
5. Manuel Valier (85 Punkte)

Nach dem spannenden Rennsonntag freut sich Serienkoordinator Stefan Wagner auf das Finale in Genk: „Die DKM ist in diesem Jahr sehr ausgeglichen. Vor dem Finale ist noch keine Entscheidung gefallen und es gibt in jeder Klasse gleich mehrere Siegesfavoriten. Das freut mich sehr und verspricht tolle Rennen in Genk. Ein großer Dank geht an den Kart-Club Kerpen-Manheim e.V., der wieder für eine hervorragende Organisation gesorgt hat.“ In drei Wochen fallen vom 4. bis 5. Oktober 2014 die Entscheidungen in der Deutschen Kart Meisterschaft. Die höchsten Deutschen Kartsport-Prädikate sind zum Finale im belgischen Genk zu Gast.